NO/MORE COMFORT: POETRY OF COMFORT

69 min
Sa 11.7.2015 21:30 FILM

Willkommen in der Komfortzone Filmfestival! Aus dem heimeligen Inneren wagen wir einen Ausblick auf den Programmschwerpunkt NO/MORE COMFORT– und mit einigen poetischen Einschlägen auch auf das Programm von BEYOND WORDS. Als vielseitige Spezialistinnen des Komfortzonenfilms erweisen sich an diesem tendenziell heiteren Abend unter anderem Carola Dertnig, Christine Hooper, Elodie Pong und Debra Solomon, die dichten, zeichnen und performen, was die Komfortzone hergibt.

20:30 WELCOME DRINKS

Meinklang

21:30 BEGRÜSSUNG & FILMPROGRAMM

Lisa Mai (Festivalleitung) & Sabine Zeller (Gebärdensprachdolmetscherin)

Gast: Luke Meadows (BONUS TRACK: DANIEL MEADOWS)

Barrierefrei für gehörlose und schwerhörige Menschen

• Filme in Originalfassungen mit Untertiteln (HoH)
• Moderation und Filmtalk mit Übersetzung in Gebärdensprache (ÖGS)
Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten

MY KINGDOM

Debra Solomon / USA 2014 / 4 min
Screening: OmeU (HoH) / Streaming: eOF

»Some thirty inches from my nose | The frontier of my Person goes | And all the untilled air between | Is private pagus or demesne. | Stranger, unless with bedroom eyes | I beckon you to fraternize | Beware of rudely crossing it | I have no gun, but I can spit.«
– »The Birth of Architecture«, W. H. Auden

Debra Solomon entzückt ihre Fans seit 1995 mit Animationsfilmen, die unter so hübschen Titeln wie »Getting Over Him in 8 Songs or Less« oder »Everybody’s Pregnant« frei von der Leber weg innere Zweifel und Zerwürfnisse auf die Leinwand bringen. Gefühle, Farbe, Humor und eingängige Melodien sind das Geheimrezept, mit dem das auch noch auf äußerst unterhaltsame Weise gelingt. MY KINGDOM ist eine wenig meditative Meditation über das Bedürfnis nach persönlichem Raum und – frei nach W. H. Auden – ein Hochgesang auf die Verteidigung des persönlichen Königreichs – in der U-Bahn, im Kino, im Supermarkt, im Yoga-Studio.

www.debrasolomon.com

Credits

Sprecherin Jane Curtin Drehbuch Debra Solomon Literaturvorlage W. H. Auden Character Design Debra Solomon Sound Design Analogue Muse, Alan Zahn & Nick Zipriano Produktion Debra Solomon
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NATURAL GLASSES

NATURLIGE BRILLER
Jens Lien / Norwegen 2001 / 1:15 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OF

Achtung, sehr (!) kurz und sehr (!) schwarzhumorig: Dieser Film über einen Mann, der sich mithilfe einer Brille einen schöneren Tag ersehnt, bescherte dem früheren Werbefilm- und späteren Spielfilmregisseur Jens Lien seine zweite Einladung in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes.

Credits

Schauspiel Pekka Veberg Drehbuch Per Schreiner Kamera Erling Thurmann-Andersen Schnitt Ove-Kenneth Nilsen Ton Jens Lien & Ove-Kenneth Nilsen Musik Goldfrapp Produktion Jens Lien
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ELECTION NIGHT

VALGAFTEN
Anders Thomas Jensen / Dänemark 1999 / 11 min / OmeU (HoH)

Peter fällt gerade noch rechtzeitig ein, dass er vergessen hat, wählen zu gehen. Die Taxifahrt zum Wahllokal wird zu einem Wettlauf mit der Zeit – und zur Gewissensfrage. Aus der Feder von Anders Thomas Jensen stammend, konnte ELECTION NIGHT 1999 das Rennen um den Oscar für den besten Kurzfilm für sich entscheiden.

