CAILLEACH

Rosie Reed Hillman / Großbritannien 2014 / 14:30 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU

Morag ist 86 Jahre alt. Sie lebt mit ihren drei Katzen und zwölf Schafen am Ende eines Fahrwegs und blickt von ihrem kleinen Bauernhof auf der Isle of Harris, die zu den Äußeren Hebriden gehört, aufs Meer. In diesem Haus wurde sie geboren und hier verbrachte sie ihr ganzes Leben, genau wie die fünf Generationen ihrer Familie vor ihr. Die schottische Dokumentarfilmerin Rosie Reed Hillman widmet Morag ein einfühlsames Porträt ihres einfachen und friedlichen Lebens.

rosiereedhillman.co.uk

Credits

Konzept Rosie Reed Hillman Bildgestaltung Rosie Reed Hillman Montage Scott Dulson Produktionsleitung Sonja Henrici & Noe Mendelle Produktion Carol Cooke & Scrumptious Productions

GHOST TRAIN

James Fleming & Kelly Hucker / Australien 2013 / 14 min / OmdU (HoH)

Ärzte geben dem 84-jährigen Geoffrey nur noch wenige Monate zu leben. Seine Frau Caroline leidet an Demenz und lebt in einem Heim. Geoffrey macht sich große Sorgen, wer sich nach seinem Tod um sie kümmern wird. Auf der Flucht vor der Einsamkeit lernt er die junge und attraktive Gillian kennen, die in einem Kabarett auftritt. GHOST TRAIN ist ein Dokument über die Vielfältigkeit der Liebe und eine unverhoffte Freund*innenschaft an einem außergewöhnlichen Ort.

ghosttraindocumentary.wordpress.com

Credits

Konzept James Fleming & Kelly Hucker Bildgestaltung James Fleming Montage James Fleming & Kelly Hucker Sound Design Juliet Hill Musik Forbes Hawkins Produktion James Fleming & Kelly Hucker

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WIEN SURREAL

Oleksandra Stehlik / Österreich 2013 / 2:40 min

Wien ist der Spalt zwischen Himmel und Hölle. Die Rolltreppe aquarelliert in U-Bahn-Farben von Prater bis Karlsplatz und von Rathaus bis Westbahnhof. U-Bahn-Sound versetzt eine urbane Seele in eine unterirdische Trance. Alle Hinweise, die uns die Stadt sendet, werden als Aquarellbilder ins Unterbewusstsein transferiert. Höllisch-himmlisches Wien – Endstation für jede urbane Seele, die sich hier wohlfühlt …

Oleksandra Stehlik (*1975 in der Ukraine) studierte Kunst- und Illustration in der Ukraine, bevor sie vor 10 Jahren nach Österreich kam. Ausbildung in Wien im Fachgebiet Mediengestaltung. Lebt seitdem als Filmemacherin und Illustratorin in Wien.

BACK ANDE VOR

Deborah Uhde / Deutschland 2014 / 5:30 min

Kugeln an Drahtseilen pendeln durchs Bild. Man könnte dem stundenlang zuschauen. Man ahnt: Es muss sich um den Teil einer Skulptur handeln, aufgestellt auf öffentlichem Platz. Denn aus dem Off dringen Straßengeräusche ins Bild, Kirchenglocken, Gesprächsfetzen. „I am 84 years“, sagt eine Frau. Die Zahl spricht sie deutsch aus. So geht es radebrechend weiter. Ein junger Mann aus Irland – „so ein hübscher junger Mann“, sagt die Frau – initiiert offenbar die Plauderei. Es muss Sommer sein. Man sitzt auf der Straße. Man ist aufgeräumt – alles Impressionen, die nur über den Ton vermittelt werden: Man versteht, dass Uhde neben Film auch Klang studiert.

Deborah Uhde (*1982) studierte 2009-2015 Freie Kunst an der HBK Braunschweig.

duhde.de

Credits

Literaturvorlage John D'Arcy

BLICKE

Claudia Dermutz / Österreich 2015 / 13:30 min

Ein poetisch verkürzter Dialog von Roland D. Laing über eine Mann-Frau-Beziehung ist der rote Faden des Films. Wir blicken in die Fenster einer Stadtwohnung eines Paares mittleren Alters und beobachten deren Lebensalltag – ausschnitthaft, fragmentarisch, mit viel Platz für Interpretation. Statt des nicht hörbaren Originaltons stehen Gesprächsausschnitte aus „Szenen einer Ehe“ von Ingmar Bergmann, die das dokumentarhafte Bildmaterial noch zusätzlich poetisch stilisieren.

