Am 3. Oktober 2013 sinkt ein Boot, auf dem sich 500 aus Eritrea geflüchtete Menschen befinden. Über 360 von ihnen ertrinken vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa. Abraham, einer der Überlebenden, geht durch einen Friedhof von Schiffswracks und erinnert sich an die albtraumhafte Erfahrung. Währenddessen werden am Hafen hunderte Särge auf ein Militärschiff geladen.
Ungewöhnlich poetisch und zugleich bedrückend eindringlich dokumentiert SHIPWRECK ein großes Problem unserer Zeit: Die hoffnungslose Situation von Menschen, denen die Passage über das Mittelmeer geglückt ist, während viele ihrer Freunde und Familienmitglieder im Meer bleiben. Ohne einzugreifen, gleitet die Kamera von Morgan Knibbe zwischen den Schiffen und den Menschen hindurch. Sie gleitet über die Gesichter italienischer Polizist*innen, Journalist*innen und Einheimischer, die ihre Blicke hinter spiegelnden Sonnenbrillen verbergen, als schämten sie sich ihres eigenen Voyeurismus.
SHIPWRECK wurde 2014 auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno mit dem silbernen Leoparden für den besten Kurzfilm ausgezeichnet und wurde Teil des längeren Dokumentarfilms THOSE WHO FEEL THE FIRE BURNING, der noch im selben Jahr auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival Amsterdam Premiere feierte.