Credits

Schauspiel Ulrich Thomsen, Jens Jørn Spottag, Hella Joof, Mikkel Vadsholt, John Martinus, Ole Thestrup, Farshad Kholghi, Thomas Milton Walther & Nicolas Bro Drehbuch Anders Thomas Jensen Kamera Jens Schlosser Schnitt Anders Villadsen Ton Jens Bønding, Martin Saabye Andersen & Stig Sparre-Ulrich Musik Jeppe Kaas Produktionsleitung Nanna Mailand-Hansen Produktion Kim Magnusson & Tivi Magnusson
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ON LOOP

Christine Hooper / Großbritannien 2013 / 5 min
Screening: OmeU (HoH) / Streaming: eOF

»Four in the morning, crapped out, yawning.« Wäre da bloß nicht diese unsägliche Sache mit dem Briefbeschwerer, die einem plötzlich den Schlaf raubt … Inspiriert von den Arbeiten des Malers David Hockney und des Filmemachers Michel Gondry, hält die britische Filmemacherin Christine Hooper die Zuschauer*innen mit einer äußerst unterhaltsamen Tour de Force durch eine schlaflose Nacht in Atem.

Mit pointiertem Witz erzählt ON LOOP von der Invasion der intimsten Komfortzone durch die Geschehnisse des Tages und den ermüdenden Begleiterscheinungen der Schlaflosigkeit, die einen dann aber doch nie zum Einschlafen bringen. Christine Hooper folgt in ihrem mehrfach preisgekrönten Animationsfilm einer Traumlogik, über die sie zu einer spannenden Ästhetik gelangt, in der die kubistischen Elemente als visuelle Übersetzung sich überlagernder Gedankenfragmente funktionieren. Die Performance des Gedankenmonologs durch die schottische Comedienne Susan Calman ist schlichtweg ein Genuss.

christinehooper.com

Credits

Schauspiel Jayne Edwards Sprecherin Susan Calman Drehbuch Christine Hooper & Victoria Manifold Animation Alice Dunseath, Ana Stefaniak & Christine Hooper Kamera Christine Hooper Schnitt Christine Hooper Sound Design Mike Wyeld & Tom Lock Griffiths Hochschule Royal College of Art London
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HOME GAME

HJEMMEKAMP
Martin Lund / Norwegen 2004 / 10 min
Screening: OmeU (HoH) / Streaming: OmeU

»He hasn’t won a Monday since ’83.« Jeden Morgen das gleiche Spiel: Stian muss pünktlich um 8 Uhr im Büro sein. Wird er es heute schaffen, rechtzeitig aus dem Bett zu kommen? In Martin Lunds Sportfilm-Parodie über den härtesten alltäglichen Kampf wird das Schlafzimmer zum Stadion – inklusive zweier enthusiastischer Sportkommentatoren. HOME GAME absolvierte eine sportliche Karriere mit mehr als 50 internationalen Festivalteilnahmen.

Credits

Schauspiel Henrik Thodesen, Geir-Atle Johnsen, Kenneth Fredheim, Jørn Westerheim & Stian Fongaard Drehbuch Martin Lund Kamera Magnus Iversen Ton Per Berge Engebretsen Produktion Stian Fongaard
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… A CAR …

Carola Dertnig / Österreich 2010 / 8 min
Screening: OmeU (HoH) / Streaming: eOF

Eine zu kleine Durchfahrt, eine Familienkutsche, ein absterbender Motor und ein Abstand, der fatal unterschätzt wird: Nachdem die Performancekünstlerin Carola Dertnig in ihrer Serie TRUE STORIES bereits die unterschiedlichsten Alltagssituationen auf ihr Slapstick-Potential hin erprobt und auf Genderstereotype abgeklopft hat, ist in … A CAR … das Autofahren an der Reihe. Schauplatz ist die Wiener Apollo Garage. Der Versuch, aus dem System Parkgarage zu entkommen, führt zu haarsträubend akrobatischen Verrenkungen der als »heißer Feger« gestylten Künstlerin und in ein lyrisch-absurdes Autogedicht, mit dem sie sich auf die Performerin Simone Forti bezieht. Am Ende steht über dem Ganzen nichts als die Aufforderung zu »Reinlichkeit und Ruhe«.

caroladertnig.at

Credits

Schauspiel Carola Dertnig Sprecherin Carola Dertnig Konzept Carola Dertnig Literaturvorlage Carola Dertnig Kamera Katharina Cibulka Schnitt Katharina Cibulka Sound Design Philipp König Produktion Carola Dertnig
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ERSATZ

Elodie Pong / Schweiz 2012 / 4 min / OmeU (HoH)

»J’ersatz, tu ersatz, il ersatz … Nous vivons dans un monde ersatzique.«

Ein gut aussehendes Paar unterhält sich über den Umweg des Begriffs „Ersatz“ in unterschiedlichen, stockenden Sprachen über seine Gefühle. Der lautmalerisch-bildhafte Dialog der beiden ProtagonistInnen – Schauspielerin Laetitia Dosch und Künstler und Bartmodel Benjamin Dukhan – über das Konzept der Austauschbarkeit gerät zu einer humorvollen, philosophischen Betrachtung. Irgendwann geht’s um Ersatzwohnung und Ersatzliebe. Sind wir alle nur Ersatzmenschen?

Für die in Zürich lebende international bekannte Videokünstlerin Elodie Pong stellt Sprache ein Material der Innerlichkeit dar, das sie mit zweideutigen, komödiantischen oder ikonographisch-theatralen Bildwelten konterkariert – also dem Material, das der Sphäre der Äußerlichkeiten zuzurechnen ist. Entsprechend funktionieren ihre Arbeiten häufig als eine Art Doppelpass zwischen dem Gesprochenen und dem Gesehenen.

www.elodiepong.net

Credits

Schauspiel Laetitia Dosch & Benjamin Dukhan Drehbuch Elodie Pong Kamera Simon Jaquemet Schnitt Rosa Albrecht Ton Markus Egloff Sound Design Roland Widmer Produktion Elodie Pong

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NOAH

Patrick Cederberg & Walter Woodman / Kanada 2013 / 17:50 min
Screening: OmeU (HoH) / Streaming: eOF

In einer Geschichte, die sich zur Gänze auf dem Computer-Bildschirm eines Teenagers abspielt, folgt NOAH in rasantem (Echtzeit-)Tempo seinem gleichnamigen Protagonisten über Facebook, Skype, Chatroulette, YouPorn und iTunes durch die Trennung von seiner Freundin. Kurze Aufmerksamkeitsspannen und Multitasking stellen in der digitalisierten Welt der Generation Y neue Herausforderungen an Liebe und Intimität.

Der Debütfilm der Filmstudenten Walter Woodman und Patrick Cederberg, die beide ein Jahr vor dem Dreh den Ausstieg aus Facebook unternahmen, ist eine schlaue Studie über die Rolle digitaler Technologie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Nach seiner Premiere auf dem Toronto International Film Festival absolvierte NOAH, der mit einem Budget von nur € 230,– gedreht wurde, eine beachtliche Festivaltournee.

Credits

Schauspiel Sam Kantor, Caitlin McConkey-Pirie, Nina Iordanova, Nahan Fahey, Mackenzie Hannan, Clara Miedzwiedzka & Alexandria Raspanti Drehbuch Patrick Cederberg & Walter Woodman Animation Patrick Cederberg Schnitt Walter Woodman Ton Aaron Yeung Sound Design Patrick Cederberg Produktion Matthew Hornick, Patrick Cederberg & Walter Woodman
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NO/MORE COMFORT (2015)

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