BADY MINCK: I HAVE NO LINES ON MY BODY
Do 27.7.2017
21:00
FILM
Endlich: Wien-Premiere für Bady Mincks neuesten Film! Doch was sind schon die paar Jahre des Wartens in 950 Millionen Jahre Weltgeschichte, durch die MAPPAMUNDI mit bestechendem Bild- und Sprachwitz in einer beschleunigten Stop-Motion-Zeitreise rast. Die Beatboxer Ivory Parker und Chakrabreaker haben die fantastische Collage aus futuristischen Weltraumanimationen, historischen Weltkarten, Sprachen und Religionen unterschiedlicher Epochen und Kulturkreise vertont. Gleichzeitig stellt Bady Mincks zweiter Langfilm eine fast wissenschaftliche Genauigkeit unter Beweis. Mit den Wahrnehmungsebenen von Hören und Sehen und der Visualisierung von Musik spielt das zweite Kapitel der Werkschau, in der Bady Mincks Kollaborationen mit dem Klangforum Wien sowie der DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN – eine Hochgeschwindigkeitsfahrt durch das Rückenmark von Adolf Loos – zu sehen sind.
SPOILER ALERT: CHAKRABREAKER IN THE HOUSE! Es bebt, wummert, groovt, vibriert, rast, hüpft, rapt: Vor dem Filmscreening wird ein basslastiges Beatbox-Intro die barocken Gemäuer des Volkskundemuseum Wien erbeben lassen. Not to be missed!
SIEHE AUCH BADY MINCK: IM ANFANG WAR DER BLICK
ATTWENGERS LUFT
Bady Minck • Österreich/Luxemburg 1994/95 • 3 min • dOFDie Alpenrapper Attwenger unter dem Messer der Trickkamera: Reale Fotogesichter werden mit gemalten Körpersymbolen kombiniert; Frisuren geraten außer Kontrolle, tanzen Polka auf dem Kopf; und die von der Animation unterworfenen Musiker jagen im Rhythmus ihrer »Quetschn« über die Leinwand.
DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN
Bady Minck & Stefan Stratil • Österreich/Luxemburg 1988 • 7 min • OFEine Pyramide, gar nicht statisch, vielmehr durch Kamerafahrten, Schnitte und Überblendungen immer rascher in Bewegung gebracht. Die Kino-Illusion führt die einzelnen Teile durcheinander, fügt sie zu einer symbolhaften Zeichnung der regen Gedankengänge von Adolf Loos: Eine Hochgeschwindigkeitsfahrt durch das Rückenmark des revolutionären Architekten. (Peter Illetschko)
Zahlreiche Filmemacher*innen haben die Stadt filmisch dargestellt, aber nur wenige haben mit dem architektonischen Material an sich gearbeitet. Aus dieser Sicht ist der Fall der Wiener Filmregisseure Bady Minck und Stefan Stratil ziemlich beispielhaft. Für ihren Film DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN stellten sie ein Modell nach den Skizzen des Architekten Adolf Loos her, die dieser 1923 für ein Rathausprojekt in Mexiko-City entworfen hatte. Bei dem von Loos geplanten Gebäude handelt es sich um eine Stufenpyramide, die im filmischen Prozess in ein abstraktes Spiel der geometrischen Formen, der Lichter und Schatten gebracht wird, dass an bestimmte Filme der 1920er Jahre erinnert, etwa an ORGELSTÄBE von Oskar Fischinger (1923-1927). Über die Animation des Modells weit hinausgehend, beschäftigt sich der Film mit Adolf Loos‘ architektonischen Konzepten zur Fläche und zum Volumen des Raums. (Jean-Michel Bouhours)
DAS SEIN UND DAS NICHTS
Bady Minck • Österreich/Luxemburg 2007 • 10:30 min • OFSie sehen was Sie hören in Bady Mincks visueller Umsetzung einer Original-Komposition von Beat Furrer für das Klangforum Wien: DAS SEIN UND DAS NICHTS visualisiert eine phantastische Reise in das Innere der Partitur. Die Musiker*innen erscheinen und verschwinden wie Noten und Klänge. Bady Minck gibt der Musik einen virtuellen Raum – vielleicht spielt die zentrale Szene des Films im Kopf des Dirigenten und Komponisten, der wie ein Zauberer mittels Handzeichen die MusikerInnen exterminiert … (Martin Pieper)
Teil der Serie FREE RADICALS, einem Crossover-Projekt zwischen Musik und Film von Klangforum Wien und dem Film-Laboratorium der AMOUR FOU Filmproduktion. Bady Mincks Filme für die bei der Biennale di Venezia 2007 uraufgeführte Serie erforschen die Wahrnehmungsebenen von Hören und Sehen.