Claudia Dermutz ist Künstlerin und Filmemacherin und lebt und arbeitet in Wien und München.

claudiadermutz.de

VEREINSAMT

Simon Reichel / Deutschland 2014 / 3:30 min / OmeU

Nietzsche schrieb dieses Gedicht 1884, kurz vor seinem geistigen und körperlichen Niedergang. Spricht er hier prophetisch über sich selbst, literarisch über Goethes FAUST (wie einige Akademiker*innen vermuten) oder universell über die nackte Angst in jedem von uns, irgendwann einen lebensbestimmenden Fehler zu machen? Hans-Maria Darnov spielt auf beeindruckende Weise jede und zugleich keine dieser Rollen, bleibt ganz er selbst und wird doch zum Symbol unser aller Dämonen.

Simon Reichel ist als Regisseur, Fotograf und Maler Autodidakt. Neben seiner Heimatstadt München arbeitet er hauptsächlich in London und lebt derzeit der nordspanischen Stadt Gijon. Er ist Teil des internationalen Regieduos A Common Future.

Credits

Schauspiel Hans-Maria Darnov Literaturvorlage Friedrich Nietzsche

AUS DEM AUGE

Matthias Zuder / Österreich 2013 / 10:30 min

Eine Kamerafahrt führt durch einen schier endlosen Korridor. Aus dem Off – es liest Andrea Eckert – wird der Gebäudekomplex kontextualisiert. „Der Krieg ist die Kultur der Vernichtung“, heißt es einmal. Als Erholungsort sollte das unvollendete NS-Prestigeprojekt, das in seiner Gigantomanie den faschistischen Wahnsinn erahnen lässt, zu dieser „Kultur“ beitragen. 20.000 deutsche Arbeiter sollten im Seebad Prora auf Rügen – auf 5 Kilometern Länge und Zimmern mit Meeresblick – Erholung finden. Das reduzierte Porträt eines Nicht-Orts, der seine Bestimmung niemals erfüllte. AUS DEM AUGE wurde mit dem ART VISUALS & POETRY Filmpreis 2015 ausgezeichnet.

Valerie Fritsch (*1989 in Graz) studierte an der Akademie für angewandte Photographie. Sie ist als Schriftstellerin und Fotokünstlerin tätig. Zuletzt erschien bei Suhrkamp ihr Roman „Winters Garten“.

Matthias Zuder (*1985) studierte Filmregie in Wien, und schloss sein Studium an der Hamburg Media School ab. Internationale Auszeichnungen für Kurzfilme.

Credits

Sprecherin Andrea Eckert Literaturvorlage Valerie Fritsch

VIVA VIOLENCE

Katharina Merten / Deutschland 2014 / 3 min

VIVA VIOLENCE verhandelt einen produktiven Gewaltbegriff: die Fähigkeit fantastischen Erlebens, die Wahrnehmung selbst bereits als Gewalt, kraft derer man man die Welt bewältigt und gestaltet.

Katharina Merten lebt als Künstlerin in Leipzig. Ihre Arbeiten behandeln soziale, politische und historische Aspekte der Populärkultur. Seit 2012 arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Literatur mit Projekten wie Volte Studio, Initiative Wort und Bild, ANACONDA and Heroes.

www.katharinamerten.de

Credits

Literaturvorlage Johanna Maxl

Ü ÜÜ Ü

Clara Wieck / Deutschland 2014 / 3:15 min

Illusion, Kollaps, Trauer. Nach dem Gedicht und Dada-Manistfest „Karawane“ von Hugo Ball.

Clara Wieck studierte Ethnologie, Indologie und Kommunikations- und Medienwissenschaft an den Universitäten Tübingen und Leipzig mit Auslandsaufenthalten in Indien. Studium an der HGB Leipzig in der Fachklasse für Expanded Cinema. Teilnahme an der Werkleitz Professional Media Masterclass und den Berlinale Talents. Sie ist Mitglied der Filmischen Initiative Leipzig (FILZ) und lebt und arbeitet in Leipzig.

www.clarawieck.com

Themen: Poetry Film

Credits

Literaturvorlage Hugo Ball

MILDERNDER UMSTAND

Beate Gördes / Deutschland 2014 / 2:10 min

„Das Stichwort „Atomarer Winter“ projizierte vor meinem inneren Auge das Urbild für radioaktiven Niederschlag (Fallout) nach einer Kernwaffenexplosion – einer menschenleeren Landschaft wo es nichts gibt als Natur, Wind, Asche und Radioaktivität.“ (Beate Gördes)

Beate Gördes (*1961) studierte 1987–1992 Freie Kunst und Malerei an der FH Köln. Seit 1985 regelmäßige Ausstellungen und Beteiligungen im In- und Ausland. Zahlreiche Teilnahmen an Internationalen Kurzfilmfestivals.

www.beategoerdes.de

Themen: Natur / Poetry Film

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