WELCOME TO KITTY CITY

Willkommen in der Stadt der Katzen – und in den fantastischen Welten des britischen Videokünstlers und Komponisten Cyriak, der seit 2004 insbesondere für seine surrealen und bizarren kurzen Webanimationen bekannt ist.

DOG

Die 15-jährige Leah lebt in Thamesmead, einem trostlosen Londoner Randbezirk. Dieser Tag könnte sein wie jeder andere – ausgehen, Drogen aufstellen, leidenschaftsloser Sex irgendwo im Gestrüpp –, nimmt jedoch einen ganz anderen Verlauf, als ein Hund den wahren Charakter ihres Freundes zum Vorschein bringt.

DOG wurde von der BBC2 für die Kurzfilm-Compilation WAYS TO LEAVE YOUR LOVER in Auftrag gegeben und bot von allen Filmen gerade durch seine Distanziertheit wahrscheinlich die realistischste Darstellung vom Verständnis von Liebe unter jungen Menschen – oder vielmehr von deren Missverständnis als Fehlinterpretation von Abhängigkeiten.

Andrea Arnolds DOG bescherte ihr den begehrten Jameson Award bei den Brief Encounters 2001 und lief ebenso wie ihr erster Kurzfilm MILK in der Semaine de la Critique in Cannes. Stilistisch verfolgt die zweifach mit dem Großen Preis der Jury in Cannes ausgezeichnete britische Filmemacherin eine Linie, mit der sie der Tradition der Kitchen-Sink-Filme – jener ganz ureigenen britischen Art, nicht auf ein Milieu herabzuschauen, sondern aus ihm heraus – eine Verjüngungskur verpasst hat.

AIMEE VICTORIA

2 Meter Abstand am Jahrestag? Die Liebe zwischen Aimee und Victoria wird durch den pandemiebedingten Lockdown auf die Probe gestellt. Doch zum Glück lassen sich mit Gebärdensprache Distanzen überwinden. – Locked Down Not Out: Die Filmproduktionsfirma LDNO wurde während der COVID-19-Pandemie von Sana Soni und Mikail Chowdhury gegründet, um Filmschaffenden auch im Lockdown eine Basis für ihre Arbeit zu ermöglichen. Mit AIMEE VICTORIA gibt die bekannte Schauspielerin Chrystee Pharris ihr Regiedebüt.

THE CURSE

Fatine hat sich weit aus ihrem Dorf in die Wüste hinaus gewagt, um ihren älteren Liebhaber zu treffen. Als sie von einem kleinen Buben entdeckt wird, will sie nichts anderes, als nach Hause zurückzugehen. Die Verhandlungen werden zu einem Machtkampf zwischen den beiden und einem Kräfteringen zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlichen Konventionen. Ausgehend von einem simplen Setting und in Zusammenarbeit mit Laiendarsteller*innen entwickelt Fyzal Boulifa eine starke Sozialparabel, die auf der Quinzaine des réalisateurs 2012 mit dem Prix illy du court métrage ausgezeichnet wurde.

LOVE STRUCK

Glyn lernt gerade in der Schule, als plötzlich vor seinen Augen das historische walisische Volksmärchen LYN Y FAN FACH beginnt.

O BLACK HOLE!

In Renee Zhans O BLACK HOLE! führt die Angst einer Frau vor Verlust und Einsamkeit dazu, dass sie alles und jeden konsumiert, den sie liebt, damit sie sich nie verlassen fühlen kann. Wie bei EAGER und LOVE wird uns die alles verzehrende Dunkelheit des Universums präsentiert, nur dass dieses Universum innerlich ist. Renee Zhan stellt die reale, vergängliche Welt in dicken Ölfarben, mit Bleistift, Aquarell und Kohle dar und das innere, unausweichliche Gefängnis in räumlichen 3D-Modellen. Unsere Heldin Singularity ist eine Anomalie im Schwarzen Loch. Ihre Durchsichtigkeit ähnelt stark den Geistern, die in Leonora Carringtons Gemälden zu finden sind. In dieser Opern-Odyssee trifft Singularity auf Gefangene, die ihr auf ihrer Reise helfen – Planeten, Jahreszeiten, den Mond –, während sie aufsteigt, um ihren Entführer herauszufordern. Die wächsernen, geisterhaften Menschen, denen sie begegnet, scheinen in sich wiederholenden Schleifen festzustecken, als wären sie in endlos wiederholten Erinnerungen gefangen. Renee Zhan verwendet Ölfarbe, um die Emotion und Dramatik der Höhepunktszene zu verstärken, in der Singularity dem Schwarzen Loch gegenübersteht. (Abigail Addison)

TINY LITTLE DELICATE FOREIGN CASTLES

Eine Kamera ist eine gefährliche Waffe und schon alleine ihre Präsenz eine plausible Bedrohung. Auch wenn niemand so genau weiß, was da eigentlich passiert. Das ist die Welt, in der sich der Filmemacher Rob Key bewegt, als er versucht, Botschaftsgebäude in Lissabon zu filmen.

MANOMAN

Glen versucht seiner Männlichkeit mittels Urschreitherapie auf die Sprünge zu helfen und bekommt dabei Gesellschaft. Etwas bricht aus ihm heraus. Und das lässt sich nicht zähmen – ungeachtet der Konsequenzen. Mit einer schrägen Story und der visuell ansprechenden Kombination von Stabpuppen und Animationstechniken überzeugte Simon Cartwright die Jurys zahlreicher internationaler Filmfestivals. Unter anderem wurde MANOMAN auf dem San Francisco International Film Festival mit dem Golden Gate Award für den besten kurzen Animationsfilm ausgezeichnet.

WHAT IS HAPPINESS

Eine einfache Frage, die einen Kosmos an Antworten öffnet: Junge Menschen schildern Vorstellungen von Glück in diesem 6-minütigen Filmpoem nach einem Gedicht von Claire Clark, das Gebärdensprache in ihrer poetischen Expressivität zeigt.

CRAB DAY

Als Teil des jährlichen Rituals einer Fischergemeinde muss ein kleiner Junge seine erste Krabbe töten, um ein Mann zu werden und die Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. In minimalistischen Bleistiftstrichen gelingt es Ross Stringer, einen komplexen und widersprüchlichen Gefühlskosmos rund um einen Initiationsritus zu skizzieren. Er wurde für seine Arbeit mit dem BAFTA in der Kategorie »British Short Animation« ausgezeichnet.