DEAR LEONORA: THE CONNECTION
Tricky Women/Tricky Realities X dotdotdot
So 20.8.2023 20:00
In üppigen Wäldern, Wüsten und Schneelandschaften wiederholt sich jeden Tag aufs Neue der ewige Tanz von Leben und Tod. Skurrile Episoden reihen sich an berührende Erzählungen, wie die Fabel von der Kamelmutter, deren seelischer Schmerz nach einer traumatisierenden Geburt nur durch Musik geheilt werden kann. Das dritte und letzte Kapitel der diesjährigen Hommage an Leonora Carrington erforscht die symbiotischen Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Natur, für die Carrington eine große Wertschätzung hegte. Elizabeth Hobbsʼ kunstfertige Adaption von Carringtons schwarzhumoriger Kurzgeschichte »The Debutante« führt schließlich zum großen Finale des Programms und der Filmreihe. In Londons Oberschicht der 1930er Jahre feiert ein ungeheuerliches Duo die Anarchie: Wer ist der Mensch? Wer ist das Tier?
In lush forests, icy landscapes and deserts, the eternal dance of life and death is repeated every day. Bizarre episodes follow touching stories, such as the fable of the camel, whose emotional pain after a traumatic birth can only be healed through music. The third and final chapter of this yearʼs tribute to Leonora Carrington explores symbiotic relationships between humans, animals and nature, which Carrington had deep affection for. Elizabeth Hobbsʼ adaptation of Carringtonʼs wicked short story »The Debutante« leads to the grand finale of the program and the tribute series. In Londonʼs upper class of the 1930s, an outrageous duo celebrates anarchy: Who is human? Who is the animal?
Sprachen / Languages
💬 Filme in Originalfassung mit englischen Untertiteln (bzw. in englischer Originalfassung) / Films in original version with English subtitles (respectively in English original version)
🦻 Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten / Induction loop for CI and hearing aid users
Filmtalk
Bady Minck / LA BELLE EST LA BÊTE
Moderation: Daniela Ingruber
Kuration
Waltraud Grausgruber (Tricky Women/Tricky Realities) & Lisa Mai (dotdotdot)
BUTTERFLY JAM
LA CONFITURE DE PAPILLONS
Shih-Yen Huang / Frankreich 2021 / 6 min / OmeUEine junge Frau erzählt die Geschichte ihres Vaters über seine Beziehung zu den vielen Haustieren, die er noch nie adäquat versorgen konnte. Die Tiere sterben früher oder später und werden eines nach dem anderen ersetzt, während die Familie auseinandergerissen wird.
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THE GARDEN
LE JARDIN
Marie Paccou / Frankreich 2002 / 6 min / kein DialogEin Paar erwacht in einem Garten. Die Frau kann es kaum erwarten, endlich die Fische vom Strauch zu ernten, doch sie sind noch nicht reif. Es braucht Geduld.
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CARROUSEL
Jasmine Elsen / Belgien/Tschechische Republik 2020 / 10:15 min / kein DialogEine junge Frau folgt in ihrem Tagesablauf einer genauen Routine, ein sehr gut organisierter persönlicher Mikrokosmos. Doch Neuankömmlinge, die sich schließlich auch noch verlieben, bringen diese Routine durcheinander. Da sie diese Störung als einen persönlichen Angriff empfindet, zieht sie sich in sich selbst zurück, entschlossen, ihre Lebensweise zu verteidigen.
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SYMPHONY NO. 42
Réka Bucsi / Ungarn 2013 / 10 min / kein DialogZwei Eisbären sitzen in Liegestühlen am Fluss und angeln, da fällt ein Schuss. Eine Frau trägt einen Fuchs als Stola um den Hals. Eine andere mäht im roten Badeanzug den Rasen, vor ihr im Gras liegt ein nach Luft hechelnder Delfin. In 47 surrealen Tableaus, die aneinander gereiht eine lose Geschichte über die Wechselbeziehungen zwischen Tieren, Landschaften und Zweibeiner*innen erzählen, erschafft Réka Bucsi eine Fabelwelt ohne Moral. Ein wiederkehrender Ort ist der Wald, der hier allerdings keinerlei Sicherheit als Rückzugsort mehr bietet. Vielfach preisgekrönt, war SYMPHONY NO. 42 auch für den Oscar in der Kategorie Best Animated Short nominiert.
