FILMARCHIV
APPROACHING THE PUDDLE
Sebastian Gimmel • Deutschland 2014 • 8:30 min • OmdU (HoH)Eine junge Frau (Homai Toyoda), offenbar auf Regenwetter eingestellt, erkundet einen leeren Parkplatz. Zwischen Pfützen entwickelt sie einen spielerischen Tanz. Ihre abrupt wirkenden Bewegungen werden dabei zunehmend rhythmischer, bis sie in eine Fantasiewelt driftet, an einen magischen Ort, an dem ihre Gummistiefel zum Leben erwachen.
ARCADE FIRE: AFTERLIFE (LIVE AT THE YOUTUBE MUSIC AWARDS)
Spike Jonze & John Gonzalez • USA 2013 • 5 minScreening: OmdU (HoH) • Streaming: eOF
Auf der Bühne der YouTube Music Awards 2013 inszenierte Spike Jonze in einem bezaubernden Live-Musikvideo Great Gerwig (FRANCES HA), die sich nach einer Trennung ekstatisch durch einen künstlichen Nadelwald tanzt. Can we work it out? Ja, und nochmal ja.
ARCADE FIRE: WE EXIST
David Wilson • USA 2014 • 6:20 minScreening: OmdU (HoH) • Streaming: eOF
Andrew Garfield schlüpft für die kanadische Indie-Rockband Arcade Fire aus dem rot-blauen Spiderman-Trikot und liefert eine beeindruckende Performance als junge Frau, die im Körper eines Mannes geboren wurde. WE EXIST aus dem Doppelalbum REFLEKTOR erzählt vom schmerzvollen Coming-out gegenüber dem Vater, das Video zur Single folgt ihr durch eine amerikanische Kleinstadt. Persönliche Freiheit und Akzeptanz erfährt sie allerdings nur im Traum.
ATTWENGER: OIDA
Jessica Hausner • Österreich 2015 • 3 minScreening: OmdU (HoH) • Streaming: dOF
Dass in Jessica Hausners Filmen gerne getanzt wird, weiß man nicht erst seit LOURDES oder AMOUR FOU. Auch in ihrem Musikvideo zur Attwenger-Single OIDA aus dem Album SPOT lässt sie dieser Vorliebe freien Lauf. Eine höchst vergnügliche, dreiminütige Miniatur, in der sich vor tristem Hintergrund ein Feuerwerk ausgelassener Körperbewegung entzündet. Anschauen, Oida!
BALLETT
Sajid Hasan Dilawar & Gunja Bose • Indien 2013 • 2:00 min • kein DialogDen Körper kunstvoll zum Takt der Musik bewegen. Wir sehen die wunderschöne Tanz-Performance eines Mädchens, das mit gespitzten Zehen elegant über die Bühne schwebt. Für ihren Zeichentrickfilm haben Sajid Hasan Dilawar und Gunja Bose die Bewegungen der Tänzerin Sofiane Sylve in 1.106 Zeichnungen eingefangen.
BARRIEREFREIES DATE
Christoph Kopal • Österreich 2018 • 10 min • OmdU (HoH)Kara ist mit Peter zu einem Blind Date verabredet. Während sich Peter sofort mit der Situation anfreundet, dass die gehörlose Kara Gebärdensprachdolmetscher Leo zum Date mitbringt, verlangt dieser Einsatz Leo einiges ab. Der gehörlose Filmemacher Christoph Kopal setzt in der ersten österreichischen Romantic Comedy, die ganz in Gebärdensprache gedreht wurde, ein pointiertes Statement gegen Sprachbarrieren.
BEREFT OF A BLISSFUL UNION
Wim Vandekeybus • Belgien 1996 • 14 min • OmdU (HoH)Der blinde marokkanische Tänzer Saïd Gharbi spricht mit einem Mantel, der von einem unsichtbaren Menschen getragen wird; Amphoren sinken in Scherben auf den Meeresgrund und fügen sich dort wieder zusammen; Tänzer ertrinken im Wasser, das von einem Schaffell bedeckt ist, auf dem eine Frau liegt; Frauen mit Hundemasken ziehen sie in die Tiefe … Dieser Reigen surrealer Bilder, der Teil des Tanzstücks BEREFT OF A BLISSFUL UNION war, ist von Milorad Pavics Erzählung PETKUTIN UND KALINA inspiriert.
BLAUGEPUNKTET
Elspeth McDowell • USA 2015 • 1:40 min • kein DialogDas kleine Mädchen wollte eigentlich nur in ihrem Buch schmökern, doch der Rhythmus packt sie und will sie einfach nicht loslassen. Sie tanzt durch die Wohnung – und reißt die ganze Familie mit ihrem Stepptanz mit.
BLUSH
Wim Vandekeybus • Belgien 2005 • 53 min • OmeU (HoH)Getragen von der Musik David Eugene Edwards und den Texten des flämischen Autors Peter Verhelst, schickt Wim Vandekeybus für die Filmadaption seines gleichnamigen Tanzstücks die Tänzer*innen seines Ensembles Ultima Vez auf eine Reise von den üppigen Landschaften Korsikas in die verwahrlosten Viertel von Brüssel.
