HOUSE PARTY

Um ihren Mann im Krankenhaus zu besuchen, lässt Neli ihren Sohn Dan für ein paar Tage alleine zu Hause. Als sie aus Bukarest zurückkehrt, berichten ihr die Nachbar*innen brühwarm, was für eine wilde Party der Teenager in ihrer Abwesenheit geschmissen hat. Es wird auch nicht an pikanten Details gespart. Dan hat allerdings eine völlig andere Sichtweise der Geschichte und diese eröffnet Neli wiederum eine völlig neue Perspektive auf ihre Nachbar*innen …

HORSE POWER

Mihai stellt sein Motorrad im Winter immer in seiner Wohnung im 10. Stock ein. Mit der Hilfe von Freunden trägt er es im Herbst hinauf und im Frühling wieder herunter. Das macht er so, seitdem er jung ist. Dieses Jahr aber muss Mihai erkennen, wie zerbrechlich Freund*innenschaften sein können – besonders dann, wenn man sie am meisten braucht.

IT CAN PASS THROUGH THE WALL

Die kleine Sofia bleibt über Nacht bei ihrem Großvater. Der sitzt mit seinen Freunden beisammen und spielt Backgammon, das Mädchen wird ins Bett geschickt. Doch die Ruhe dauert nicht lange, denn als sich die Männer über einen Selbstmord im Haus unterhalten, kann das Kind erst recht nicht schlafen. Frei nach einer Erzählung von Anton Tschechow inszeniert Radu Jude die unaufdringlich-spannende Geschichte als One-Shot-Drama und mit Fokus auf einem jungen Mädchen, das zwischen Angst und Neugier schwankt und sich dennoch durchzusetzen weiß. (VIS Vienna Independent Shorts) Auf der Quinzaine des réalisateurs 2014 wurde Radu Judes jüngster Kurzfilmarbeit IT CAN PASS THROUGH THE WALL eine lobende Erwähnung im Rennen um den Prix illy du court métrage ausgesprochen.

SHADOW OF A CLOUD

»Mein erbärmliches Leben ist vorbeigezogen wie tiefer Schlaf, wie der Schatten einer Wolke, wie das Verwelken einer Blume. Auch die Gelenke meiner Glieder sind schwach geworden, sie krümmen meinen Körper und bringen ihn zum Schwanken. Meine grausamen Taten übersteigen die Zahl der Sandkörner im Meer.«
(Auszug aus einem Gebet)

Bukarest erstickt in glühender Sommerhitze. Der Priester Florescu wird zu einer im Sterben liegenden Frau gerufen. Er soll ihr das letzte Gebet sprechen. Die gesamte Familie hat sich in der Wohnung der Sterbenden eingefunden. Nicht alle sind mit dem Priester und seinen christlichen Ritualen einverstanden.

ALEXANDRA

Tavi, ein Mann Ende 30, kommt zu seiner Ex-Frau, um das Fahrrad seiner vier Jahre alten Tochter, Alexandra, zu reparieren. Irritiert muss er feststellen, dass Alexandra ihn nicht mehr »Papa« nennt. Was hat sich geändert? Auch für seinen Kurzspielfilm ALEXANDRA erhielt Radu Jude wichtige Filmpreise wie den Hauptpreis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen.

SILENT PLACES

Eine einzigartige Kollaboration, in der Tanz durch Filmsprache nicht illustriert, sondern interpretiert und re-interpretiert wird. Der Film untersucht das Innenleben der Charaktere, fängt ihre Verwirrung, Fragen und Ängste in einem intimen Moment ein. Grausamkeit und Rage, Kindheit und Ge­­­­­fühle, für die es keine Worte gibt, die wir aber alle teilen. (Dan Angelescu)

THE POTEMKINISTS

Hoch über einer idyllischen rumänischen Landschaft thront ein Monument aus kommunistischer Zeit: Eine Flamme? Ein Flügel? Ein Bildhauer klettert mit einer Frau aus dem Kulturministerium die Treppen hinauf, denn er versucht Geld für seine Vision zu lukrieren: Ein Denkmal zur Erinnerung an die Matrosen des Panzerkreuzers Potemkin, die 1905 Asyl suchten. Mit gewohnt hintersinnigem Witz und Anspielungen auf die nationale Kultur verhandelt Radu Jude einmal mehr große historische Themen – das Verhältnis Rumäniens zu Russland, vielfach gebrochen. (Bert Rebhandl, Viennale)