SATURN RETURN
Daniela Zahlner / Österreich/Portugal/Mexiko 2024 / 30 min / OmdU (SDH)Zehn diverse Kurzfilme, zehn queere Reinterpretationen erotischer Stummfilmfantasien, die von 1906 bis 1911 von der Wiener Filmgesellschaft Saturn produziert wurden. Saturn kehrt zurück, komisch, fantasievoll, mit Jux und Tollerei: jenseits des Patriarchats, diesseits des Lustprinzips. (Philipp Stadelmaier, Diagonale)
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PISTOLERAS
Natalia del Mar Kašik / Österreich 2023 / 2 min / OmdU (SDH)Was haben weibliche Schützinnen, Holster und Fettpölsterchen gemeinsam? In der spanischen Sprache können sie alle als pistoleras bezeichnet werden. Natalia del Mar Kašik Debütkurzfilm ist eine feministische Neuinterpretation der klassischen Konfrontation.
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A FAT PERSON GOES TO THE DOCTORVeronika Merklein / Österreich 2024A FAT PERSON GOES TO THE DOCTOR
A FAT PERSON GOES TO THE DOCTOR
Veronika Merklein / Österreich 2024 / 11 min / OmdU (SDH)»When I was going through cancer treatment, the doctor said: Maybe this will help you lose weight.« Ein echter Brüller. Gelächter vom Band. Veronika Merklein sitzt im Wartezimmer und blättert ungerührt in einer Illustrierten, während sich Erzählungen von Depression und Kollaps nach einer Radikal-Diät auf schwarzen Folien aneinanderreihen. Für A FAT PERSON GOES TO THE DOCTOR hat die bildende Künstlerin Merklein Erfahrungen von mehrgewichtigen Menschen im Gesundheitssystem gesammelt und zu einer Videoperformance verarbeitet. Die Erzählungen verdeutlichen schmerzhaft, dass Dickendiskriminierung im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein kann. (…) Seine Wucht entwickelt der Film aus der immergleichen, scheinbar teilnahmslosen Vortragsweise Merkleins, durchsetzt von künstlichem Gelächter, das einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Alles nur ein Witz – solange man selbst nicht die Pointe ist. (Brigitte Theißl, an.schläge)
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RIOT NOT DIETJulia Fuhr Mann / Deutschland 2018RIOT NOT DIET
RIOT NOT DIET
Julia Fuhr Mann / Deutschland 2018 / 17 minScreening: Ome/dU (SDH) / Streaming: OmeU
Ein goldenes Sommerkleid in XXL, der Eislutscher tropft langsam auf den heißen Boden. RIOT NOT DIET schafft eine queer-feministische Utopie fernab von BMI-Normen und männlichen* Blicken. Fünftausend Jahre Patriarchat haben ihre Spuren hinterlassen – denn trotz fortschreitender Emanzipation sind weibliche* Körper immer noch darauf ausgerichtet, sich anzupassen und ruhig, anmutig und platzsparend durch die Welt zu schweben. In diesem Film begegnen wir jedoch dicken Frauen* und Queers, die Widerstand leisten. Mit ihren ausladenden Körpermaßen sprengen sie die Fesseln überkommener Geschlechterstrukturen und beanspruchen Raum für sich. Die Lust an der eigenen, überbordenden Körperlichkeit ist ein Gegenentwurf zur neoliberalen Verwertungslogik. In Zeiten der Selbstoptimierung: Dein Bauch ist ein Statement! Queer Fat Feminism! (Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln)
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DIE RÄUBERINNENIsa Schieche / Österreich 2023DIE RÄUBERINNEN
DIE RÄUBERINNEN
Isa Schieche / Österreich 2023 / 15 min / Ome/dU (SDH)Agnes, Gloria und Medusa fahren aufs Land, um sich auf einen Raubüberfall vorzubereiten. Bei dem wollen die drei trans Frauen zur Tarnung als Männer auftreten – so der Plan. Die nächsten Tage verbringen sie mit der Probe des Coups und dem Einstudieren männlich konnotierter Verhaltensweisen. (…) Während ihr Alltag als Freundinnen und Beziehungspersonen nicht einfach aufhört, wechseln sich Heiterkeit und Verzweiflung ab, denn so viel performte Cis-Männlichkeit auf einmal ist anstrengend. In nur 15 Minuten lässt der zärtlich-radikale, dichte und komplexe Kurzfilm Zuschauer*innen und Protagonistinnen ein breites Spektrum von Gefühlszuständen durchleben. (Julia Polzer, Diagonale)
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BECOMING STICKINESSMai Ling / Österreich 2023BECOMING STICKINESS
BECOMING STICKINESS
Mai Ling / Österreich 2023 / 25 min / OmeUBECOMING STICKINESS, ursprünglich als Zweikanal-Videoinstallation produziert, erforscht das Potenzial der Klebrigkeit und provoziert Ornamentalismus im Wiener Kontext durch ornamentale und invasive wandernde Menschen/Pflanzen. Der Film begibt sich auf eine sensorische Erkundung mittels Experimentieren, Kochen, Essen und Interagieren, die mit der Suche nach Kudzu beginnt, einer in Ostasien verbreiteten Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Die Erzählung gipfelt in einer kollektiven Choreografie, in der mehrere Körper miteinander verschmelzen und die Grenzen zwischen Mensch und Objekt, dekorativ und invasiv, verschwimmen.
