ONCE UPON A TIME IN A CINEMA

72 min
So 25.7.2021 20:30 FILM

Endlich wieder Kino! Nach Monaten der pandemiebedingten Lockdowns sind die Leinwände wieder zum Leben erwacht und leuchten, locken, erzählen, eloquent wie eh und je. So auch unsere. Wir feiern die Eröffnung der 12. Ausgabe von Wiens Open Air Kurzfilmfestival im Garten des Volkskundemuseum Wien mit einem Filmprogramm, das die sinnliche Erfahrung analoger Filmprojektion beschwört: Kindheitserinnerungen an einen Kinobesuch, Aufzeichnungen aus einem Underground-Archiv und Hommage an eine in Zeiten der Digitalisierung vom Aussterben bedrohte Handwerkskunst. Mit Programmheft, Werbung, Vorspann, Vorfilm, Hauptfilm und den wohl schönsten Schlusstiteln, die man sich nur wünschen kann – Danke, an das Österreichische Filmmuseum! – hat das Kurzfilmprogramm auch dramaturgisch alles, was ein Kinobesuch braucht.

AB 19:30 EINLASS & WELCOME

Wir freuen uns sehr, alle die mit uns die Festivaleröffnung feiern möchten, zum Empfang einladen zu dürfen. Herzlichen Dank unseren Partner*innen Adamah, Biohof N°5 und Popcorner für die Unterstützung!

20:30 BEGRÜSSUNG & FILMSCREENING

Filmtalk

Gespräch mit Johann Lurf (TWELVE TALES TOLD) und Stefanie Weberhofer (KOPIERWERK). Moderation: Lisa Mai. Gebärdensprachdolmetschung (ÖGS): Mona Wieshofer.

Barrierefrei für gehörlose und schwerhörige Menschen

• Filme in Originalfassungen mit deutschen Untertiteln (HoH)
• Moderation und Filmtalk mit Übersetzung in Gebärdensprache (ÖGS)
• Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten

TWELVE TALES TOLD

Johann Lurf / Österreich 2014 / 4 min / OmdU (HoH)

Es beginnt, wie so oft im Kino, mit der Logoanimation eines Hollywoodstudios. Nur ist es im gegebenen Fall eine Dutzendschaft, eine visuelle Stampede der Entertainmentriesen. Märchenschloss, Weltkugel und Brülllöwe geraten in der streng getakteten Montage als austauschbare Oberflächen aneinander und führen jegliche Logologik ad absurdum. Lustbetonte Subversion mit bombastischem Schauwert. (Diagonale)

www.johannlurf.net

Credits

Drehbuch Johann Lurf Schnitt Johann Lurf Produktion Johann Lurf
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KOPIERWERK

Stefanie Weberhofer / Österreich 2019 / 7 min / OmdU (HoH)

Amüsant-kluge Liebeserklärung ans Analoge und noisiges Lamentoso über dessen Niedergang. In einer rasanten Montage aus Found Footage, Fotogrammen und rhythmisierender Soundkomposition reflektiert Kopierwerk die Geschichte analoger Medien vom Schriftdruck über Fotografie, Tonbandaufnahmen, Schallplatten bis zum Bewegtbild. (Michelle Koch, Diagonale)

stayfanny.com

Credits

Konzept Stefanie Weberhofer Sound Design Marko Sulz Produktion Stefanie Weberhofer
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SUPPORTING FILM

VOOR FILM
Douwe Dijkstra / Niederlande 2015 / 11:40 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU

Aus unterschiedlicher Perspektive wird hier das Ritual des Kinos untersucht. Wie hören blinde Menschen einen Film? Wie sehen gehörlose Menschen einen Film? Wie wird Film unter unterschiedlichsten Voraussetzungen, wie Liebeskummer oder religiöser Überzeugung, wahrgenommen? Douwe Dijkstra filtert in seinem Animadokfilm die Essenz aus Gesprächen mit dem Publikum und übersetzt sie in absurd-verspielte Bildwelten, die den Kosmos Kino ironisch neu erschaffen.

