KASPAR

KASPAR nach dem Stück von Peter Handke ist einer Theaterinszenierung ähnlich, in der die Hauptfigur zwischen den verschiedenen Ebenen und Räumen mit existentiellen Situationen konfrontiert wird.

KATZENJAMMER

Schaulust im YouTube-Zeitalter: Lasziv aber unsicher argumentiert Kurdwin Ayub mit Wort und Körper, den Blick immer wieder direkt in die (Computer-)Kamera gerichtet. Wir schauen zurück, stellvertretend für den Adressaten und Millionen Internet-User*innen. Das Private hat den Privatraum längst verlassen. (Diagonale)

In halb flehentlichen Sätzen bemüht sich Kurdwin Ayub darum, den imaginären Adressaten des Videos – offensichtlich der Ex-Boyfriend – noch einmal in den Bann zu ziehen. Eingeklemmt zwischen den archetypischen Bildern »unschuldiges Mädchen« und »verführerische Femme fatale« macht Ayub dabei das Unbehagen, aber auch die Komik, die sich aus den Reibungsflächen zwischen den beiden Vorstellungen von Weiblichkeit ergeben, durch ihr ungelenkes und zögerliches Verhalten deutlich. (Alexandra Seibel)

DER MINISTER

Ein TV-Interview mit einem Minister im Originalton. Es wurden lediglich PolitikerInnen- und Parteinamen sowie Teile der Moderation weggelassen. Das Interview über die Abschaffung der Wehrpflicht wird damit auf das »Wesentliche« reduziert. Aus der fünfteiligen Serie GLAUBWÜRDIGE TEXTE.

EINTRITT ZUM PARADIES UM 3€20

Seit jeher beschäftigt die Menschen der Mythos vom Paradies. In modernen Freizeitanlagen wird versucht, diese illusorischen Orte nachzuempfinden. Im Mittelpunkt der Geschichte: die Besucher*innen des Linzer Parkbads. Sattheit und Zufriedenheit bestimmen die Atmosphäre. Das Freibad entpuppt sich als eine Art demokratisches Paradies, institutionalisiert und – im Gegensatz zur Exklusivität des Garten Edens – um eine geringe Gebühr für jede und jeden zugänglich. (CROSSING EUROPE)

BADMINTON

Jim und Jack spielen gegeneinander Federball. Wer wohl gewinnt?

O! FORTUNA! I-VI

Sechs Miniaturen folgen der Entwicklungsgeschichte von Karin Bergers Tochter in dokumentarischen Bildern und pointierten Bildmetaphern. Ein herrlich selbstironischer, auf die donnernden Klänge der »Carmina Burana« abgestimmter Blick auf Widersprüche und Absurditäten, die das Mutterdasein zwischen Liebe und Selbstverwirklichung mit sich bringt, und nicht zuletzt auf die heikle Frage nach der Weitergabe weiblicher Rollenbilder. (Diagonale)

10 MEGABYTES OF MEMORY

Erinnerungen aus 10 Jahren, übersetzt in 10 MB binäre Information: In seiner exakt 10 MB fassenden Videoarbeit stößt Markus Maicher eine vielschichtige Reflexion über das Verhältnis von menschlichem und digitalem Gedächtnis an. 10 MEGABYTES OF MEMORY wurde mit dem Open-Source-Programm FFmpeg in der Kommandozeile komprimiert und geschnitten, die Kompression begründet ein Plädoyer für eine Ästhetik kompakter Dateiformate und stellt sich gegen immer höhere Auflösung, Bitraten und (Umwelt-)Kosten digitaler Bilder.

WIESO ES GIBT 3633 EMOJIS

Ein Film, der nur über Emojis erzählt ist! Bahnbrechend – oder eher nicht? Der Wiener Künstler Renfah ist von seiner Idee überzeugt und textet seinem Freund Christoph Schwarz das »Skript«. Emoji um Emoji wird die Bedeutung der Symbole diffuser, Schwarz’ Exit-Zeichen missversteht Renfah prompt. Doch dann das Glück im Unglück: Ein Kind und ein Hund übernehmen die Projektentwicklung. (Diagonale)

JOYFUL FLAME

JOYFUL FLAME liefert eine gänzlich neue, genderpolitische Lesart des Begriffs »Hybridfilm«. Ausgerechnet ein Cowboy, die heteronormativste Figur der Filmgeschichte, dient Ezra Šimek als Verkörperung einer traumartigen Held*innenreise hin zu einem sich verflüssigenden Geschlechterbild. Statt wilde Pistolenduelle auszutragen, vereint sich dieser Cowboy mit einer Hexe, und gemeinsam begraben sie und der Film traditionelle Geschlechterrollen und unterdrückende Weltmodelle. (Diagonale)

SHROOMSDAY

Aus ihrem Alltag gerissen, stehen die Bewohner*innen einer gewöhnlichen Stadt plötzlich einer Pilzinvasion voll von Terror, Klischees und Absurditäten gegenüber.