JAPAN: THE LIFE AFTER
Japannual X dotdotdot
Mi 14.8.2019 20:30 FILM
Im Jahr 2011 löste das Tōhoku-Erdbeben an der Ostküste Japans einen zerstörerischen Tsunami aus. Viele japanische Filmschaffende haben, erschüttert in ihrem kreativen Prozess, in der Folge mit ihren Arbeiten auf die Katastrophe reagiert, Geschehnisse und Auswirkungen dokumentiert und künstlerisch interpretiert, in der Hoffnung zu begreifen, zu verarbeiten, zu erinnern. Diese und weitere Filme beziehen Haltung zu Fragen von Umweltpolitik, Aneignung der Natur und Rückeroberung durch die Natur.
Filmtalk
Ayumi Kondo / Japannual
Roland Domenig / Dozent an der Meiji-Gakuin-Universität, Tokyo
Moderation: Lisa Mai
Kuration
Lisa Mai
THE FOX OF SHICHIGOROSAWA
SICIGOROUSAWA UN CIRONNOP
Tune Sugihara / Japan 2014 / 14 min / OmeUHigashiyama, wo die Füchse leben, wurde zur illegalen Müllhalde. Dadurch sinkt die Zahl der Kleintiere, die die Fuchsmutter als Futter für ihre Jungen braucht. Auf der Suche nach neuen Futterquellen, nähert sich die Füchsin einem von Menschen bewohnten Dorf … In der Sprache der Ainu, den indigenen Bewohner*innen Hokkaidos (und früher dem Nordosten Honshus) und Teilen Russlands, erzählt die Filmemacherin Tune Sugihara von der Zerstörung der Natur und vom Kampf um den Lebensraum.
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GUESTS FROM THE RIVERSIDE
MIZUGIWA NO RAIYAKU
Hirofumi Nakamoto / Japan 2017 / 6:20 min / OmeUSeit 2011 sammelt Hirofumi Nakamoto für seine »Living Creatures Sci-Fi Series« tierische Fluss- und Meeresbewohner, lässt sie an Orten der Zivilisation frei, wie in seinem Haus oder in Hotels, und beobachtet wie diese Orte zurückerobert werden. Die Gäste in der jüngsten Arbeit aus der Serie sind eine Gruppe von Flusskrebsen.
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Isamu Hirabayashi / Japan 2011 / 7:30 min / OmeUAlle 66 Jahre kommt eine Zikade aus der Tiefe der Erde und klettert hoch hinauf auf einen Baum, um sich dort zu häuten. So geht das seit Ewigkeiten. Aber dieses Mal ist es anders … Mit dem Monolog dieses Insekts ist dem japanischen Animationsfilmer Isamu Hirabayashi eine der prägnantesten und schonungslosesten Reaktionen auf die Katastrophen von Hiroshima, Nagasaki und Fukushima gelungen. (DOK Leipzig)
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HIDE-AND-SEEK
KAKURENBOU
Keiko Shiraishi / Japan 2012 / 8 min / OmeUSie leben in einer Wohnstadt, umgeben vom Meer und den Bergen. Seit jenem Tag liegt die Stadt in völligem Dunkel. Diese Dunkelheit verbirgt jetzt Straßenlampen, Wege nach Hause, eine Mutter und das Kind in ihrem Bauch.
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HOW BEAUTIFUL JAPANESE MORNING IS
Yuichi Suita / Japan 2011 / 15 min / OmeUEin Frühlingsmorgen in Japan, 2011. Eine Frau kocht. Sojasauce wird verschüttet. Eine persönliche Meditation über Trauer nach den durch das Tōhoku-Erdbeben ausgelösten Ereignissen.
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AREKARA – THE LIFE AFTER
AREKARA – LA VIE APRÈS
Momoko Seto / Frankreich 2012 / 17 minScreening: OmeU / Streaming: fOF
Anhand von Augenzeug*innenberichten versucht Momoko Seto die Geschehnisse und Auswirkungen des Tsunamis, der vom Tōhoku-Erdbeben 2011 ausgelöst wurde, nachzuvollziehen. AREKARA entwickelt besondere visuelle Kraft in fünf Sequenzen, die auf unheilvolle Weise apokalyptisch und surreal anmuten, aber eben nichts anderes als die Orte des Geschehens abbilden.
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ABITA
Shoko Hara & Paul Brenner / Deutschland 2013 / 4 minScreening: OmeU / Streaming: OmdU
Blühende Kirschbäume, klare Seen, weite Wiesen. Die Freiheit erscheint wie ein fragiles Traumbild, wie Tusche auf Reispapier. Auf poetische Weise konturiert ABITA ein kleines Mädchen, das sich von der Sehnsucht nach Freiheit getrieben seine eigene gemalte Welt erschafft. In ca. 5.000 in japanischer Tuschemaltechnik hergestellten Einzelbildern erzählen Shoko Hara und Paul Brenner eine von 36.000 Geschichten von Kindern in Fukushima, die aufgrund der radioaktiven Strahlung nicht mehr in der kontaminierten Natur spielen können.
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REBUILD
TOCHKA / Japan 2012 / 5:30 min / OmeUAls Reaktion auf die Folgen durch das Erdbeben und den Tsunami von 2011 realisierte das Künstler*innenkollektiv TOCHKA eine Aktion für die Kinder in Fukushima, die aufgrund der Kontamination nicht mehr im Freien spielen können. Mit gespiegeltem Sonnenlicht wurden Bilder in die Landschaft gezeichnet, um menschliche Emotionen für »Energie« einzufangen.
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