NO MEANS NO! ZUSTIMMUNGSKULTUR UND MÄNNERGEWALT
Di 21.11.2017
11:00
FILM
Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird seit 1981 jährlich am 25.11. abgehalten, um auf die Notwendigkeit der Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen aufmerksam zu machen. Das Referat für Gender & Barrierefreiheit der Fachhochschulvertretung der FH St. Pölten nimmt den Aktionstag zum Anlass, um auf sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt hinzuweisen, die als eine Form des Machtmissbrauchs täglich und mitten in unserer Gesellschaft passieren und Frauen wie Männer treffen können.
Sexueller Belästigung und sexueller Gewalt soll eine Kultur der Zustimmung entgegengesetzt werden. Am Dienstag, den 21.11. steht die Aula der FH St. Pölten von 11:00 bis 14:00 Uhr ganz im Zeichen von Consent Culture. Mit künstlerischen Mitteln – Comics, Trickfilme & performative Interventionen – thematisiert die Veranstaltung Consent Culture als eine Kultur, die Respekt vor der körperlichen Autonomie pflegt, in der gegenseitiges Einverständnis ein wiederkehrender Aspekt nicht nur von sexuellen Handlungen ist, sondern jeder sozialen Interaktion. dotdotdot zeigt eine Auswahl von Kurzfilmen, die Diskussionen vor Ort anstoßen sollen und darüber hinaus. Kurz, prägnant, pointiert, aus dem Leben gegriffen unterstreichen sie:
Ja heißt Ja! Nein heißt Nein!
EIN PROZESS. DAS PROTOKOLL.
Fiona Rukschcio • Österreich 2014 • 10:30 min • OmeU (HoH)In EIN PROZESS. DAS PROTOKOLL. wird der Ablauf eines als vermeintlich locker geplanten Abends unter Bekannten nacherzählt, der mit einer Vergewaltigung endete. Abwechselnd reiht Fiona Rukschcio fragmentarische Aussagen der jungen Frau und des Angeklagten aneinander, die nüchtern von Stimmen aus dem Off verlesen werden und die Geschehnisse jener Nacht Stück für Stück rekonstruieren. Die protokollierten Schilderungen klaffen dabei immer weiter auseinander, die Formulierungen des Angeklagten wirken wie einstudiert – und nicht zuletzt über dessen Ungerührtheit transportiert sich auch die emotionale Distanziertheit, die einem juristischen Prozedere innewohnt.
In dieser dokumentarischen Arbeit, die keine intakten Bilder liefert, dominiert das gesprochene Wort: Ein körperlicher Übergriff wird für ein Gerichtsverfahren beschrieben. Die fehlende Sichtbarkeit der seelischen Gewaltausübung findet als blinder Fleck auf der visuellen Ebene ihre Entsprechung: Schwarzkader markieren Leerstellen, die sich in der Montage zwischen die verschiedenen Segmente schieben. Dem Umstand, einen Gewaltakt paragraphisch erfassen zu wollen, begegnet Fiona Rukschcio mit beklemmender Unschärfe. (Jana Koch)
MY KINGDOM
Debra Solomon • USA 2014 • 4 minScreening: OmeU (HoH) • Streaming: eOF
»Some thirty inches from my nose | The frontier of my Person goes | And all the untilled air between | Is private pagus or demesne. | Stranger, unless with bedroom eyes | I beckon you to fraternize | Beware of rudely crossing it | I have no gun, but I can spit.«
– »The Birth of Architecture«, W. H. Auden
Debra Solomon entzückt ihre Fans seit 1995 mit Animationsfilmen, die unter so hübschen Titeln wie »Getting Over Him in 8 Songs or Less« oder »Everybody’s Pregnant« frei von der Leber weg innere Zweifel und Zerwürfnisse auf die Leinwand bringen. Gefühle, Farbe, Humor und eingängige Melodien sind das Geheimrezept, mit dem das auch noch auf äußerst unterhaltsame Weise gelingt. MY KINGDOM ist eine wenig meditative Meditation über das Bedürfnis nach persönlichem Raum und – frei nach W. H. Auden – ein Hochgesang auf die Verteidigung des persönlichen Königreichs – in der U-Bahn, im Kino, im Supermarkt, im Yoga-Studio.
RUSSIAN ROULETTE
Ben Aston • Großbritannien 2014 • 5 min • OmeULucy lebt alleine in London und hat Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Im Chatroulette begegnet sie einem Mann, der sich in vergleichbarer Isolation befindet: Er ist Kosmonaut auf einer internationalen Raumstation. Lucy ist begeistert, sie will mit ihm über das Weltall reden, er will lieber ihren Busen sehen. Auf gewisse Art und Weise können die beiden aber doch eine Verbindung aufbauen.
TEAT BEAT OF SEX: TROUBLE
Signe Baumane • USA 2007 • 2 min • eOFLektion Nr. 3 aus Signe Baumanes unterhaltsamer und offenherziger Trickfilm-Serie TEAT BEAT OF SEX, in der ausschließlich aus der weiblichen Perspektive über Sex geredet wird. Hauptdarstellerin in allen Episoden ist Cynthia, die über umfangreiche sexuelle Erfahrungen verfügt. In der Episode TROUBLE erklärt Cynthia, warum Masturbation – entgegen der Meinung ihrer Mutter – keine schlechte Sache ist.

