ONE MILLION STEPS

Eva Stotz / Deutschland/Niederlande 2015 / 21:30 min / OmeU

Die niederländische Stepptänzerin Marije Nie bricht bei einem Konzert durch die Bühne und landet in Istanbul, mitten im Unbehagen der aufkommenden Proteste rund um die Besetzung des Gezi-Parks im Sommer 2013, wo die Polizei mit Tränengas gegen die für die Erhaltung des Parks demonstrierenden Menschen vorgeht. Als sie sich auf einen gemeinsamen Rhythmus mit den BewohnerInnen der Metropole einlässt, schreibt sich ein dokumentarisches Musikmärchen in in einer Million Schritte. Dabei weitet die Filmemacherin Eva Stotz das Thema ins Philosophische aus: Sie spürt nicht nur den rhythmisierten Schritten Nies und mit ihr den Geräuschen dieser pulsierenden Großstadt nach, sondern sinniert über die Schritte jedes Einzelnen: Wie frei sind wir in unseren Schritten, in der Entscheidung, wohin uns unsere Schritte führen?

www.onemillionsteps-project.com

Credits

Mitwirkende Marije Nie Drehbuch Eva Stotz Animation Arzu Saglam Bildgestaltung Carola Rodriguez Sanchez, Eva Stotz, Onur Baki, Brandon Jordan & Nuvit Bingol Montage Gregor Bartsch & Georg Petzold Ton Benjamin Kalisch Sound Design Turgay Uygur Musik Timothy Beutler, Meinhard Blum, Said Anzali, Kardeş Türküler & Boğaziçi Jazz Choir Produktion Eva Stotz, Marije Nie, Nadja Smith & Ufuk Arica

SHADOW OF VEIL

À L'OMBRE DU VOILE
Arnaud Demuynck / Frankreich/Belgien 2006 / 9:15 min / kein Dialog

Zwei muslimische Frauen – Mutter und Tochter – nehmen an einer Demonstration gegen das Verschleierungsverbot in der Schule teil. Zu Hause versucht die Mutter ihre Tochter durch einen Tanz zu ermutigen, den Schleier für immer abzulegen. Gezeichnet in impulsiven, groben Strichen, bringt SHADOW OF VEIL den inneren Konflikt und das Ringen um Gleichberechtigung und Freiheit durch die Choreografie an die Oberfläche. Zusammen mit den beiden Kurzfilmen SIGNS OF LIFE (2004) und THE ESCAPE (2007) bildet SHADOW OF VEIL die choreografische Trilogie des Animationsfilmemachers und -produzenten Arnaud Demuynck (Les Films du Nord).

www.lesfilmsdunord.com

Credits

Drehbuch Arnaud Demuynck Animation Claire Trollé & Samuel Guénolé Musik Arnould Massart, Ghalia Benali & Moufadhel Adhoum Produktion Les Films du Nord

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EARLY RISING FRANCE

LA FRANCE QUI SE LÈVE TÔT
Hugo Chesnard / Frankreich 2011 / 21 min / OmeU

Souleymane hat zwar keine Aufenthaltsgenehmigung, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Frankreich, wo er sich eine Zukunft aufbauen möchte. Als sein Arbeitgeber ihn verrät und er das Land verlassen und seine schwangere Frau zurücklassen muss, wehrt er sich mit Händen und Füßen. Im Stil einer comédie musicale erzählt Hugo Chesnard von der schwierigen Lage undokumentierter Einwander*innen. Der Chor fungiert als Instanz, die Fragen aufwirft.

Credits

Schauspiel Ricky Tribord, Pauline Etienne, Patrick Catalifio, François Roy, Jenny Mutela & Pauline Valles Moingeon Drehbuch Hugo Chesnard Bildgestaltung Denis Gravouil Montage Erika Haglund Ton Benjamin Le Loch Musik Serge Balu, Damien Tronchot & Antoine Larcher Produktionsleitung Nicolas Trabaud Produktion Pierre-François Bernet, Pauline Seigland & Butterfly Productions

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YOU CAN TAKE THE STREETS AND RULE THEM BECAUSE WE ARE OF THE SKY

Eduardo Menz / Kanada 2014 / 13 min / OF

»If I can’t dance, I do not want to be part of your revolution.« Der Filmemacher Eduardo Menz und der Choreograf Patrick Lloyd Brennan haben das Statement der Friedensaktivistin Emma Goldman aus dem Jahr 1931 über ihre Arbeit gestellt: eine formal stringente Hommage an die Menschen, die für die Revolutionen der jüngeren Vergangenheit auf die Straße gegangen sind.

Credits

Mitwirkende Kerwin Barrington, Eugenie Khoury, Louis-Elyan Martin, Lucy May, Abram Moore, Milan Panet-Gigon, Andrea Pena & Maxine Segalowitz Konzept Eduardo Menz & Patrick Lloyd Brennan Bildgestaltung Eduardo Menz Montage Santiago Ruiztorres Ton Rene-Pierre T. Guerin Sound Design Rene-Pierre T. Guerin Produktion Eduardo Menz

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THAT HAS BEEN BOTHERING ME THE WHOLE TIME

Arash T. Riahi / Österreich 2013 / 11 min / ohne Dialog

Ausschnitte eines verhüllten, tanzenden Körpers vor kontrastreich fotografiertem Hintergrund – lebendig, elegant, sinnlich. Alsbald gewährt die Kamera Draufsicht, und der edle Stoff erweist sich als Burka. Religiöse und politische Assoziationen sind nicht länger vermeidbar. Im Spiel mit Repräsentationen artikuliert Arash T. Riahi die Ambivalenz eines Diskurses, der den Rahmen einer bloßen Tanzperformance bei Weitem sprengt. (Diagonale)

THAT HAS BEEN BOTHERING ME THE WHOLE TIME entstand im Rahmen des Performancestücks VERSUCHSPERSON SILKE GRABINGER 2.0, das 2013 bei ImPulsTanz uraufgeführt wurde. Silke Grabinger lud abermals Choreograf*innen und Künstler*innen ein – diesmal Benoit Lachambre, Trajal Harrell, Astrid Endruweit/Michael Laub, Dave St. Pierre und Arash T. Riahi –, ihr je ein 10-minütiges Stück auf den Leib zu choreografieren.

www.silk.at

Credits

Mitwirkende Silke Grabinger Konzept Arash T. Riahi Bildgestaltung Arash T. Riahi Montage Arash T. Riahi Produktion Golden Girls Filmproduktion

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SONGS OF THE UNDERWORLD

Nicola Balhuizen Hepp / Niederlande 2016 / 6 min / eOF

Eine bittersüße Erzählung von Erinnerung und Verlust, die sich auf zwei miteinander verwobenen Zeitebenen leichtfüßig entfaltet. In einer Choreografie von Nicola Balhuizen Hepp tanzen zu Lou Reeds THE BED – interpretiert von Good Sounds und Daphne DeMuir – Rolf Hepp (der Vater der Filmemacherin), Martinette Janmaat (ehemalige Tänzerin des Nederlands Dans Theater und Lehrerin der Filmemacherin) sowie Reggy Deekman und Célinne Moza als das junge Paar.

www.nicolahepp.com

Themen: Generationen / Liebe / Musik / Natur / Tanz

Credits

Mitwirkende Rolf Hepp, Martinette Janmaat, Reggy Deekman & Célinne Moza Drehbuch Nicola Balhuizen Hepp Bildgestaltung Chris Fawcett Montage Ad Rietvelt Ton Jurriaan Balhuizen Musik Lou Reed, Good Sounds & Daphne DeMuir

INTRINSIC MORAL EVIL

Harm Weistra / Niederlande 2013 / 11 min / eOF

In Kollaboration mit dem Choreografen Fernando Dominguez Rincon und drei talentierten Tänzern realisierte Harm Weistra mit INTRINSIC MORAL EVIL einen Film über das Erwachsenwerden und die Suche nach Identität, aber vor allem ein Spiel mit der Wahrnehmung und Erwartungshaltung der Zuschauer.

»Die spezifische Neigung der homosexuellen Person ist zwar in sich nicht sündhaft, begründet aber eine mehr oder weniger starke Tendenz, die auf ein sittlich betrachtet schlechtes Verhalten ausgerichtet ist.« (aus: Schreiben an die Bischöfe der katholischen Kirche über die Seelsorge für homosexuelle Personen • Joseph Kardinal Ratzinger • Rom, 1.10.1986)

www.harmweistra.com

Credits

Mitwirkende Joan Ferré Gomez, Jorge Guillen Ortiz & Frago Peña Gonzalez Sprecher Hank Botwinik Drehbuch Harm Weistra Bildgestaltung Jorrit Garretsen Montage Michiel Boesveldt Sound Design Aline Bruijns Produktion framelab & Harm Weistra

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LAY ME LOW

Marlene Millar / Kanada 2015 / 8 min / OF

Zehn individuelle Stimmen erheben sich im Gleichklang, zehn Tänzer*innen, Musiker*innen und Sänger*innen synchronisieren ihre Schritte. Im Gesang und in der Bewegung finden sie zu einem gemeinsamen Rhythmus, zu einer kollektiven Erfahrung der Überwindung von Trauer. Nach einem gleichnamigen traditionellen Lied der Shaker, einer christlichen Freikirche in den USA, erzählt LAY ME LOW davon, wie nahe das Empfinden von Verlust und Intimität beieinanderliegen können.

Mehr als 30 Jahre hat die kanadische Musikerin und Tänzerin Sandy Silva als Solistin und Ensemble-Mitglied, auf der Bühne und im Film mit perkussivem Tanz und Body Percussion gearbeitet, bevor sie sich an ihr erstes Langfilmprojekt wagte. MIGRATION ist eine abendfüllende Produktion mehrerer kurzer Vignetten, die in Kollaboration mit anderen Künstler*innen aus Montreal sowie der Filmemacherin Marlene Millar entstehen, die u.a. für ihre Arbeiten mit Louise Lecavalier bekannt ist. LAY ME LOW ist die erste dieser Vignetten, die auch für sich alleine stehen können. Seit seiner Premiere 2015 wurde der Kurzfilm bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

www.sandysilvadance.com

Themen: Gesang / Musik / Natur / Schwarzweiß / Tanz / Tod

Credits

Mitwirkende Andrew Bathory, Sonia Clarke, David Cronkite, Dominic Desrochers, Josée Gagnon, Josianne Laporte, Hélène Lemay, Kimberly Robin, Sandy Silva & Bobby Thompson Konzept Marlene Millar Bildgestaltung Geoffroy Beauchemin & Peter Krieger Montage Marlene Millar Sound Design Félix Boisvert

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GLOVE STORY

Oren Shkedy / Israel 2013 / 38 min / eOF

GLOVE STORY untersucht den Begriff des persönlichen Freiraums und dessen Invasion. Als dünne Schutzschicht, um den Raum des anderen unversehrt zu durchdringen, dienen die omnipräsenten Handschuhe. Vor dem Hintergrund des politischen Klimas im Nahen Osten ist die Fragestellung freilich auch eine andere: Wenn Grenzen bloß behauptet werden, was sind die psychischen, physischen und sozialen Auswirkungen davon? Nach PRIVATE I’S ist GLOVE STORY die zweite Zusammenarbeit zwischen der israelischen Choreografin Dana Ruttenberg und dem Filmemacher Oren Shkedy.

Credits

Mitwirkende Ohad Knoller, Riki Blich, Adi Boutrous, Inbar Nemirovsky, Ayala Frenkel & Uri Shafir Drehbuch Dana Ruttenberg Bildgestaltung Ram Shweky Produktion Dana Ruttenberg

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OFF GROUND

Boudewijn Koole / Niederlande 2013 / 12:30 min / kein Dialog

Ein Raum, ein Tisch, zwei Stühle, zwei Menschen – Mutter und Kind, in liebevollem Spiel, in der fließenden Bewegung eines Tangos. Unvermittelt gerät ihr Körper aus dem Gleichgewicht, die Hände lösen sich und sie wird aus dem Spiel gerissen … Ein Film über die Grenzen zwischen Leben und Tod, Körper und Seele, Wirklichkeit und Fantasie mit der Tanzikone Louise Lecavalier und dem ihr ebenbürtigen jungen Tänzer Antoine Masson. OFF GROUND erhielt 2013 den Publikumspreis bei Cinedans und den Pearls Award des Berliner Tanzfilmfestivals POOL 13.

Themen: Architektur / Eltern / Kindheit / Tanz / Tod

Credits

Mitwirkende Louise Lecavalier & Antoine Masson Drehbuch Boudewijn Koole & Jakop Ahlbom Bildgestaltung Melle van Essen Montage Boudewijn Koole Ton Mark Glynne Musik Alex Simu Produktionsleitung Jolanda Segers Produktion Jongens van de Wit

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