Es geht nie nur um den Raum in diesem Kurzfilmprogramm, sondern darum wie sich Bewegung zum Raum verhält, wie sich Körper im Raum organisieren. Das Hip-Hop-Duo Tentacle Tribe adaptiert animalische Bewegungsmuster, während man die Tentakel in der Heimatstadt Montreal ausstreckt. Zum verstummten Beat der Maschinen in einem verlassenen Stahlwerk wagt das französische Kollektiv (LA)HORDE eine stilistisch riskante Jumpstyle-Neuinterpretation. Wenn die rumänische Choreografin Simona Deaconescu fünf Tänzer*innen im Nirgendwo aussetzt, kann grenzenlose Weite durchaus auch etwas Beklemmendes haben.

Filmtalk

Gespräch mit Simona Deaconescu und Anamaria Antoci (SILENT PLACES) im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Katharina Müller.

Barrierefrei für gehörlose und schwerhörige Menschen

• Filme in Originalfassungen mit deutschen Untertiteln (HoH)
• Moderation mit Übersetzung in Gebärdensprache (ÖGS)
Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten

SILENT PLACES

Simona Deaconescu / Rumänien 2013 / 12 min / OmdU (HoH)

Eine einzigartige Kollaboration, in der Tanz durch Filmsprache nicht illustriert, sondern interpretiert und re-interpretiert wird. Der Film untersucht das Innenleben der Charaktere, fängt ihre Verwirrung, Fragen und Ängste in einem intimen Moment ein. Grausamkeit und Rage, Kindheit und Ge­­­­­fühle, für die es keine Worte gibt, die wir aber alle teilen. (Dan Angelescu)

tangajdance.com

Credits

Mitwirkende Tangaj Dance Collective, Dragoş Istvan Roşu, Răzvan Stoian, Irina Ştefan, Simona Deaconescu & Alexandra Bălăşoiu Konzept Simona Deaconescu Kamera Oleg Mutu Schnitt Codrin Iftodi Musik Tibor Cari Produktion Anamaria Antoci & Oleg Mutu

Play Trailer

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APPROACHING THE PUDDLE

Sebastian Gimmel / Deutschland 2014 / 8:30 min / OmdU (HoH)

Eine junge Frau (Homai Toyoda), offenbar auf Regenwetter eingestellt, erkundet einen leeren Parkplatz. Zwischen Pfützen entwickelt sie einen spielerischen Tanz. Ihre abrupt wirkenden Bewegungen werden dabei zunehmend rhythmischer, bis sie in eine Fantasiewelt driftet, an einen magischen Ort, an dem ihre Gummistiefel zum Leben erwachen.

Credits

Mitwirkende Homai Toyoda Kamera Claire Jahn Schnitt Sebastian Gimmel Ton Tobias Hartmann Sound Design Jacob Economou & Navid Razavi Produktion Christof Groos & Petra Clemens Hochschule KHM
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VANISHING POINTS

Marites Carino / Kanada 2013 / 8:30 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: kein Dialog

Zwei Fremde treffen einander an einer Straßenecke. So weit, so klar. Wäre das Ganze nicht rückwärts getanzt, gedreht und umgekehrt abgespielt. Handelt es sich doch um eine Trennung, als die beiden aufeinander zugehen? Auch wenn ein Haus zwischen ihnen steht, so sind sie doch miteinander verbunden und teilen Momente der Intimität und Synchronizität. Erste Kollaboration der Filmemacherin Marites Carino mit dem Conceptual-Hip-Hop-Duo Tentacle Tribe aus Montreal.

www.tentacletribe.com

Credits

Mitwirkende Emmanuelle Lê Phan & Elon Höglund Konzept Marites Carino Kamera Donald Robitaille Schnitt Marites Carino & Kara Blake Musik Andrès Vial Produktion Video Signatures
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NOVACIÉRIES

Marine Brutti, Jonathan Debrouwer, Arthur Harel & Céline Signoret / Frankreich 2015 / 17 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OF

