WIM VANDEKEYBUS
Fr 15.7.2016
21:30
FILM
Es bräuchte eigentlich keinen speziellen Anlass, um dem vielseitigen belgischen Künstler hierzulande endlich einmal ein Kurzfilm-Tribute zu widmen, trotzdem sei erwähnt: Wim Vandekeybus und seine Compagnie Ultima Vez sind heuer mit einem aufregenden Double Feature bei ImPulsTanz zu Gast. In 30 Jahren realisierte Vandekeybus mit Ultima Vez mehr als 30 Bühnenstücke und beinahe genauso viele Filme. Die Körper seiner Inszenierungen gehen an ihre Grenzen. Spannung ist allgegenwärtig, staut sich auf und entlädt sich gewaltig und gewaltvoll in einer Bewegungssprache, die die Tanzwelt seit 1987 aufwühlt. In diesem Programm tanzt auch der Meister selbst: BODY, BODY ON THE WALL ist eine Reminiszenz der Zusammenarbeit mit Jan Fabre, die seine Karriere initiierte.
Filmtalk
Gespräch mit Germán Jauregui (BLUSH) im Anschluss an das Filmscreening. Moderation: Lisa Mai.
Barrierefrei für gehörlose und schwerhörige Menschen
• Filme in Originalfassungen mit Untertiteln (HoH)
• Moderation mit Übersetzung in Gebärdensprache (ÖGS)
• Induktive Höranlage für Träger*innen von Hörgeräten/-implantaten
BEREFT OF A BLISSFUL UNION
Wim Vandekeybus / Belgien 1996 / 14 min / OmdU (HoH)Der blinde marokkanische Tänzer Saïd Gharbi spricht mit einem Mantel, der von einem unsichtbaren Menschen getragen wird; Amphoren sinken in Scherben auf den Meeresgrund und fügen sich dort wieder zusammen; Tänzer ertrinken im Wasser, das von einem Schaffell bedeckt ist, auf dem eine Frau liegt; Frauen mit Hundemasken ziehen sie in die Tiefe … Dieser Reigen surrealer Bilder, der Teil des Tanzstücks BEREFT OF A BLISSFUL UNION war, ist von Milorad Pavics Erzählung PETKUTIN UND KALINA inspiriert.
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BODY, BODY ON THE WALL …
Jan Fabre & Wim Vandekeybus / Belgien 1997 / 7 min / OmdU (HoH)Für das Tanzstück BODY, BODY ON THE WALL … schrieb Jan Fabre, inspiriert von dem niederländischen Maler Rob Scholte, der französischen darstellenden Künstlerin Orlane und Wim Vandekeybus selbst, einen furiosen Monolog über Körper und Bewegung. Der darauf basierende Kurzfilm, der auch Teil der Bühnenperformance war, ist ein visueller Ausdruck dieses Monologs. BODY, BODY ON THE WALL … ist einer der vier abendfüllenden Theatermonologe DIE VIER TEMPERAMENTE, die Jan Fabre für und mit Tänzer*innen entwickelt hat, mit denen ihn eine gemeinsame künstlerische Vergangenheit verbindet: Wim Vandekeybus, Renée Copraij, Marc Vanrunxt und Annamirl van der Pluijm.
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BLUSH
Wim Vandekeybus / Belgien 2005 / 53 min / OmeU (HoH)Getragen von der Musik David Eugene Edwards und den Texten des flämischen Autors Peter Verhelst, schickt Wim Vandekeybus für die Filmadaption seines gleichnamigen Tanzstücks die Tänzer*innen seines Ensembles Ultima Vez auf eine Reise von den üppigen Landschaften Korsikas in die verwahrlosten Viertel von Brüssel.
Zehn Leute, Männer und Frauen, schnattern und kreischen. Eine Gesellschaft, die einem nur mühsam zivilisierten Bestiarium gleicht. Szenen, die manche Zuschauer*innen erröten lassen könnten, wirre Träume, heiße Fantasien. Theater, Tanz und Film vereinigen sich in BLUSH (..). Hitzige Gespräche über die Liebe. »L’amour ou la mort!« schreit ein Mann. Im Wasser wäre alles leichter, meint ein anderer. Die Tänzer*innen, darunter auch Vandekeybus selbst, bewegen sich kraftvoll, wild und mit chaotischer Ausgelassenheit (…). Gemeinsame Einsamkeit liegt in der Luft, Nervosität schlägt in Brutalität um, der Wille, die Isolation zu überwinden, verleitet wieder zur Zärtlichkeit. Die Spannung steigt: Der instinktive, verletzliche und ruhelose Körper bricht sich in BLUSH seine Bahn und handelt über das unberechenbare und gefährliche Leben ab … (ImPulsTanz)
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