AFFAIRS OF THE ART: FIRST WORK, THEN PLAY
So 21.8.2022
20:00
Das vierte und letzte Kapitel des heurigen Programmschwerpunkts AFFAIRS OF THE ART erzählt in 10 Kurz- und Kürzestfilmen vom täglichen Struggle vieler Kunstschaffender zwischen Alltagsbewältigung, Inspirationskrisen, Kampf um Anerkennung und Selbstvermarktungsdruck. Wie ist das alles mit der eigenen Identität als Künstler*in zu vereinbaren? Mit welchen subversiven Methoden lassen sich die kunstfeindlichen Gesetze des Kunstmarktes aushebeln? Reichen 3633 Emojis aus, um »Artspeak« in verständliche Sprache zu übersetzen?
Sprachen / Languages
• Filme in Originalfassung mit englischen Untertiteln (bzw. in englischer Originalfassung) / Films in original version with English subtitles (respectively in English orignal version)
• Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten / Induction loop for CI and hearing aid users
Filmtalk
Gespräch mit Carola Dertnig (SOME EXERCISE IN COMPLEX SEEING IS NEEDED), Hubert Sielecki (DER KURATOR) sowie Christoph Schwarz & Marcuse Hafner (BEINGWHALE & WIESO ES GIBT 3633 EMOJIS) im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Claudia Slanar.
Kuration
Lisa Mai
HOMEBIRD
Ewa Smyk / Großbritannien 2021 / 10 min / kein DialogEine junge Künstlerin möchte in der Großstadt ein neues Leben beginnen, doch es fällt ihr nicht leicht Fuß zu fassen. Immer wieder stellen Erinnerungen an das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, ihr die Frage, ob sie dort nicht vielleicht besser aufgehoben wäre. Aber ist es da wirklich so idyllisch wie in der Erinnerung?
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MERKÜR
Melis Balci & Ege Okal / Türkei 2015 / 5:20 min / OmeUBei einem luxuriösen Essen wird eine junge Künstlerin, die in einer Galerie arbeitet, mit der absurden und korrupten Hierarchie der Kunstwelt konfrontiert.
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DER KURATOR
Hubert Sielecki / Österreich 2011 / 3:50 min / dOFHubert Sieleckis Interpretation des originalen Informationstextes zu einer Kunstausstellung. Fasziniert von Sprache und Stimme, versucht der Filmemacher in die Haut des Kurators zu schlüpfen und dessen Insidersprache zu übernehmen. Aus der fünfteiligen Serie GLAUBWÜRDIGE TEXTE.
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BEINGWHALE
Christoph Schwarz & Marcuse Hafner / Österreich 2014 / 17 min / eOFKunst muss Schock! Aktionskünstler Renfah will Venedig einen Wal aufbinden: Zur Eröffnung der Biennale soll ein toter Wal am Markusplatz aufgebahrt werden, der sich in der Sonne aufbläht und Venedig mit Gedärm überzieht. Die Proteste aufgebrachter Tierschützer*innen werden dabei gleich mitinszeniert. Doppelbödige Kunstmockumentary.
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KUNSTBOXEN
Ina Loitzl / Österreich 2015 / 5:40 min / kein DialogMit der ihr eigenen Mischung aus Humor und manchmal brutaler Realitätsnähe schickt Ina Loitzl die Kunstfigur Artist A in den Ring. Runde um Runde kämpft sie sich weiter: gegen ihre eigene Motivation, ihre Rolle als weibliche Künstlerin, mit und gegen die Konkurrenz der Kolleg*innenschaft, als kleiner Teil im unüberschaubaren Kunstmarkt. Mit im Ring die prominenten Gegner*innen des globalen Kunstbusiness.
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FIRST WORK, THEN PLAY
Brenda Lien / Deutschland 2022 / 20 min / OmeUNachdem sie einen wichtigen Preis für ihr Album erhalten hat, steigt der Druck: Musikproduzentin Maxi verliert sich in einer Inspirationskrise. Ihre prekäre Situation als freiberuflich Tätige heizt die Abwärtsspirale ins kreative Burnout weiter an. Das ruft Maxis inneres Kind auf den Plan: Höchste Zeit Self-Care-Maßnahmen einzuleiten, um die Kreativität wieder anzukurbeln! – Brenda Lien setzt sich in ihren vielfach ausgezeichneten Filmen mit den Themen Schönheitsideale, Überwachung und (Selbst-)Ausbeutung auseinander und hinterfragt, wie alte Konsum-, Macht- und Denkmuster die neuen Erzählungen prägen. Ihr neuester Film entstand als Diplomarbeit an der HfG Offenbach und wurde, wie die Filme zuvor, in einem FLINTA*-Team hergestellt.
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WORKING LIKE A SHIVA
Ina Loitzl / Österreich 2019 / 1:45 min / kein DialogIn ihrer Videominiatur bringt Ina Loitzl es auf den Punkt: Um allen gesellschaftlichen Erwartungen an Künstler*innen als Kreative, Mütter, Alltagsbewältiger*innen und Selbstvermarkter*innen zu erfüllen, bräuchte es viele Arme.
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SOME EXERCISE IN COMPLEX SEEING IS NEEDED
Carola Dertnig / Österreich 2012 / 2:30 minScreening: OmdU (SDH) / Streaming: eOF
Ein Bild voller Bewegung, jedoch vermeintlich unbewegt: Carola Dertnig beim unentwegten Anschwimmen gegen einen Wasserstrom. Über ihre Bewegung am Stand vermittelt sich Dauerhaftigkeit, vergleichbar mit der täglichen Arbeit an sich selbst. Aus dem Off rezitiert die Künstlerin dazu ein Poem: alphabetisch sortierte, performancegeschichtliche Begriffe, Floskeln, Zitate. »… Dance, Dada, Document …« – ihr persönliches Referenzsystem zum Leben als steter Probe. (Diagonale)
Credits
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WIESO ES GIBT 3633 EMOJIS
Christoph Schwarz & Marcuse Hafner / Österreich 2022 / 8 min / dOFEin Film, der nur über Emojis erzählt ist! Bahnbrechend – oder eher nicht? Der Wiener Künstler Renfah ist von seiner Idee überzeugt und textet seinem Freund Christoph Schwarz das »Skript«. Emoji um Emoji wird die Bedeutung der Symbole diffuser, Schwarz’ Exit-Zeichen missversteht Renfah prompt. Doch dann das Glück im Unglück: Ein Kind und ein Hund übernehmen die Projektentwicklung. (Diagonale)
Credits