8x8x7 DU, MEINE KONKRETE STADT
Do 17.8.2017
20:30
FILM
Wem gehört die Stadt? Die Kamera heftet sich an die Fersen der ParkourläuferInnen, die die Besetzung des öffentlichen Raumes auf der Donauplatte oder in Aspern ganz buchstäblich umsetzen. Sie wählt die Peripherie und den Flughafen als ihren Aufenthaltsort, dort wo Teenager von der Ferne fantasieren. Sie dokumentiert im modernistischen Wohnprojekt Alt-Erlaa eine bis heute gelebte Utopie aus Beton und Neonröhren, Geselligkeit und Freizeitspaß. Es ist die Suche nach Schwerelosigkeit im zunehmend enger werdenden Raum der Großstadt. Oder zumindest die Sehnsucht danach.
EIN EINFACHES EREIGNIS
Arash T. Riahi • Österreich 2010 • 6 min • kein DialogInmitten eines belebten Parks, doch scheinbar unbemerkt von den Passant*innen, praktiziert ein Moslem sein Gebet. Das einfache Ereignis wird in dieser Dokumentarfilm-Miniatur durch die Veränderung des Blicks zu einem ironischen Spiel mit der Wahrnehmung.
SCHWERELOS
Jannis Lenz • Österreich 2015 • 10 min • dOF»Ich bin ein Stadtkind, geboren im Smog.« Leise und mit sehr viel Poesie erobert eine Gruppe junger Wiener Parcours-Künstler*innen den urbanen Raum ihrer Heimatstadt zurück. Immer im Hinblick auf die Frage: Wem gehört die Stadt? Begleitet werden sie dabei von den sanften Tönen der Poetry Slammerin Fatima Moumouni. Die Gruppe bewegt sich zielstrebig und zeigt ihre Form der politischen Kunst im öffentlichen Raum. Diese Intervention verfolgt ein klares Ziel und ist in ihrer Konsequenz und Sanftheit eine der notwendigsten Aktionen im Wohnzimmer der Stadt. (Jan Sebening, DOK.fest München)
Jannis Lenz kam über die Bewegungskunstform Parcours zum Filmemachen und schließlich an die Filmakademie Wien. SCHWERELOS ist seine Hommage an die Traceusen und Traceure Wiens, deren Linien er drei Jahre lang durch die Stadt folgte.
OBDACHLOS – ZUHAUSE AM RANDE DER GESELLSCHAFT
Anja-Therese Salomon • Österreich 2016 • 17 min • dOFObdachlosigkeit kann jeden treffen. Basierend auf Interviews mit mehr als 20 obdachlosen Betroffenen sowie Expert*innen und Organisationen der Wohnungslosenhilfe in Wien, haben Studierende der WU Wien ein problemlösungsorientiertes Filmprojekt auf die Beine gestellt. Ein Ausschnitt aus dem 75-minütigen Dokumentarfilm ist hier zu sehen.
CHRISTOPH & LOLLO: DIESE STADT
Christoph & Lollo • Österreich 2011 • 6 min • dOFWidmeten sie sich drei CDs lang ausschließlich der Spezies der SkispringerInnen, wandte sich das Liedermacher-Duo Christoph & Lollo zunehmend drängenderen Themen zu. Mit der Nummer und dem zugehörigen Musikvideo DIESE STADT von ihrem sechsten Album TSCHULDIGUNG wird etwa gegen gegen die Vereinnahmung des öffentlichen Raumes durch Wirtschaft, Verbände und Politik protestiert – hintersinnig, frech und respektlos, aber niemals plump.
DIE UND DER VON DA UND DORT
Lisa Weber • Österreich 2011 • 7 min • dOFMomentaufnahmen von Wien-Tourist*innen aus aller Welt. Sie kommen aus Holland, Deutschland, Südkorea oder auch Vietnam. Sie möchten in die Oper, finden das Bermudadreieck gut oder wünschen sich eigentlich besseres Wetter. Vor den Sehenswürdigkeiten werfen sie sich in Pose, alleine oder zu zweit oder auch in Gruppen. Üblicherweise bleiben Erinnerungsfotos stumm. Lisa Weber erzählt, was sie in der kurzen Zeit über die Menschen erfahren hat, und verleiht den Bildern filmische Dimension.
