Ein Mann erwacht, richtet sein Haar vor dem Spiegel, tritt auf die Straße, um seinen vertrauten Weg zur Arbeitsstätte anzutreten. Erst dort, am Kopierer, nachdem er seine Hand (gleich seiner Identität) abgelichtet hat, gerät die Welt aus den Fugen. Der Mann wird die Filmkader fortan unaufhörlich reproduzieren – zuerst taucht ein Doppelgänger auf, schließlich wuchern seine Doubles sogar ins Unermessliche.
Grobkörnige Schwarzweißbilder sowie die bis auf Geräusche rein musikalische Untermalung rücken COPY SHOP in die Nähe einer Groteske, des Pastiches eines kafkaesken Szenarios, in dem noch einmal ironisch das Verschwinden jedweder Orginalität durch die Medien verkündet wird – eine Ebene, die der Film vom anderen Ende her schon in seinem Produktionsprozess reflektiert: Auf Video gedreht, wurden die Bilder aus dem Computer ausgedruckt und dann nochmals mit Trickfilmkamera animiert. (Dominik Kamalzadeh)