ART VISUALS & POETRY FILM FESTIVAL: DISASTER MOVIES, REQUIEMS AND REMIXES
Sa 8.8.2015
21:30
FILM
Ein Katastrophenfilm mit Prinzessin, Strategien der Wirtsfindung und ein Suppenrezept mit politischer Sprengkraft: Es brodelt im Topf, wenn die heimische Szene die Durchlässigkeit des Genres Poesiefilm unter Beweis stellt. Seit 2012 widmet sich das Art Visuals & Poetry Film Festival Vienna unter der künstlerischen Leitung von Sigrun Höllrigl der visualisierten Literatur. Für die Festivalausgabe 2014 wurde Georg Trakls KASPAR HAUSER LIED international zum Remix ausgeschrieben. Im Gastprogramm zu sehen sind die sechs spannendsten Adaptionen dieses Sozialdramas von beunruhigender Zeitlosigkeit und düsterem Ausgang.
Filmtalk
Gespräch mit Sigrun Höllrigl und Hubert Sielecki (Art Visuals & Poetry Film Festival Vienna), Marc Neys (KASPAR HAUSER LIED) und Sophie Reyer (MÄRCHEN) im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Dietmar Schwärzler.
SCHWARZWEISS
Jörg Piringer / Österreich 2014 / 1:40 min / dOFSCHWARZWEISS ist ein Gedicht über Wissen und Sprache, über Schwarz und Weiß. Jörg Piringers Darstellungen lyrischer Texte werden von optischen Überlagerungen, Lichteffekten oder starken Schwarz-Weiß-Kontrasten geprägt, wodurch die Sprache und ihre Zeichen selbst zu Darstellern werden.
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STRATEGIEN DER WIRTSFINDUNG
Brigitta Falkner / Österreich 2013 / 5 min / dOFTransformationsprozesse werden in STRATEGIEN DER WIRTSFINDUNG am Beispiel parasitärer Systeme dargestellt. In jedem Behältnis wartet eine potentielle Metamorphose. Was in das Versteck hineinkriecht, kann dieses in einer anderen Gestalt verlassen. Gegenstand dieser aus wechselnden Perspektiven, Blick- und Schlupfwinkeln erfolgten filmischen Annäherung sind die komplexen Interaktionen zwischen Wirt, Parasit und Vektor. Und so schließt dieses atmosphärische, ob seiner Verbindung von Poesie, Art Visuals und Wissenschaft mutige kleine Filmgedicht mit dem großen Hinweis auf den immerwährenden Lauf der Dinge. STRATEGIEN DER WIRTSFINDUNG wurde auf dem ART VISUALS & POETRY Filmfestival 2014 mit dem Preis für den besten Film des Österreich-Wettbewerbs ausgezeichnet.
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MEIN KIND
Max Oravin / Österreich 2013 / 6:30 min / dOFEine Meditation über Kindheit und wie sie besser nicht sein sollte. Jenseits festzumachender Genres vertont und bebildert Max Oravin seine hypnotischen Wortströme und geschliffenen Textminiaturen. In Oravins alchemischem Labor verwandeln sich Wörter in sprachlose Musik. Das kann zuweilen verstörend sein.
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MÄRCHEN
Sophie Reyer / Österreich 2014 / 6 min / dOFSophie Reyer liest und spielt Auszüge aus ihrem Lyrikband DIE GEZIRPTE ZEIT (Verlag Berger 2013).
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LIED
Anna Vidyaykina / Österreich 2012 / 3:30 min / dOFAdaption des Hohelieds in einer Serie animierter Sequenzen. Mit Kaffeepulver auf einem Leuchttisch malt Anna Vidyaykina in ihrem ersten Animationsfilm eine lyrische Skizze über eine zufällige Begegnung zweier Menschen, und wie sich dadurch etwas in ihnen verändert.