SCHEIN SEIN
Bady Minck • Österreich/Luxemburg 2008 • 8 min • OFMit den Augen hören, mit den Ohren sehen: Eine Meditation über Seinsgewissheiten und Wahrnehmungsillusionen, eine kreisende Suchbewegung in Raum und Zeit und gleichzeitig ein Trompe l´Oeil; Morton Feldmans entdramatisierte, scheinbar aus der Zeit gefallene Musik wird im Film in ihren räumlichen Dimensionen beim Wort genommen. (Thomas Miessgang)
Teil der Serie FREE RADICALS, einem Crossover-Projekt zwischen Musik und Film von Klangforum Wien und dem Film-Laboratorium der AMOUR FOU Filmproduktion. Bady Mincks Filme für die bei der Biennale di Venezia 2007 uraufgeführte Serie erforschen die Wahrnehmungsebenen von Hören und Sehen. SCHEIN SEIN spielt mit der Täuschung von Augen und Ohren wie mit der Spannung zwischen zweidimensionalem Abbild und dreidimensionalem Raumbild. Siehe auch DAS SEIN UND DAS NICHTS.
MAPPAMUNDI
Bady Minck • Österreich/Luxemburg 2017 • 45 min • OmdU»I have no lines on my body.« – Kosmische KartografInnen vermessen fremde Galaxien und stoßen auf den Planeten Erde. Eine Collage aus futuristischen Spielfilmsequenzen, Weltraumanimationen, hunderten historischen Weltkarten, Ikonografien, Sprachen, Literatur und Religionen unterschiedlicher Epochen und Kulturkreise, die in einer beschleunigten Stop-Motion-Zeitreise mit Bild- und Sprachwitz 950 Millionen Jahre Weltgeschichte erzählt. Kartografien als Momentaufnahmen vergangener und gegenwärtiger Zeit-Räume, als Fragmente einer stets im Werden und Vergehen befindlichen Entität, die in ihrer Ganzheit weder fass- noch fixierbar ist. In MAPPAMUNDI offenbart sich das universelle Prinzip der kontinuierlichen Bewegung und des Wandels – vielfältige Weltbilder im Fluss der Zeit. (Diagonale)
Auch dieses Programm durften wir aufgrund des großen Interesses beim ersten Screening in der letzten Festivalwoche noch einmal im ausgebuchten Kinogarten zeigen: In fesselnden Bildern und Erzählungen sprechen die vier Filme von Kiri Dalena, Jorge Cadena, Fábio Baldo & Tico Dias und dem Künstler*innenkollektiv Flatform von menschengemachten ökologischen Veränderungen in Regionen in Kolumbien und Brasilien, auf Tuvalu und den Philippinen. Zum Auftakt des Abends waren wir via Skype mit Kiri Dalena in Manila verbunden, die über die Entstehung ihres Film TUNGKUNG LANGIT erzählte.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot
Aufgrund des großen Interesses beim ersten Screening im Juli hatten wir das Vergnügen dieses Kurzfilmprogramm in der letzten Festivalwoche noch einmal zu zeigen: Drei bemerkenswerte von Frauen*kollektiven rund um die Filmemacher*innen Marie Luise Lehner (Österreich), Pauline Pénichout (Frankreich) und Cris Lyra (Brasilien) realisierte Filme richteten den Blick – auch vor dem Hintergrund des seit der Wahl von Präsident Jair Bolsonaro in Brasilien merklich gekippten sozialen und politischen Klimas – auf ein wichtiges Thema: die Notwendigkeit, das Recht der Frauen*, über ihre Körper und Sexualität selbst zu bestimmen, in einer patriarchalen Gesellschaft heutzutage mehr denn je zu verteidigen. Diesmal sprachen wir im Anschluss an das Screening mit Pauline Pénichout, die uns via Skype in unserem Kinogarten im Volkskundemuseum Wien besuchte, über ihren Film MAT AND HER MATES.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot
Mit einer besonderen Preview durften wir das Finale der 11. Festivalausgabe im Kinogarten im Volkskundemuseum Wien feiern: In Anwesenheit der mitwirkenden Schauspieler*innen und des Regieduos Ulrike Putzer und Matthias van Baaren feierte CASTING TAPES Leinwandpremiere. Drumherum ist ein Filmprogramm entstanden, das den Akt des Schauspielens aus der Perspektive der Frauen im Rampenlicht in den Fokus nimmt. Bis auf das letzte Plätzchen wurde der Garten für die ausgebuchte Veranstaltung ausgenützt, im Anschluss an das Filmscreening führte Michelle Koch das Gespräch mit den Filmschaffenden. Danke allen, die dabei waren! Fein war's mit euch.