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TEARS OF INGE
Alisi Telengut / Kanada 2013 / 4:20 min / OmeUEine Kamelmutter verstößt ihr Kalb nach einer traumatisierenden Geburt. Basierend auf einer mongolischen Fabel, die im Film von der Großmutter der Filmemacherin erzählt wird, hat Alisi Telengut ein expressionistisches, bewegtes Gemälde geschaffen, das ein berührendes Bild der Beziehung zwischen der Kamelmutter und einem Nomaden zeichnet. Indem er ihr etwas vorsingt, möchte er sie von ihren Schmerzen heilen, damit sie ihr Kalb wieder annehmen kann.
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FREEZE FRAME
Soetkin Verstegen / Belgien/Deutschland/Finnland 2019 / 5 min / kein DialogDas Standbild – die absurdeste Technik seit der Erfindung des bewegten Bildes – bedeutet aus dem Englischen wörtlich übersetzt: gefrorenes Bild. Identische Figuren verrichten in Aufnahmen, die an die Frühzeit des Kinos erinnern, die aussichtslose Aufgabe Eisblöcke aufzubewahren, wie in einem Archiv. Die repetitiven Bewegungen erwecken die im Inneren gefangenen Tiere zum Leben.
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IMBUED LIFE
UDAHNUT ŽIVOT
Ivana Bošnjak & Thomas Johnson / Kroatien 2019 / 12:20 min / OmeUEine junge Frau nutzt ihr Talent für Tierpräparation, um Tieren dabei zu helfen in ihre natürliche Umgebung »zurückzukehren«. Die wirkliche Suche nach Antworten beginnt, als sie in jedem der Tiere, die sie behandelt, eine unentwickelte Filmrolle findet. Auf wundersame Weise fühlt sie sich den Tieren verbunden.
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WINTER IN THE RAINFOREST
TALV VIHMAMETSAS
Anu-Laura Tuttelberg / Estland/Litauen/Mexiko 2019 / 8:30 min / kein DialogDer ewige Tanz von Leben und Tod, so wie ihn die magischen Wesen erleben, die die Wildnis unserer Träume bewohnen. Zwei Monate dauerten die Dreharbeiten mit den filigranen von der estnischen Künstlerin Anu-Laura Tuttelberg geschaffenen Tier-, Vogel-, Blumen- und anderen Figuren aus Porzellan in den üppigen tropischen Regenwäldern von Mexiko. Ein Film von atemberaubender Schönheit, Zerbrechlichkeit und Nähe.
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LA BELLE EST LA BÊTE
Bady Minck / Österreich/Luxemburg 2005 / 3 min / kein DialogEin Traum, eine Frau, eine Zunge aus Pelz: Bady Mincks LA BELLE EST LA BÊTE operiert an der Schnittstelle von Zivilisation und Wildnis, von Natur und Kultur, von Mensch und Tier. Ein Film, der die Frage nach dem Für und Wider unserer Kultivierung aufwirft. Im Spannungsfeld zwischen dem animalischen Innen und dem zivilisatorischen Außen wird »la Belle« selbst zu »la Bête«.
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THE DEBUTANTE
Elizabeth Hobbs / Großbritannien 2022 / 8 min / eOFEine junge Frau bittet eine Hyäne, ihren Platz bei einem ihr zu Ehren ausgerichteten Dinner mit anschließendem Tanz einzunehmen. Das Vorhaben erfordert Kunstfertigkeit und auch Gewalt. Kräftige Pinselstriche kalligrafieren die noble Gesellschaft, die pulsierende Animation übernimmt das Temperament der Heldin. Die schadenfrohe Farce konfrontiert eine in Traditionen und Etiketten erstarrte Klasse mit einem aasfressenden Tier, das ausgelassen die Anarchie feiert. (Anke Leweke, DOK Leipzig) – THE DEBUTANTE ist die Adaption der gleichnamigen Kurzgeschichte der in Großbritannien geborenen Künstlerin Leonora Carrington, die 1936 tatsächlich einmal selbst Debütantin am Hof von König Georg V. war. Durch Collagen- und Rotoskopie-Verfahren beschwört Elizabeth Hobbs den Glamour der 1930er Jahre herauf.
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