THE SENSE OF TOUCH

Chloé und Louis sind gehörlos. Seit langem sind sie heimlich ineinander verliebt, können sich dies aber nicht eingestehen. So tanzen sie; jedes Wort wird zum Ausdruck ihrer Choreographie zum Soundtrack der französischen Sängerin Camille. Als es endlich zum ersten Rendezvous kommt, gipfeln Chloés Katzenliebe und Louis‘ Katzenallergie in einem kritischen Moment.

DER KLEINE VOGEL UND DAS BLATT

Am kahlen Ast hängt noch ein gelbes Blatt. Ein Windhauch, und es schwebt durch den weißen Winterwald. Auf fröhlicher Verfolgungsjagd hebt auch der kleine Vogel zu Höhenflügen ab. Da leckt der feuerrote Fuchs sich schon die Lippen.

HYPERTRAIN

Elegant bewegen sich Katze und Kind zwischen rasenden Zügen, überwinden Dimensionen und Ebenen, nur um sich gleich wieder in Raum, Zug und Zeit selbst zu begegnen.

DER KLEINE VOGEL UND DAS EICHHÖRNCHEN

Der kleine Vogel will gerade die Herbstblätter gießen, als ihm das Eichhörnchen seine knallgrüne Gießkanne stibitzt. Eine aufregende Verfolgungsjagd durch den Wald nimmt ihren Lauf …

DER KIOSK

Seit Jahren lebt Olga nun schon in ihrem Kiosk. Stets gut gelaunt, kennt sie die Wünsche und Probleme ihrer Kund*innen und bedient sie aufmerksam. Wenn sie jedoch alleine ist, wünscht sie sich weit weg – raus aus diesem monotonen Leben, in dem sie wortwörtlich feststeckt – und träumt von Sonnenuntergängen am Meer. Eine absurde Begebenheit bringt sie zum Aufbruch.

CYCLOPÈDES

Anfang des 20. Jahrhunderts waren das Filmemachen und das Radfahren noch eine andere Art von Abenteuer. CYCLOPÈDES bezieht sich mit seinen Titeln und der Player-Piano-Musik auf die Ästhetik des frühen Films, und schildert, wie damals ein Pässe-Rennen hätte aussehen können: Voller witziger aber auch gefährlicher Zwischenfälle. (Fantoche)

MIRAMARE

Meeresrauschen, schreiende Möwen, das Klacken von Sandalen … Im Animationsfilm MIRAMARE wird mit einer impressionistischen Tonspur und wenigen Pinselstrichen eine Strandszenerie entworfen. Der Film wirft einen Blick auf das Leben an den mediterranen Grenzen Europas, wo Tourist*innen sich entspannen wollen, während »illegale« Immigrant*innen um eine Chance auf ein besseres Leben kämpfen. Als zwei Kinder einer Schweizer Familie aus der streng abgegrenzten Touristenzone ausbrechen, lernen sie schnell, dass die Realität an diesem Ort nicht viel mit dem Leben auf dem Campingplatz zu tun hat. In der Nacht dann fegt ein Sturm über Strand und Gelände. Absperrungen und Grenzen werden zunichte gemacht und für einen Moment herrscht Gleichheit in einer ungleichen Welt.

Die Schweizerin Michaela Müller, die in Zagreb studierte, ist ursprünglich Malerin und vereint in MIRAMARE ihr Können mit der filmischen Animation. Für ihren Diplomfilm malte sie virtuos mit breitem Pinsel über 5.000 Bilder chronologisch auf eine Glasplatte und wurde dafür vielfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grand Prix Animateka 2010.

INTIMITY

Unter der Dusche kommt eine junge Frau ins Reden. Wenn sie die Kleidung auf die Fliesen wirft, die Seife nimmt und das Wasser aus den langen, roten Haaren drückt, lässt sie an ihrer Transformation teilhaben. Was schüchtern begann, ist zu einer Leidenschaft geworden. Und auch die Bilder spreizen sich kaleidoskopartig auf. (Carolin Weidner)

THE JARARIJU SISTERS

Inmitten einer kargen Landschaft am Rand einer Kohlemine im Norden Kolumbiens leben die Jarariju-Schwestern, die der Wayuu Ethnie angehören. Gelbe und rote Fäden verweben Viviana und Yandris zu Taschen. In der Ferne hämmern Maschinen, kreischen Sirenen, dröhnen Sprengungen. Metallisch silbern glänzt die ausgelaugte, tote Erde. Die Großmutter bereitet die beiden Mädchen mit einem alten Ritus auf die traditionelle Rolle als Ehefrau vor. Der Vater wünscht, dass die Mädchen ihre zerstörte Heimat verlassen.

MY HONEYMOON

Im Jahr 2013 kamen 11.600 Asylsuchende nach Bulgarien, einem der ärmsten Länder Europas. Die meisten von ihnen waren aus Syrien geflüchtet. MY HONEYMOON handelt von einem kurzen zufälligen Zusammentreffen der Filmemacherin Eileen Hofer mit Berivan und ihrem Mann.