Zehn Leute, Männer und Frauen, schnattern und kreischen. Eine Gesellschaft, die einem nur mühsam zivilisierten Bestiarium gleicht. Szenen, die manche Zuschauer*innen erröten lassen könnten, wirre Träume, heiße Fantasien. Theater, Tanz und Film vereinigen sich in BLUSH (..). Hitzige Gespräche über die Liebe. »L’amour ou la mort!« schreit ein Mann. Im Wasser wäre alles leichter, meint ein anderer. Die Tänzer*innen, darunter auch Vandekeybus selbst, bewegen sich kraftvoll, wild und mit chaotischer Ausgelassenheit (…). Gemeinsame Einsamkeit liegt in der Luft, Nervosität schlägt in Brutalität um, der Wille, die Isolation zu überwinden, verleitet wieder zur Zärtlichkeit. Die Spannung steigt: Der instinktive, verletzliche und ruhelose Körper bricht sich in BLUSH seine Bahn und handelt über das unberechenbare und gefährliche Leben ab … (ImPulsTanz)
BODY LANGUAGE ZONE
Kim Saarinen • Finnland 2015 • 10 min • eOFZone 1: Body Language Consult
Zone 2: Touching Instructions
Zone 3: Body Language Management
Zone 4: Guaranteed Free Flow
In vier Episoden gibt ein finnischer Experte Tipps für die Körpersprache im Büro.
BODY, BODY ON THE WALL …
Jan Fabre & Wim Vandekeybus • Belgien 1997 • 7 min • OmdU (HoH)Für das Tanzstück BODY, BODY ON THE WALL … schrieb Jan Fabre, inspiriert von dem niederländischen Maler Rob Scholte, der französischen darstellenden Künstlerin Orlane und Wim Vandekeybus selbst, einen furiosen Monolog über Körper und Bewegung. Der darauf basierende Kurzfilm, der auch Teil der Bühnenperformance war, ist ein visueller Ausdruck dieses Monologs. BODY, BODY ON THE WALL … ist einer der vier abendfüllenden Theatermonologe DIE VIER TEMPERAMENTE, die Jan Fabre für und mit Tänzer*innen entwickelt hat, mit denen ihn eine gemeinsame künstlerische Vergangenheit verbindet: Wim Vandekeybus, Renée Copraij, Marc Vanrunxt und Annamirl van der Pluijm.
CANDOCO – PILOT
Victoria Marks & Margaret Williams • Großbritannien/USA 1993 • 4:45 min • kein DialogAlles rollt, wandelt, dreht sich. Erste Zusammenarbeit von Victoria Marks (Choreografie) und Margaret Williams (Regie) mit der 1991 gegründeten CandoCo Dance Company, in der Tänzer*innen mit und ohne Behinderungen tanzen (u.a. David Toole, bereits zu sehen im Eröffnungsfilm THE COST OF LIVING) und die 2016 ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Im Pilot werden die Spuren für OUTSIDE IN gezogen.
CAPTIVA
Victoria Marks & Margaret Williams • Großbritannien/USA 2016 • 11 min • kein Dialog»Boy/Man, Drone/Toy, Weapon/Camera. Nature is a terrifying force; it is a tourist paradise. Either way, it knows no justice. Play turns sinister. Machines land on earth, gently … or with devastating impact.« (Victoria Marks)
Auf Captiva Island am Golf von Mexiko entstand während der Rauschenberg Residency in Zusammenarbeit mit dem Tänzer Willy Souly und dem jungen Emory Cavin der Tanzfilm CAPTIVA, die jüngste künstlerische Kollaboration von Victoria Marks und Margaret Williams. Welturaufführung.
CHARLESTON UND LINDY HOP
Max Pitruzzella • USA 2007 • 2:10 min • kein DialogUnd jetzt wird das Geheimnis gelüftet: Max Pitruzzella und Annie Trudeau sind der Tänzer und die Tänzerin, die in Wirklichkeit für LINDY HOP das Tanzbein geschwungen haben. Adam Animates! hat nach ihrem Vorbild die Schrauben tanzen lassen.
CHEZ NICOLE
Viki Kühn • Österreich 2012 • 22 min • OmdU (HoH)Viki Kühn möchte mit ihren Filmen vor allem eines: berühren. Das gelang ihr mit FRIEDL (2011), und es gelingt ihr auch mit diesem schön gestalteten Porträt der als Lionel geborenen Französin Nicole, Mutter von vier Töchtern. Sie hat viel erlebt und noch mehr durchgemacht, nach dem Wechsel ihres Geschlechts mit fast 70 Jahren wurde sie Tänzerin, Kunsthandwerkerin und Fotomodell. Kühn kommt ihrer Protagonistin respektvoll nahe (etwa bei der Kleider-Anprobe oder vor dem Schminkspiegel) und zeigt sie beim Tänzeln in der eigenen Wohnung, während Nicole auf der Tonspur offen aus ihrem Leben erzählt. (Viennale)