DANCE LIKE NOBODY’S WATCHING: LAUNDROMAT

In einem Waschsalon in Echo Park, Kalifornien, entstand die erste Episode einer losen Reihe von Tanzvideos: Unter den verwunderten Blicken der umstehenden Menschen tanzt die Schauspielerin Angela Trimbur ausgelassen zu I’M GOOD, I’M GONE von Lykke Li – Musik, die nur sie hören kann. »I just went through a bum of a breakup. I’ve been mega sad. This title caught my eye as I scrolled through – it’s fitting!« Für die Online-Plattform HelloGiggles wurden von Angela Trimbur in der Folge weitere öffentliche Orte betanzt, u.a. ein Flughafen und ein Einkaufszentrum.

THERE’S A MAN IN THE WOODS

Regisseur Jacob Streilein erinnert sich an eine Epiosde aus seiner Kindheit. In der Grundschule verbreiteten die älteren Kinder ein Gerücht, das die Pause schnell zu einer furchterregenden Erfahrung machte. In seinem Film erörtert Jacob Streilein verschiedene Perspektiven einer komplexen Situation.

L’OISEAU DE LA NUIT

In den letzten 30 Jahren ist Fernando aka Deborah Krystal jeden Abend in goldenen Kleidern im legendären Lissaboner Club Finalemente aufgetreten. L’OISEAU DE LA NUIT enthüllt die vielen Facetten Fernandos, die unter den Fasern seiner farbenfrohen Gewänder liegen. Unterstützt von zahlreichen Freund*innen und Filmemacherkolleg*innen lässt Marie Losier Lissaboner Mythen zum Leben erwachen. In stetiger Verwandlung, als Meerjungfrau, Vogel oder Löwe, entführt uns Fernando auf eine Reise in eine Welt des durch Metamorphosen und Mythen ausgelösten Begehrens und Träumens, vom hellen Sonnenlicht eines farberfüllten Strandes zu den spukhaften Schatten eines Museums bei Nacht.

PERSON TO PERSON

Benny ist ein freundlicher und großzügiger Mann, der für seine Freund*innen und sein kleines Plattenladen-Universum lebt. Am Morgen nach einer Party, die er bei sich zu Hause veranstaltet hat, entdeckt er eine fremde junge Frau im Flur. Die Zeit vergeht, die Stunden verstreichen, doch die junge Frau will nicht gehen. Bennys Geduld wird auf eine harte Probe gestellt.

Die Kurzfilme des New Yorker Filmemachers Dustin Guy Defa bestechen durch unkonventionelle Erzählungen, eine Vorliebe für das Unberechenbare und eine Liebe zum Analogen. Gedreht auf 16 mm, ist auch PERSON TO PERSON eine Hommage an das US-Kino der 1970er-Jahre. 2017 stellte Dustin Guy Defa den gleichnamigen Langfilm PERSON TO PERSON fertig, der die Geschichte des Musikfreaks Benny aufgreift und in eine polyphone Narration mehrerer Alltagserzählungen aus der Metropole New York verwebt. Dabei ist der Langfilm keine Fortsetzung, sondern erzählt – genau umgekehrt – die Vorgeschichte des Kurzfilms aus dem Jahr 2014. Wer die Österreich-Premiere des Langfilms auf der Viennale 2017 erlebt hat, darf sich in dieser Reprise des Kurzfilms erneut von einem erlesenen Soundtrack selten gehörter, cooler Soul-Nummern begeistern lassen und erfahren, was auf der Party eigentlich geschehen ist, deren Ausgang der Langfilm offenlässt.

THOUGHT OF YOU

Die Liebe tanzen und den Tanz lieben? Ein handgezeichneter Film über Liebe, Zusammensein und viel Bewegung.

TWO SISTERS

Viola schreibt Romane in einem abgedunkelten Raum. Marie, ihre Schwester und einzige Gefährtin, kümmert sich hingebungsvoll um sie. Zusammen führen sie ein ruhiges Leben und genügen einander – bis die Ankunft eines Fremden ihre fragile Ordnung ins Chaos stürzt. Der Filmemacherin Caroline Leaf reichen die denkbar einfachsten Mittel, Farbe oder sogar Sand, um eine große expressive Wirkung zu erzielen. Für TWO SISTERS wurden die einzelnen Filmbilder direkt auf 70mm-Film geätzt.

SA-ROC: FOREVER

Nach einer Reihe von Independent Releases hat sich Sa-Roc einen Weg für ihre intelligenten, dichten Wortspielereien geebnet. In ihrem Track FOREVER, veröffentlicht im Februar 2018, präsentiert die Hip Hop Ikone bestärkende Botschaften über einem bedrohlichen klingenden Bass und rappt »No, I’m not flawless. I’m scarred up, and I’m fine with it.« Mit schwindelerregender Wortakrobatik erzählt sie von ihrer Mutter, die schon vor der Black Lives Matter-Bewegung gepredigt hat »to stay woke« und sie berichtet von ihren Kämpfen mit dem eigenem Body-Image. Das neue Album klingt wie die musikalische Antwort zu der No-Make-up-Bewegung, die vor einiger Zeit die Sozialen Netzwerke erfasste. (Weltmuseum Wien)

FATBOY SLIM: PRAISE YOU

Mit einem Budget von angeblich nur 800 US-Dollar realisierten Spike Jonze und Roman Coppola das Musikvideo für Fatboy Slims PRAISE YOU im Guerilla-Stil als Tanz-Flashmob vor dem Fox Bruin Theatre in Westwood, Los Angeles. Unter dem Pseudonym Richard Koufey trat Jonze, der das Stück auch choreografiert hatte, zusammen mit einer fiktiven Tanzgruppe vor den reichlich verwirrten Passant*innen auf: The Torrance Community Dance Group. Auch Norman Cook alias Fatboy Slim hat im Video einen Gastauftritt. Bei den MTV Video Music Awards 1999 wurde das Video mit drei Hauptpreisen ausgezeichnet (Breakthrough Video, Best Direction, Best Choreography) und 2001 in einer Umfrage zum 20-jährigen Jubiläum von MTV zur Nummer eins der 100 besten Musikvideos aller Zeiten gewählt.

BIRTH

Amina, 17, ist schwanger. Sie hat Angst vor der Geburt. Sie bittet um Infor­ma­tionen, Trost und Beistand bei ihren Bekannten und Tanten. Sie be­kommt das Gegenteil. Am Ende ist es das Kind, das bestimmt.

EAGER

Zarte, malerische Tonkreaturen nehmen an einem rituellen Tanz teil, der eine Priesterin, einen Geist des Waldes, heraufbeschwört, der ihre Transformation katalysiert. Sie verschmelzen miteinander, verzehren sich gegenseitig, während sich der Kreislauf des Lebens abspielt. Wir bewegen uns von der Dunkelheit in einen grünen Lehmwald, in dem die Pflanzen gleichzeitig lebendig und tödlich sind. Diese Welt verschmilzt dann mit realen Umgebungen, echten Pflanzen, einer echten Priesterin – dem Traum, der in unsere Realität eindringt. Alles im Film ist fließend, organisch, alles möchte leben, alles stirbt und kehrt zur Natur zurück und wird wiedergeboren. (Abigail Addison)