RELATIONS #2 BETWEEN US
Do 28.7.2016
21:30
FILM
Ein Zimmer. Ein Tisch. Zwei Sessel. In diesem reduzierten Setting entrollt sich das unsichtbare Band, das eine Frau – verkörpert von der kanadischen Ausnahmetänzerin Louise Lecavalier – mit ihrem Sohn verbindet, in diesem Kurzfilmprogramm, das eindringliche Erzählungen von Verbundenheit und Loslassen versammelt. Vom Durchdringen des persönlichen Raums des anderen erzählt auch der israelische Tanzfilm GLOVE STORY. Als dünne Schutzschicht dienen die omnipräsenten Handschuhe. Vor dem Hintergrund des politischen Klimas im Nahen Osten ist die Fragestellung freilich eine andere: Wenn Grenzen bloß behauptet werden, was sind die psychischen, physischen und sozialen Auswirkungen davon?
Filmtalk
Gespräch mit Nicola Balhuizen Hepp (SONGS OF THE UNDERWORLD) und Dana Ruttenberg und Oren Shkedy (GLOVE STORY) im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Lisa Mai.
INTRINSIC MORAL EVIL
Harm Weistra / Niederlande 2013 / 11 min / eOFIn Kollaboration mit dem Choreografen Fernando Dominguez Rincon und drei talentierten Tänzern realisierte Harm Weistra mit INTRINSIC MORAL EVIL einen Film über das Erwachsenwerden und die Suche nach Identität, aber vor allem ein Spiel mit der Wahrnehmung und Erwartungshaltung der Zuschauer.
»Die spezifische Neigung der homosexuellen Person ist zwar in sich nicht sündhaft, begründet aber eine mehr oder weniger starke Tendenz, die auf ein sittlich betrachtet schlechtes Verhalten ausgerichtet ist.« (aus: Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen • Joseph Kardinal Ratzinger • Rom, 1.10.1986)
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SONGS OF THE UNDERWORLD
Nicola Balhuizen Hepp / Niederlande 2016 / 6 min / eOFEine bittersüße Erzählung von Erinnerung und Verlust, die sich auf zwei miteinander verwobenen Zeitebenen leichtfüßig entfaltet. In einer Choreografie von Nicola Balhuizen Hepp tanzen zu Lou Reeds THE BED – interpretiert von Good Sounds und Daphne DeMuir – Rolf Hepp (der Vater der Filmemacherin), Martinette Janmaat (ehemalige Tänzerin des Nederlands Dans Theater und Lehrerin der Filmemacherin) sowie Reggy Deekman und Célinne Moza als das junge Paar.
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LAY ME LOW
Marlene Millar / Kanada 2015 / 8 min / OFZehn individuelle Stimmen erheben sich im Gleichklang, zehn Tänzer*innen, Musiker*innen und Sänger*innen synchronisieren ihre Schritte. Im Gesang und in der Bewegung finden sie zu einem gemeinsamen Rhythmus, zu einer kollektiven Erfahrung der Überwindung von Trauer. Nach einem gleichnamigen traditionellen Lied der Shaker, einer christlichen Freikirche in den USA, erzählt LAY ME LOW davon, wie nahe das Empfinden von Verlust und Intimität beieinanderliegen können.
Mehr als 30 Jahre hat die kanadische Musikerin und Tänzerin Sandy Silva als Solistin und Ensemble-Mitglied, auf der Bühne und im Film mit perkussivem Tanz und Body Percussion gearbeitet, bevor sie sich an ihr erstes Langfilmprojekt wagte. MIGRATION ist eine abendfüllende Produktion mehrerer kurzer Vignetten, die in Kollaboration mit anderen Künstler*innen aus Montreal sowie der Filmemacherin Marlene Millar entstehen, die u.a. für ihre Arbeiten mit Louise Lecavalier bekannt ist. LAY ME LOW ist die erste dieser Vignetten, die auch für sich alleine stehen können. Seit seiner Premiere 2015 wurde der Kurzfilm bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
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OFF GROUND
Boudewijn Koole / Niederlande 2013 / 12:30 min / kein DialogEin Raum, ein Tisch, zwei Stühle, zwei Menschen – Mutter und Kind, in liebevollem Spiel, in der fließenden Bewegung eines Tangos. Unvermittelt gerät ihr Körper aus dem Gleichgewicht, die Hände lösen sich und sie wird aus dem Spiel gerissen … Ein Film über die Grenzen zwischen Leben und Tod, Körper und Seele, Wirklichkeit und Fantasie mit der Tanzikone Louise Lecavalier und dem ihr ebenbürtigen jungen Tänzer Antoine Masson. OFF GROUND erhielt 2013 den Publikumspreis bei Cinedans und den Pearls Award des Berliner Tanzfilmfestivals POOL 13.
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GLOVE STORY
Oren Shkedy / Israel 2013 / 38 min / eOFGLOVE STORY untersucht den Begriff des persönlichen Freiraums und dessen Invasion. Als dünne Schutzschicht, um den Raum des anderen unversehrt zu durchdringen, dienen die omnipräsenten Handschuhe. Vor dem Hintergrund des politischen Klimas im Nahen Osten ist die Fragestellung freilich auch eine andere: Wenn Grenzen bloß behauptet werden, was sind die psychischen, physischen und sozialen Auswirkungen davon? Nach PRIVATE I’S ist GLOVE STORY die zweite Zusammenarbeit zwischen der israelischen Choreografin Dana Ruttenberg und dem Filmemacher Oren Shkedy.
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