Das Glück ist ein gelber Kleinbus, Würstchen mit Sauerkraut, eine funktionierende Heizung, ein Werbespot: Was macht ein lebenswertes Leben aus? Strukturelle Sicherheit, beruflicher Erfolg, Geld? Oder doch Freiheit und Selbstverwirklichung? Die Antwort ist eine Frage der Perspektive. Cinema Next macht sich seit 2011 mit zahlreichen Aktivitäten für die Förderung der nachfolgenden Generation an Filmschaffenden in Österreich stark. Mit wieviel Kreativität, Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit hier gearbeitet wird, davon geben vier aktuelle Filme einen lebhaften Eindruck. Mit Entschlossenheit stemmen sich deren Protagonist*innen gegen die gesellschaftlichen Vorstellungen einer geglückten Existenz und die Widrigkeiten des Lebens.

Sprachen / Languages

• Filme in Originalfassung mit englischen Untertiteln / Films in original version with English subtitles

Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten / Induction loop for CI and hearing aid users

Filmtalk

Leni Gruber, Marlene Hauser & Alexander Reinberg / HOLLYWOOD

Flora Mair & Team / ALLES IST HIN

Georg Oberhumer / FICTION

Moderation: Michelle Koch

Kuration

Michelle Koch (Cinema Next) & Lisa Mai (dotdotdot)

FRAUENFRAGMENTE: GALILA

Sophie Gmeiner / Deutschland 2019 / 9 min / OmeU

Galila lebt seit vier Jahren ohne funktionierende Heizung und ohne Mietvertrag in einer Berliner Wohnung. Hier hat sie sich ihr eigenes Reich errichtet, in dem sie ihr Alleinsein genießen und ihren Hobbys nachgehen kann. Gedreht auf schwarzweißem, grobkörnigem Super8-Film, findet Sophie Gmeiner den perfekten ästhetischen Rahmen für ihr fragmentarisches, aber eindringliches Porträt einer ambivalenten, eigenwilligen und toughen jungen Frau. (Cinema Next)

schieferfilm.com

Credits

Mitwirkende Galila Khorshid Konzept Sophie Gmeiner Kamera Simon Dallaserra Schnitt Sophie Gmeiner Produktion Schiefer Film
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ALLES IST HIN

Jan Prazak / Österreich/Deutschland 2022 / 30 min / OmeU

Ingo staunt nicht schlecht, als plötzlich eine ihm unbekannte Frau in seiner Wohnung steht und sich als seine neue Mitbewohnerin vorstellt. Zwei Existenzen prallen aufeinander, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: Maja ist Mitte sechzig und lebt meistens auf der Straße, Ingo ist Ende zwanzig und lebt noch immer von seiner Mutter. Die beiden lassen sich dennoch aufeinander ein. Mit brillantem Ensemble inszeniert Jan Prazak eine bewegende Annäherung, die nicht nur die Fragilität von Biografien offenbart, sondern auch die Idee zutage fördert, dass so manch Kaputtgegangenes vielleicht doch noch repariert werden kann. (Cinema Next)

www.janprazak.com

Credits

Schauspiel Claudia Martini, Ingo Geiger, Marlene Hauser, Maya Unger, Swintha Gersthofer, Daniel Bayer, Jacky Trenn, Philipp Quell & Rudi Lehner Drehbuch Jan Prazak Kamera Johannes Hoss Schnitt Barbara Seidler Ton Joseph Mittermeier Sound Design Daniel Rutz Produktion Flora Mair Hochschule Filmakademie Wien
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FICTION

Georg Oberhumer / Österreich 2020 / 5 min / dOF

Ist ein Leben nur dann erzählenswert, wenn man Erfolge zu verbuchen hat? Als Teil einer Reihe mit dem Titel »wertlose Filme«, die Georg Oberhumer und sein Kollege Jan Soldat ins Leben riefen, um sich in einer freundschaftlichen Challenge gegenseitig zur regelmäßigen Filmarbeit zu motivieren, realisierte Oberhumer während einer nächtlichen Fahrt durch Wien das Porträt eines ihm fremden Taxifahrers: minimalistisch, entwaffnend offen und das Gegenteil von wertlos. (Cinema Next)

www.georgoberhumer.com

Credits

Konzept Georg Oberhumer Kamera Georg Oberhumer Schnitt Georg Oberhumer Produktion Georg Oberhumer
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HOLLYWOOD

Leni Gruber & Alexander Reinberg / Österreich 2022 / 27 min / OmeU

Ihrer Berufung folgt Anna wie ein Profi: Mit Sonnenbrille und Coffee-to-go sitzt sie in der Besprechung, um kurz darauf für die Übung der örtlichen Feuerwehr voller Hingabe das Unfallopfer zu mimen und unter markerschütternden Hilfeschreien das mit Kunstblut entstaltete Gesicht schmerzerfüllt zu verziehen. Woche für Woche hingebungsvolle Performances, die Annas erhoffte Schauspielkarriere allerdings nicht vorantreiben. Fame riecht anders als Würstchen mit Sauerkraut. Wieso also überhaupt nach den Sternen greifen, wenn das deprimierende Leben so nahe liegt? Papa hat den Masterplan, aber Anna hat einen Herzenswunsch. (Cinema Next)

Credits

Schauspiel Marlene Hauser, Günther Lainer, Franz Solar, Michaela Schausberger & Ingrid Schiller Drehbuch Alexander Reinberg & Leni Gruber Kamera Patrick Wally Schnitt Daniel Rutz Ton Markus Ortner, Lukas Benedicic, Alex Siegl & Cristi Iorga Sound Design Maria Lisa Pichler & Alex Siegl Produktion Provinzfilm, Leni Gruber & Alexander Reinberg

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