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DIE OSTFRONTSUPPEN
Rüdiger Rohde / Österreich 2011 / 7 min / dOFDie etwas andere Kochshow: In mehreren Schritten wird erklärt, wie man für den westlichen Gast gehalt- und geschmackvolle Propaganda anrührt.
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PRINCESS DISASTER MOVIE
Xenia Ostrovskaya / Österreich 2014 / 3 min / OmdUEs war einmal eine Prinzessin, die auf eine Qualle trat, einen grünen Stein im Wasser fand und dann von einem Hai gefressen wurde. Dieses Ereignis verursacht einen Atomkrieg, ein Artenaussterben, eine Genmutation und – in Folge einer Atomexplosion – einen Turmsturz. PRINCESS DISASTER MOVIE ist ein gezeichneter Katastrophenfilm und ein Musikvideo zu einem Lied von Xenia Ostrovskaya`s Band Princesse Angine. Das Älterwerden im Lied und die Ereignisse im Film entwickeln sich parallel und stellen einen Teufelskreis dar, der dem Lebenskreislauf gleicht.
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KASPAR HAUSER LIED
Jutta Pryor / Australien 2014 / 5 min / dOFAdaption des gleichnamigen Gedichts von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014.
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KHL
Timon Mikocki / Österreich 2014 / 4:30 min / dOFAdaption des gleichnamigen Gedichts von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014.
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KASPAR HAUSER LIED
Alfred Marseille & Jos den Brok / Niederlande 2014 / 4:30 min / dOFAdaption des gleichnamigen Gedichts von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014. In seiner graphisch-abstrakten Form bietet Jos den Broks und Alfred Marseilles Beitrag ein phantasievolles Arrangement und eine beeindruckende Kombination aus gezeichneter Grafik und bewegter Bildsequenzen zu dem Text. Zusammen mit der eigens komponierten Musik überzeugte der Film die Jury des Wettbewerbs und wurde mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
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WHAT DO YOU LIVE FOR V.2
GRAF+ZYX / Österreich 2014 / 6:30 min / dOFAdaption des Gedichts KASPAR HAUSER LIED von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – des Wiener Künstler*innenduos GRAF+ZYX für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014.
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KASPAR HAUSER LIED
Swoon / Belgien 2014 / 4:15 min / OmeU»Ich wollte alles außer scharfe Bilder … ein verwaschenes Gefühl, grüne und braune Farben … Ich wollte, dass die bearbeiteten Teile ein Gefühl von Reise oder Bewegung projizieren, über eine Periode von Zeit und Jahreszeit. Vom Land in die Stadt und vom Frühling in den Herbst.« (Marc Neys alias Swoon)
Adaption des gleichnamigen Gedichts von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014.
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KASPAR HAUSER LIED
Susanne Wiegner / Deutschland 2014 / 3:15 min / dOFAdaption des gleichnamigen Gedichts von Georg Trakl – verfasst 1913, ein Jahr vor seinem Tod, und Bessie Loos gewidmet – für den Jahreswettbewerb des ART VISUALS & POETRY Filmfestivals 2014. Die Visualisierung des Gedichts basiert auf der Inschrift auf Kaspar Hausers Grabstein: »Hier liegt Kaspar Hauser, Rätsel seiner Zeit. Seine Geburt war unbekannt, sein Tod mysteriös.« Ausgehend von den Buchstaben entsteht eine abstrakte Reise aus der Natur in die graduell dünkler werdende Zivilisation. Das verwirrende Labyrinth entpuppt sich schlussendlich als sein Grabstein.
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REQUIEM AUF GEORG TRAKL
Sigrun Höllrigl & Swoon / Österreich 2014 / 5:30 min / OmeUREQUIEM AUF GEORG TRAKL ist ein politischer Text. Die Todesmetaphern Trakls werden als Visionen der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs interpretiert. Der Film handelt vom Poeten als Visionär und Außenseiter der Gesellschaft. Der Künstler bleibt alleine, weil er einen anderen Blick auf die Realität hat, beziehungsweise in eine andere Realität sieht.
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