douwedijkstra.nl

Credits

Drehbuch Douwe Dijkstra Animation Douwe Dijkstra Kamera Douwe Dijkstra Schnitt Douwe Dijkstra Ton Rob Peters Musik Rob Peters Produktion Bart Jansen
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ONCE UPON A SCREEN: EXPLOSIVE PARADOX

Kevin B. Lee / Deutschland/USA 2020 / 9:30 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: eOF

Eine Kindheitserinnerung wird an die schattige Wand eines ehemaligen Kinos projiziert. In seinem Videoessay erzählt der Filmemacher und Filmkritiker Kevin B. Lee von der Erfahrung Oliver Stones »Platoon« zu sehen – und der Tatsache, dass sein Vater einen anderen »Platoon« gesehen hat, obwohl sie denselben »Platoon« gesehen haben. Auch seine Mitschüler haben einen anderen Film gesehen. Licht fällt durch Blätter und auf den Screen des iPads. Ein Essay über die Verquickung von Gegenwart und Vergangenheit, die sich wandelt wie ein Film, dessen Montage kontinuierlich verändert wird.

www.alsolikelife.com

Credits

Mitwirkende Kevin B. Lee Drehbuch Kevin B. Lee Kamera Kevin B. Lee Schnitt Kevin B. Lee Ton Kevin B. Lee Produktion Kevin B. Lee
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CHLOÉ VAN HERZEELE

Anne-Sophie Girault & Clémence Bouchereau / Frankreich 2019 / 16 min / OmdU (HoH)

Chloé, eine Dame in betagtem Alter, organisiert Filmscreenings in einem längst aufgelassenen Underground-Kino. Sie führt einen befreundeten Journalisten durch die verwaisten Räume, in denen unzählige Rollen Analogfilm archiviert sind. Vor ihnen liegt eine andere, eine längst vergessene Welt. Anne-Sophie Girault und Clémence Bouchereau erzählen ihre Geschichte behutsam in aufwändigen Sandanimationen, die sich der Materialität des sich langsam zersetzenden Filmmaterials annähern.

Credits

Drehbuch Anne-Sophie Girault & Clémence Bouchereau Animation Anne-Sophie Girault & Clémence Bouchereau Schnitt Anne-Sophie Girault & Clémence Bouchereau Sound Design Pierre Sauze Musik Thomas Diaz Produktion Autoproduction
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FILMSTRIPE

John Blouin / Kanada 2012 / 18:15 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU

Aufregung im Projektionsraum: Der Filmstreifen hat sich inmitten der Vorstellung verheddert! Der Filmvorführer hat keine Zeit zu verlieren, es muss unbedingt vor dem Wechsel der Spule repariert werden. Er behält die Nerven – und erklärt seinem Lehrling dabei auch noch jeden Handgriff, gewürzt mit Anekdoten. In knapp 18 rasanten, in Echtzeit gedrehten Minuten entspinnt sich ein Wettlauf gegen die Zeit und ein wahrer Kino-Thriller. Leidenschaftliche Hommage an eine im Zeitalter der Digitalisierung vom Aussterben bedrohte Handwerkskunst.

Credits

Schauspiel Martin Legault & Antoine Touchette Drehbuch John Blouin & Martin Legault Kamera Nicolas Bilodeau Ton François Boulé Sound Design Meriol Lehmann Musik Bernard Falaise Produktion John Blouin, Claudine Thériault & Cabina Obscura
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TITOLI FINE

Eustachio Stagno / Österreich 1965 / 4 min / OmdU (HoH)

Kompilation von in liebevoller Handarbeit hergestellten Filmcredits des Amateurfilmemachers Eustachio Stagno. Aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums.

www.filmmuseum.at

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