VERSES OF FILTH

Eine desorientierte mesoamerikanische Gottheit ist zu einer Aasfresserin geworden, die im Ödland nach Überresten zerstückelter Körper und kulturellem Schutt gräbt. Gemeinsam mit einer Bande von Geiern entfacht sie einen Aufstand einer Brigade von unzähmbaren Armen und Unterweltkreaturen, die auf der Suche nach Berührung und Lust danach streben Untote zu werden. Mit dem Titel ihrer Videoarbeit VERSES OF FILTH bezieht sich die mexikanische Künstlerin Naomi Rincón-Gallardo auf einen Begräbnisgesang der Nahua, Tzocuicatl, ein eschatologisches Ritual, dessen Ziel darin bestand, den Schmutz und Gestank des toten Körpers auszusaugen und den Schmerz zu begleiten, der durch den Tod eines geliebten Menschen verursacht wurde.

WINTER IN THE RAINFOREST

Der ewige Tanz von Leben und Tod, so wie ihn die magischen Wesen erleben, die die Wildnis unserer Träume bewohnen. Zwei Monate dauerten die Dreharbeiten mit den filigranen von der estnischen Künstlerin Anu-Laura Tuttelberg geschaffenen Tier-, Vogel-, Blumen- und anderen Figuren aus Porzellan in den üppigen tropischen Regenwäldern von Mexiko. Ein Film von atemberaubender Schönheit, Zerbrechlichkeit und Nähe.

SATURN RETURN

Zehn diverse Kurzfilme, zehn queere Reinterpretationen erotischer Stummfilmfantasien, die von 1906 bis 1911 von der Wiener Filmgesellschaft Saturn produziert wurden. Saturn kehrt zurück, komisch, fantasievoll, mit Jux und Tollerei: jenseits des Patriarchats, diesseits des Lustprinzips. (Philipp Stadelmaier, Diagonale)