Es knistert im Kurzfilmkabinett. Da ist die unglückliche Liebesgeschichte des Teenagers Noah, die sich via Facebook, Skype, Chatroulette, YouPorn und iTunes entspinnt. Die Liebe ist schön, auch wenn vergangen, wie Adele Raczkövi in einer Fleisch bzw. Wurst gewordenen Telefontirade bekräftigt. Selbst die Tatsache, dass der längste Kuss der Welt auf eine Initiative des Apothekerverbandes zurückgeht, tut der Stimmung keinen Abbruch. Stellt sich nur noch die Frage, ob ein Hamam wirklich der passende Ort für ein Blind Date ist. Vincent Macaigne, sympathischer Loser des neuen französischen Films, wird es jedenfalls ausbaden müssen.
Filmlänge: 75 min. Filme mit HoH-Untertiteln. Filmgespräch mit Rafael Haider (ESEL), Adele Raczkövi (WURSCHT) und Hubert Sielecki (DER LÄNGSTE KUSS) mit Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) im Anschluss an die Filmvorführung.
Eine Veranstaltung von dotdotdot und Filmarchiv Austria im METRO Kinokulturhaus. > INFOS & TICKETS
In Begleitung seines Kumpels erwartet Leon (Vincent Macaigne, der ewige Loser des neuen französischen Films) das Eintreffen einer Frau, die er im Internet kennengelernt hat. Der Ort des Blind Dates ist ungewöhnlich: ein Hamam. Geduldig liegen die beiden in dem dampfumnebelten Vivarium der Sehnsüchte auf der Lauer, nackt, nur mit einem Handtuch bekleidet. Das Ablegen der Kleidung enthüllt Unsicherheiten, aber auch Hoffnung.
In einer Geschichte, die sich zur Gänze auf dem Computer-Bildschirm eines Teenagers abspielt, folgt NOAH in rasantem (Echtzeit-)Tempo seinem gleichnamigen Protagonisten über Facebook, Skype, Chatroulette, YouPorn und iTunes durch die Trennung von seiner Freundin. Kurze Aufmerksamkeitsspannen und Multitasking stellen in der digitalisierten Welt der Generation Y neue Herausforderungen an Liebe und Intimität.
Der Debütfilm der Filmstudenten Walter Woodman und Patrick Cederberg, die beide ein Jahr vor dem Dreh den Ausstieg aus Facebook unternommen haben, ist eine schlaue Studie über die Rolle digitaler Technologie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nach seiner Premiere auf dem Toronto International Film Festival absolvierte NOAH, der mit einem Budget von nur € 230,– gedreht wurde, eine beachtliche Festivaltournee.
Wie Fleischeslust Träume, Schmerz und Liebe inszeniert, täuscht Wurst über ihre Herkunft hinweg. Aus einem Schwein wird nicht das Endprodukt Wurst, sondern dieser Film.
Gerhard Rühm nahm eine Zeitungsmeldung über den „längsten Kuss der Welt“ zum Anlass, diese als Musikstück im Viervierteltakt vorzutragen. Es gibt Achtel- und Viertelnoten, sowie Pausen, Synkopen und Triolen. Jedes Wort wird anfangs einmal, zum Ende des Textes hin bis zu siebenmal wiederholt. Für den Film wurde der Text von Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld gelesen. Das versammelte Krankenhauspersonal – vier Frauen und vier Männer – wird von Hubert Sielecki dargestellt.
Ein Mann, der vor lauter Angstzuständen nicht sein Haus verlassen kann, wird von einer treuherzigen und tollpatschigen Kreatur verfolgt. Anfangs fürchtet er sich auch vor ihr, nicht ahnend, dass sie ihm einfach nur helfen will – auf ihre ganz eigene Art. Schwarzhumorige Stop-Motion-Animation.
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Es ist Winter. Die Landschaft ist kahl, die Natur ergraut. Ein einsamer Bauernhof steht mitten im Wald. Hier lebt ein altes Bauernpaar. Ihr Leben besteht aus dem alltäglichen Trott: Anstrengungen, denen sie nicht mehr gewachsen sind, allgegenwärtige Langeweile. Unterstützt wird der Bauer von einem altersschwachen Esel. Als der Bauer erfährt, dass der Tod seines langjährigen Begleiters naht, merkt der sonst so pragmatische Mann, dass er das Tier mehr liebt, als er zugeben kann. Eine Parabel über das Sterben und das Abschied nehmen, ein Märchen für Erwachsene.
ESEL wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u.a. auf der Diagonale 2015 mit dem Thomas Pluch Drehbuchpreis für den besten kurzen und mittellangen Spielfilm ausgezeichnet und auf dem 21. Palm Springs International ShortFest mit dem »Best of Festival Award«.
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