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Fotos: Tobias Raschbacher
Von Herzen Danke allen die gestern mit uns das Festivalfinale gefeiert haben, allen die uns durch acht spannende, begegnungsreiche Festivalwochen begleitet haben, allen Partner*innen die uns in den Vorbereitungen und in der Umsetzung unterstützt haben und in diesem herausfordernden Ausnahmejahr zur Seite gestanden sind 💚
Wir schätzen uns glücklich, dass wir in Kollaboration mit dem Volkskundemuseum Wien nun schon zum 11. Mal einen Ort bespielen konnten, an dem wir auch heuer unter sicheren Bedingungen Open Air Kinoveranstaltungen umsetzen und in unseren Begegnungen aus dem Vollen schöpfen konnten. Heuer, in einem Jahr in dem zahlreiche Filmfestivals vom kulturellen Lockdown betroffen sind und aktuelle Filmproduktionen in ihrem Festivallauf gestoppt und in ihrer Sichtbarkeit eingeschränkt wurden, war es umso wichtiger, diesen Ort für Filmkunst und Filmdiskurs weiterzuführen. Wie wichtig ist es, dass Filme zusammen gesehen und diskutiert werden können! Schön war es mit euch! Wir freuen uns auf das was kommt!
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Das war's für heute, nach einem besondes schönen Festivalabend mit euch im lauschigen Museumsgarten. 😊 Wir können's kaum glauben, dass bereits acht Festivalwochen hinter uns liegen. Morgen beim großen Festivalfinale noch ein letztes Mal für euch am Start (mit Maske und Abstand und viel Liebe): das weltbeste Festivalteam. 💚
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Ein Rendezvous mit Sylvie Trouvé, Dale Hayward und Baba Yaga, der Hexe aus dem 3D-Drucker, höchstpersönlich gab's letzte Woche in unserem »verzauberten Garten« beim sechsten und letzten Teil der Filmreihe PUPPET MASTERS, der dem Märchenfilm Reverenz erwies. Danke, ihr lieben Puppentrick-Aficionados, für euer überwältigendes Interesse an diesem Programmschwerpunkt! Es war uns ein Vergnügen zusammen mit euch die Puppen in ihrer wundervollen Vielfalt tanzen zu lassen und ihre Schöpfer*innen in den Fokus zu rücken.
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Fotos: Peter Griesser © dotdotdot
Am Dienstag feiern wir Festivalfinale mit der Preview von CASTING TAPES, dem neuen Film von Ulrike Putzer und Matthias van Baaren. Drumherum ist ein schönes Filmprogramm entstanden, das den Akt des Schauspielens aus der Perspektive der Frauen im Rampenlicht in den Fokus nimmt.
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FESTIVALFINALE: I’LL BE YOUR MIRROR
DI 25.8. l 20:30 Uhr
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Filminfos & Tickets: dotdotdot.at
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Filmstills:
CASTING TAPES (PREVIEW) [Ulrike Putzer & Matthias van Baaren, AT 2020, 23 min]
RESORT [Clarissa Thieme, DE/AT 2014, 15 min] [Bild]
DRAMATIC RELATIONSHIPS [Dustin Guy Defa, US 2016, 6 min]
Sechs berührende und eindringliche Filme erzählten von den Beziehungen zwischen den Generationen aus der Perspektive der Frauen* in den Familien, von Care-Arbeit, Abschied und Erinnerung. Im Anschluss an das Screening waren wir via Skype mit Pia Ilonka Schenk Jensen in Mexiko verbunden und konnten über ihren Film THE BIRTHMARK sprechen, der in immersiven Bildern die Geschichte zweier Menschen an die Oberfläche holt, wie sie in den Medien hinter dem Begriff »Femizid« üblicherweise verschwinden. Herzlichen Dank für das Gespräch! Herzlichen Dank auch allen Partner*innen, die uns dabei unterstützt haben, diesen für heuer letzten für gehörlose und schwerhörige Menschen barrierefreien Festivalabend zu gestalten: SESAM – Medien für alle Sinne, equalizent und Martina Kichler, die Moderation und Filmgespräch in Gebärdensprache (ÖGS) übersetzte.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot

