AFFAIRS OF THE ART: THIS IS HOW I SEE YOU
So 7.8.2022
20:30
Künstlerinnen über Künstlerinnen. Das zweite Kapitel des Programmschwerpunkts AFFAIRS OF THE ART zeigt sieben herausragende aktuelle Produktionen, die uns in die Archive und Ateliers von Frauen führen, die für künstlerische Autonomie und die Gleichstellung der Geschlechter für nachfolgende Generationen gekämpft haben und kämpfen.
Sprachen / Languages
• Filme in Originalfassung mit englischen Untertiteln (bzw. in englischer Originalfassung) / Films in original version with English subtitles (respectively in English orignal version)
• Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten / Induction loop for CI and hearing aid users
Filmtalk
Gespräch mit Karin Fisslthaler und Christiana Perschon im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Lisa Mai.
Kuration
Lisa Mai
SEKUNDENARBEITEN
Christiana Perschon / Österreich 2021 / 14 min / OmeULieselott Beschorner ließ sich mit ihrer Kunst nie irgendwo einordnen. Auch über 90-jährig ist sie vor allem am kreativen Akt selbst interessiert – nicht nur dem eigenen. Sie zeigt sich erfreut über die aufziehbare 16mm-Kamera der Filmemacherin, die mit dem separierten Ton (von Christiana Perschon konsequent vor Schwarzbild gesetzt) und der kurzen Laufzeit wie geschaffen ist für die rein aus dem Impuls enstehenden Sekundenzeichnungen. Besteht deren Wesen doch darin, zu enden, bevor der Strich ein Ziel, eine Bestimmung findet: »wie ein Atemzug und weg«. (Barbara Kronsfoth, Viennale)
Credits
*WOMEN(VALIE)
Karin Fisslthaler / Österreich 2021 / 7:30 min / kein DialogHände, Gesten, weibliche Körper. In einer Montage von Bildern aus VALIE EXPORTs provokativem Werk konstruiert Karin Fisslthaler einen transgressiven Kunstkorpus, der die Welt zum Rotieren bringt. Unbehaglich, körperlich, manchmal schmerzlich und gerade deshalb so spannungsreich und lebendig: Das Wesentliche von EXPORTs Kunst entfaltet sich nicht nur im Bild, es klingt auch im elektronischen Soundtrack an. (Diagonale)
Credits
DAS BIN NICHT ICH, DAS IST EIN BILD VON MIR
Christiana Perschon / Österreich 2018 / 9 min / OmeUEine Begegnung mit Fotografie durch Film – eine Begegnung zweier Künstlerinnen, die gegen das Abbild arbeiten: Rouladenspieße, Nägel und Haarnadeln, die eine Leinwand durchbohren, Spuren im Material hinterlassen. Dunkelkammer, Schwarzbild, Rotlicht, Negativ, das Positiv zum Fragment vergrößert. Nicht das sichtbare Bild ist entscheidend, sondern die Sichtbarmachung des Prozesses, der zum Bild geführt hat. Ausgangspunkt für den Film ist Karin Macks Fotoserie ZERSTÖRUNG EINER ILLUSION. (Diagonale)
Credits
BEATRICE GIBSON TO BARBARA LODEN, NINA MENKES AND BETTE GORDON
Beatrice Gibson / Großbritannien 2021 / 4 min / eOFGleich – mindestens – drei Filmemacherinnen kommen Beatrice Gibson in den Sinn, deren Stimmen sie in ihrem eigenen künstlerischen Prozess begleiten. Ihr filmischer Brief ist eine Hommage an die unsichtbaren Verbindungen zwischen den Künstlerinnen und deren Dekonstruktion patriarchaler Rollenbilder. – Der Film ist Teil der Serie »The letters that weren’t and also are«, für die das internationale Dokumentarfilmfestival Punto de Vista (Pamplona, Spanien) mehrere Filmemacher*innen einlud, gefilmte Briefe an andere Filmemacher*innen zu verfassen, die sie nicht persönlich kennen. Das Ergebnis ist eine spannende Reise durch Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten ihrer Arbeitsweisen und kreativen Prozesse.
Credits
PREKASNO: DIANA TOUCEDO TO DANIÈLE HUILLET
Diana Toucedo / Spanien 2021 / 8 min / OmeUIn ihrem Video-Essay, adressiert an die 2006 verstorbene Filmemacherin Danièle Huillet, reflektiert Diana Toucedo über das Verhältnis zwischen historischer und ewiger Zeit und wie angesichts dessen mit gefundenem, dokumentarischem Bildmaterial zu verfahren ist. – Der Film ist Teil der Serie »The letters that weren’t and also are«, für die das internationale Dokumentarfilmfestival Punto de Vista (Pamplona, Spanien) mehrere Filmemacher*innen einlud, gefilmte Briefe an andere Filmemacher*innen zu verfassen, die sie nicht persönlich kennen. Das Ergebnis ist eine spannende Reise durch Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten ihrer Arbeitsweisen und kreativen Prozesse.
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*WOMEN(NICO)
Karin Fisslthaler / Österreich 2021 / 2:30 min / OFNico war Musikerin, Model, Muse, Schauspielerin: eine Ikone, die sich Zuschreibungen entzog, Erwartungen brach und einen selbstzerstörerischen Lebensstil pflegte. Karin Fisslthalers Hommage seziert Nicos Image, setzt es in breit gefächerten wie vielschichtigen audiovisuellen Körper-Collagen neu zusammen. Ein spannungsreicher Remix, ein schallendes Porträt in unaufhörlicher Verwandlung. (Diagonale)
Credits
A MONTH OF SINGLE FRAMES
Lynne Sachs / USA 2019 / 14 min / eOF1998 lebte Barbara Hammer während einer Residency einen Monat lang in einer abgelegenen Dünenhütte ohne fließendes Wasser und Strom, wo sie filmte, Klangaufnahmen machte und ein Tagebuch führte. Zehn Jahre später, 2018, wurde bei Barbara Hammer Krebs diagnostiziert. Sie begann ihren eigenen Prozess des Sterbens und übergab das entstandene Material an eine langjährige Freundin, die Filmemacherin Lynne Sachs. A MONTH OF SINGLE FRAMES ist eine filmische Meditation über das Altern und das Ende, »die vollkommene und völlige Leere«, wie Hammer aus ihren Notizen vorliest: »Ist das der Grund, warum wir so beschäftigt sind, fragte sie sich, / damit wir keine Zeit haben, um nachzudenken / über das herzzerreißende Ende dieser Weite namens Welt?«
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