Die Kamera folgt einer Opernsängerin und den Tänzern in dem aufgelassenen Stahlwerk Novaciéries bei Saint-Etienne. Die Tänzer antworten auf den verklungenen Beat der Maschinen mit Hard Jump und Hakken, während die Hardcore-Hymne HARDCORE TO THE BONE als lyrische Klage erklingt. Die Jumpstyle-Neuinterpretation NOVACIÉRIES durch das französische Kollektiv (LA)HORDE ist ein rätselhafter Bericht über die Entwicklung eines Post-Internet-Tanzes und die Nachnutzung einer Industrieanlage.

www.collectiflahorde.com

Credits

Mitwirkende Eve Coquar, Valentin Basset, Rodolphe Berger, Garance Coquart, Ylva Falk, Hugo Hermanvillier, Kevin Martinelli, Théo Michallet, Edgar Scassa, Loïc Vinciguerra & Nadir Zarougui Kamera Kaname Onoyama Schnitt Edouard Mailaender Ton Baptiste Marie Sound Design Richard Frances, Maxime Daoud & Adrien Daoud Produktion (LA)HORDE
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SONS OF KEMET: IN THE CASTLE OF MY SKIN

Lebogang Rasethaba / Südafrika 2015 / 5:30 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: kein Dialog

Funken fliegen, das Orchester tanzt. Das 2011 gegründete britische Quartett Sons Of Kemet hat die Jazzwelt in ungewöhnlicher Besetzung – zwei Schlagzeuger, eine Tuba sowie ein Multiinstrumentalist als Bandleader – im Sturm erobert und um die Stilrichtung »Afrofuturistic British Jazz« bereichert. Für das Video zum Album LEST WE FORGET WHAT WE CAME HERE TO DO hat sich das Quartett mit dem südafrikanischen Filmemacher Lebogang Rasethaba und dem Choreografen Jarrel Mathebula zusammengetan, um Musik und Tanz verschiedener historischer Traditionen aufeinander loszulassen. »Pantsula«, so heißt der Ensemble-Tanz, der in den 1950er Jahren in den Townships von Johannesburg entstanden ist.

sonsofkemet.com

Credits

Schauspiel Thando Hlabisa Mitwirkende Gift Marule, Mhlonipeni Manjiya, Shaun Ngwenya, June Hlabisa, Sabelo Mahlangu, Dumisani Khumalo, Louis Gazimbana, Hlulani Baloyi, Phetulo Manamela, Sipho Nyathi, Banele Skhosana, Mduduzi Mahlangu, Njabulo Manana & Buhle Davane Kamera Motheo Moeng Musik Shabaka Hutchings, Theon Cross, Tom Skinner & Sebastian Rochford Produktion Arcade Content & Allison Swank
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SET IN MOTION

Willi Dorner & Michael Palm / Österreich 2012 / 20 min / OmdU (HoH)

SET IN MOTION ist eine gleichermaßen humoristische wie unheimliche filmische Kettenreaktion, die die wechselvollen und nicht immer unproblematischen Beziehungen zwischen menschlichen Körpern und Möbeln choreografiert. Eine Lagerhalle für Gebrauchtmobiliar wird zu einem Schauplatz entfesselter Kinetik umfunktioniert. Sieben Performer*innen bilden mit einzelnen Möbelstücken (ein Sessel, ein Tisch, ein Hocker) einen skulpturalen Dialog: Hockend, kauernd, liegend bilden sie Flächen, Winkel, Ebenen, Verstrebungen und lassen ihre Gliedmaßen als Verlängerungen hervorschauen. Neue dynamische Skulpturen entstehen, loten aus, wie Körper mit Möbeln verschmelzen können, wie es sich anfühlt, ein Tisch, ein Sessel, ein Fauteuil zu sein. Aktionen der Körper lösen Reaktionen des Materials aus, sodass ein filmischer Belastungstest entsteht, der die Grenzen zwischen Mensch und Ding verwischt. (Crossing Europe)

ciewdorner.at

Credits

Mitwirkende Sebastian Geç, Katie Green, Nick Keegan, Werner Nigg, Lisa Oettinghaus, Anna Reitbauer & Esther Steinkogler Kamera Johannes Hammel & Eugen Pell Schnitt Michael Palm Ton Michael Palm Sound Design Michael Palm Produktion Johannes Hammel, Regina Reisinger & Willi Dorner
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DOTDOTDANCE (2016)

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