ABSENT
Nikki Schuster • Österreich 2015 • 7 min • kein DialogIn ihrer Kurzfilmserie RECYCLERS ließ die Animationskünstlerin und Sounddesignerin Nikki Schuster Fundstücke aus dem Müll verschiedener Großstädte tanzend eine eigene Subkultur begründen. In der experimentellen Stop-Motion-Foto-Animation ABSENT geht sie noch einen Schritt weiter und findet Leben dort, wo das menschliche längst abgezogen ist: In leerstehenden Gebäuden in Spanien, Bolivien, Mexiko, Bosnien, Kroatien und Deutschland taucht ein mikroskopischer Blick unvermittelt in enge Plastikschläuche und staubige Mauerritzen ein. Gleißendes Licht wechselt in den mit Bauschutt und Müll angefüllten Räumen mit der Schwärze verborgener Winkel. (Maya McKechneay)
WASSER AUS KORN
Josephine Ahnelt • Österreich 2013 • 13 min • stummJugendliche im ontologischen Drift zwischen Selbstinszenierung und Selbstfindung. An der Peripherie von Wien vermittelt sich eine dokumentarfilmische Lyrik, die mit der sinnlichen Verspieltheit ihrer Protagonist*innen korrespondiert. Eine unkonventionelle, zärtliche Coming-of-Age-Studie in grobkörnigem Schwarzweiß des von der Filmemacherin Josephine Ahnelt, ehemalige Schülerin von Friedl Kubelka, selbst entwickelten Super-8-Filmmaterials. (Diagonale)
DU, MEINE KONKRETE UTOPIE
Zara Pfeifer • Österreich 2016 • 10 min • dOFEin Blick aus der U-Bahn-Station auf die charakteristischen Türme: Willkommen in Alt-Erlaa. Die in den 1970er-Jahren in Wien von Harry Glück entworfene modernistische Wohnanlage beherbergt rund 32 Freizeitvereine – in niedrigen, vor Tageslicht geschützten Räumen widmet man sich dem Modellbau, der Gymnastik oder dem Fotografieren.
In Zara Pfeifers Fotofilm treffen mit einer Mittelformatkamera aufgenommene Fotografien auf iPhone-Audioaufnahmen. Es vermittelt sich eine regelrecht unheimliche Diskrepanz zwischen Bildern, die Bewegung im Stillstand festhalten – tanzende Paare, lachende Gesichter, sich dehnende Gliedmaßen –, und der davon abgetrennten Geräuschkulisse, die vom Leben in Alt-Erlaa erzählt. Es ist eine eigene kleine Welt – eine bis heute über weite Strecken intakte Utopie aus Beton und Neonröhren, Geselligkeit und Freizeitspaß. (Diagonale)
Auch dieses Programm durften wir aufgrund des großen Interesses beim ersten Screening in der letzten Festivalwoche noch einmal im ausgebuchten Kinogarten zeigen: In fesselnden Bildern und Erzählungen sprechen die vier Filme von Kiri Dalena, Jorge Cadena, Fábio Baldo & Tico Dias und dem Künstler*innenkollektiv Flatform von menschengemachten ökologischen Veränderungen in Regionen in Kolumbien und Brasilien, auf Tuvalu und den Philippinen. Zum Auftakt des Abends waren wir via Skype mit Kiri Dalena in Manila verbunden, die über die Entstehung ihres Film TUNGKUNG LANGIT erzählte.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot
Aufgrund des großen Interesses beim ersten Screening im Juli hatten wir das Vergnügen dieses Kurzfilmprogramm in der letzten Festivalwoche noch einmal zu zeigen: Drei bemerkenswerte von Frauen*kollektiven rund um die Filmemacher*innen Marie Luise Lehner (Österreich), Pauline Pénichout (Frankreich) und Cris Lyra (Brasilien) realisierte Filme richteten den Blick – auch vor dem Hintergrund des seit der Wahl von Präsident Jair Bolsonaro in Brasilien merklich gekippten sozialen und politischen Klimas – auf ein wichtiges Thema: die Notwendigkeit, das Recht der Frauen*, über ihre Körper und Sexualität selbst zu bestimmen, in einer patriarchalen Gesellschaft heutzutage mehr denn je zu verteidigen. Diesmal sprachen wir im Anschluss an das Screening mit Pauline Pénichout, die uns via Skype in unserem Kinogarten im Volkskundemuseum Wien besuchte, über ihren Film MAT AND HER MATES.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot
Mit einer besonderen Preview durften wir das Finale der 11. Festivalausgabe im Kinogarten im Volkskundemuseum Wien feiern: In Anwesenheit der mitwirkenden Schauspieler*innen und des Regieduos Ulrike Putzer und Matthias van Baaren feierte CASTING TAPES Leinwandpremiere. Drumherum ist ein Filmprogramm entstanden, das den Akt des Schauspielens aus der Perspektive der Frauen im Rampenlicht in den Fokus nimmt. Bis auf das letzte Plätzchen wurde der Garten für die ausgebuchte Veranstaltung ausgenützt, im Anschluss an das Filmscreening führte Michelle Koch das Gespräch mit den Filmschaffenden. Danke allen, die dabei waren! Fein war's mit euch.
