ESEL

Es ist Winter. Die Landschaft ist kahl, die Natur ergraut. Ein einsamer Bauernhof steht mitten im Wald. Hier lebt ein altes Bauernpaar. Ihr Leben besteht aus dem alltäglichen Trott: Anstrengungen, denen sie nicht mehr gewachsen sind, allgegenwärtige Langeweile. Unterstützt wird der Bauer von einem altersschwachen Esel. Als der Bauer erfährt, dass der Tod seines langjährigen Begleiters naht, merkt der sonst so pragmatische Mann, dass er das Tier mehr liebt, als er zugeben kann. Eine Parabel über das Sterben und das Abschied nehmen, ein Märchen für Erwachsene.

ESEL wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u.a. auf der Diagonale 2015 mit dem Thomas Pluch Drehbuchpreis für den besten kurzen und mittellangen Spielfilm ausgezeichnet und auf dem 21. Palm Springs International ShortFest mit dem »Best of Festival Award«.

KUNSTBOXEN

Mit der ihr eigenen Mischung aus Humor und manchmal brutaler Realitätsnähe schickt Ina Loitzl die Kunstfigur Artist A in den Ring. Runde um Runde kämpft sie sich weiter: gegen ihre eigene Motivation, ihre Rolle als weibliche Künstlerin, mit und gegen die Konkurrenz der Kolleg*innenschaft, als kleiner Teil im unüberschaubaren Kunstmarkt. Mit im Ring die prominenten Gegner*innen des globalen Kunstbusiness.

DIE WUNDERLAMPE

Lena findet auf dem Dachboden eine Wunderlampe. In ihr wohnt ein kleiner Flaschengeist, der Dschinn. Genau wie Lena kann auch der Flaschengeist Gebärdensprache! Und er verspricht ihr zum Dank drei Wünsche zu erfüllen – doch irgendwie scheint plötzlich alles schief zu laufen … DIE WUNDERLAMPE ist der erste Film, der ganz in Österreichischer Gebärdensprache gedreht wurde.

MAPPAMUNDI

»I have no lines on my body.« – Kosmische Kartograf*innen vermessen fremde Galaxien und stoßen auf den Planeten Erde. Eine Collage aus futuristischen Spielfilmsequenzen, Weltraumanimationen, hunderten historischen Weltkarten, Ikonografien, Sprachen, Literatur und Religionen unterschiedlicher Epochen und Kulturkreise, die in einer beschleunigten Stop-Motion-Zeitreise mit Bild- und Sprachwitz 950 Millionen Jahre Weltgeschichte erzählt. Kartografien als Momentaufnahmen vergangener und gegenwärtiger Zeit-Räume, als Fragmente einer stets im Werden und Vergehen befindlichen Entität, die in ihrer Ganzheit weder fass- noch fixierbar ist. In MAPPAMUNDI offenbart sich das universelle Prinzip der kontinuierlichen Bewegung und des Wandels – vielfältige Weltbilder im Fluss der Zeit. (Diagonale)

FLUGVERSUCH

„Wir sind beide aus Sternenstaub gemacht, darum strahlen wir so bei Tag und Nacht.“

Suzanna ist Mitte 50 und Single. Ihre Mutter ist im Altersheim, die Tochter studiert im Ausland. Es geschieht nicht viel in ihrer Welt, ihre täglichen Routinen gleichen einer Instandhaltung. Um dem Alltagstrott zu entfliehen, sucht sie Halt in der virtuellen Realität des Internets. In ihrem Wohnzimmer nimmt Suzanna Amateurschlagerlieder auf und teilt ihre Sehnsüchte auf YouTube. Mit eingängigen Refrains singt sie von der Liebe und sucht so die Erfüllung, die ihr im „richtigen“ Leben fehlt. Stets ganz nahe an der Protagonistin dran, inszeniert Thomas Hajnik seinen Film, der in ruhigen Bildern von Einsamkeit und dem Wunsch nach zwischenmenschlicher Interaktion erzählt. (Diagonale)

DER KURATOR

Hubert Sieleckis Interpretation des originalen Informationstextes zu einer Kunstausstellung. Fasziniert von Sprache und Stimme, versucht der Filmemacher in die Haut des Kurators zu schlüpfen und dessen Insidersprache zu übernehmen. Aus der fünfteiligen Serie GLAUBWÜRDIGE TEXTE.

EXTRA-TERRESTRIAL ECOLOGIES (RETROFLECTORS: THE ASTRONAUT, THE ROBOT, THE ALIEN)

»It’s about time to decolonize space.« – Biosphären, saftige Natur, Leben – nichts, auf das man im All zu stoßen glaubt. Dass zwischen Ökologie und Weltall aber ein Naheverhältnis besteht, veranschaulicht Ralo Mayer in seinem filmischen Essay, der in 28 Kapiteln eine Spurensuche durch den großen Fundus literarischer und filmischer Science-Fiction wie auch durch die historische und die gegenwärtige Realität unternimmt. Eine unheimlich-humorvolle Reise, auf der man zahlreichen vertrauten wie fremden extra- und intraterrestrischen Held*innen (wieder-)begegnet – etwa der Botaniker E.T., der »Silent Running«-Astronaut Lowell oder Matt Damon als kartoffelzüchtender Marsianer. (Michelle Koch, Diagonale)

HURENKIND & SCHUSTERJUNGE

Ein Text in der gemeinsamen Muttersprache verbindet Finder und Verfasserin im großstädtischen Treiben. Beide kämpfen mit unterschiedlichen Problemen. HURENKIND & SCHUSTERJUNGE begleitet zwei verlorene Seelen auf ihrer Suche nach Geborgenheit in der Fremde – bereit für einen Neuanfang. (Diagonale)

GOLDEN SHADOW

Ein fluides Reich glitzernder Schatten und neonfarbener Dunkelheit, in dem sich Wasser, Bäume und Himmel berühren, Pflanzen, präparierte Vögel, Korallen, Pailletten, fluoreszierende Quallen und eine enigmatisch-schimmernde Protagonistin einander begegnen. In einem alchemistischen Akt bringt Katrina Daschner etwas im Werden Begriffenes hervor, das sich nicht fassen lassen will. (Michelle Koch, Diagonale’23)

CORNUCOPIA

Ein Mensch wandert in ständiger Suche und Verfolgung, angetrieben von der Sehnsucht nach dem magischen Füllhorn. Seine Wechselfälle werden in den Gemälden auf der Oberfläche einer alten Vase zum Leben erweckt.