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Fotos: Tobias Raschbacher
Von Herzen Danke allen die gestern mit uns das Festivalfinale gefeiert haben, allen die uns durch acht spannende, begegnungsreiche Festivalwochen begleitet haben, allen Partner*innen die uns in den Vorbereitungen und in der Umsetzung unterstützt haben und in diesem herausfordernden Ausnahmejahr zur Seite gestanden sind 💚
Wir schätzen uns glücklich, dass wir in Kollaboration mit dem Volkskundemuseum Wien nun schon zum 11. Mal einen Ort bespielen konnten, an dem wir auch heuer unter sicheren Bedingungen Open Air Kinoveranstaltungen umsetzen und in unseren Begegnungen aus dem Vollen schöpfen konnten. Heuer, in einem Jahr in dem zahlreiche Filmfestivals vom kulturellen Lockdown betroffen sind und aktuelle Filmproduktionen in ihrem Festivallauf gestoppt und in ihrer Sichtbarkeit eingeschränkt wurden, war es umso wichtiger, diesen Ort für Filmkunst und Filmdiskurs weiterzuführen. Wie wichtig ist es, dass Filme zusammen gesehen und diskutiert werden können! Schön war es mit euch! Wir freuen uns auf das was kommt!
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Das war's für heute, nach einem besondes schönen Festivalabend mit euch im lauschigen Museumsgarten. 😊 Wir können's kaum glauben, dass bereits acht Festivalwochen hinter uns liegen. Morgen beim großen Festivalfinale noch ein letztes Mal für euch am Start (mit Maske und Abstand und viel Liebe): das weltbeste Festivalteam. 💚
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Ein Rendezvous mit Sylvie Trouvé, Dale Hayward und Baba Yaga, der Hexe aus dem 3D-Drucker, höchstpersönlich gab's letzte Woche in unserem »verzauberten Garten« beim sechsten und letzten Teil der Filmreihe PUPPET MASTERS, der dem Märchenfilm Reverenz erwies. Danke, ihr lieben Puppentrick-Aficionados, für euer überwältigendes Interesse an diesem Programmschwerpunkt! Es war uns ein Vergnügen zusammen mit euch die Puppen in ihrer wundervollen Vielfalt tanzen zu lassen und ihre Schöpfer*innen in den Fokus zu rücken.
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Fotos: Peter Griesser © dotdotdot
Am Dienstag feiern wir Festivalfinale mit der Preview von CASTING TAPES, dem neuen Film von Ulrike Putzer und Matthias van Baaren. Drumherum ist ein schönes Filmprogramm entstanden, das den Akt des Schauspielens aus der Perspektive der Frauen im Rampenlicht in den Fokus nimmt.
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FESTIVALFINALE: I’LL BE YOUR MIRROR
DI 25.8. l 20:30 Uhr
@volkskundemuseumwien
dotdotdot x @ray_filmmag
Filminfos & Tickets: dotdotdot.at
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Filmstills:
CASTING TAPES (PREVIEW) [Ulrike Putzer & Matthias van Baaren, AT 2020, 23 min]
RESORT [Clarissa Thieme, DE/AT 2014, 15 min] [Bild]
DRAMATIC RELATIONSHIPS [Dustin Guy Defa, US 2016, 6 min]
Sechs berührende und eindringliche Filme erzählten von den Beziehungen zwischen den Generationen aus der Perspektive der Frauen* in den Familien, von Care-Arbeit, Abschied und Erinnerung. Im Anschluss an das Screening waren wir via Skype mit Pia Ilonka Schenk Jensen in Mexiko verbunden und konnten über ihren Film THE BIRTHMARK sprechen, der in immersiven Bildern die Geschichte zweier Menschen an die Oberfläche holt, wie sie in den Medien hinter dem Begriff »Femizid« üblicherweise verschwinden. Herzlichen Dank für das Gespräch! Herzlichen Dank auch allen Partner*innen, die uns dabei unterstützt haben, diesen für heuer letzten für gehörlose und schwerhörige Menschen barrierefreien Festivalabend zu gestalten: SESAM – Medien für alle Sinne, equalizent und Martina Kichler, die Moderation und Filmgespräch in Gebärdensprache (ÖGS) übersetzte.
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Fotos: Tobias Raschbacher © dotdotdot