Mai Ling, gegründet 2019 in Wien, ist ein anonymes Künstler*innen-Kollektiv und Verein, der sich der Förderung von Dialogen über Rassismus, Sexismus, Homophobie und Vorurteile mit einem Schwerpunkt auf FLINTA* asiatischer Abstammung, Diaspora und Migrant*innenen verschrieben hat. Die Gruppe verleiht programmatisch jener Figur eine kritische Stimme, die in Gerhard Polts gleichnamigem Kabarett aus 1979 eine Reihe an bitterbösen Exotismen, Stereotypen und misogynen Übergriffen über sich ergehen lassen musste. Mai Ling stellt den westlichen heteropatriarchalen Blick und rassistische Vorstellungen in Frage, die immer wieder Stereotypen über »Asien« reproduzieren, und engagiert sich in verschiedenen Formen künstlerischer Praxis und Aktivismus.
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VIENNA X
Marwa Yasin / Österreich 2022 / 4:10 min / OmeUAusgehend von dem Song »Vienna« von Billy Joel, der im Film auf einem Oud (arabische Laute) neuinterpretiert wird, kreiert und animiert die in Wien lebenden Illustratorin Marwa Yasin ein digitales Abbild des Reumannplatzes – ein Ort, der mit vielen negativen Stereotypen belegt ist, aber für viele Menschen eine ganz andere Bedeutung hat.
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DRAGA LJILJANA – LIEBE LJILJANANina Kusturica / Österreich 2000DRAGA LJILJANA – LIEBE LJILJANA
DRAGA LJILJANA – LIEBE LJILJANA
Nina Kusturica / Österreich 2000 / 31 min / OmeUAcht Jahre nach ihrer Flucht nach Österreich begibt sich die in Bosnien-Herzegowina geborene Filmemacherin Nina Kusturica auf die Suche nach einer verlorenen Vergangenheit. Die titelgebende Ljiljana, an die sie ihre filmischen Briefe adressiert, ist ihre Kindheitsfreundin, die während des Krieges in Sarajevo geblieben ist. Doch sie zu finden scheint ebenso unmöglich wie das Wiederfinden der früheren Heimat. Nina Kusturicas Abschlussfilm an der Filmakademie Wien ist »ein Film über die Unmöglichkeit aus dem Exil nach Hause zurückzukehren; ein Roadmovie und ein Detektivfilm«. (Volker Heise)
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9/8FIGHT41 – A 9/8 FIGHT FOR ALL OF USGizem Aksu / Deutschland/Türkei 20229/8FIGHT41 – A 9/8 FIGHT FOR ALL OF US
9/8FIGHT41 – A 9/8 FIGHT FOR ALL OF US
Gizem Aksu / Deutschland/Türkei 2022 / 30 min / OmeUIn Dresden beginnt die aus der Türkei stammende Choreographin Gizem Aksu eine imaginäre Freundschaft mit der damals in Deutschland lebenden Sinto Boxlegende Johann Rukeli Trollmann (1907-1944). Um eine Kritik am »deutschen Faustkampf« zu üben, färbte Rukeli seine Haare blond und bedeckte seinen Körper mit Mehl weiß. Schließlich wurde ihm sein Meistertitel aberkannt. Inspiriert vom Kampf von Rukeli Trollman, der durch das NS-Regime wegen seines »Boxens wie ein tanzender Zigeuner« vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt war und im Konzentrationslager Wittenberge getötet wurde, zeichnet der Film die Erfahrungen der Künstlerin mit ihrer Einwanderung nach Berlin und den Kampf für Gerechtigkeit in Istanbul nach. Mit Rukelis Widerstand wird auch der Kampf von Rom*nja-, queeren und weiblichen Tänzer*innen repräsentiert.
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WANKOSTÄTTNKarin Berger / Österreich 2023WANKOSTÄTTN
WANKOSTÄTTN
Karin Berger / Österreich 2023 / 37 min / OmeUIn hellem Anzug mit elegantem Hut und Krawatte steht Karl Stojka auf der Quellenstraße in Favoriten, einem ehemaligen Arbeiter*innenbezirk in Wien. Wir folgen dem Sog seiner Erinnerungen, wie er bewegend vom Leben der Rom*nja im nationalsozialistischen Wien und in der Lovara-Siedlung Wankostättn berichtet. Der gleichnamige kurze Dokumentarfilm basiert auf Interviews, die Karin Berger 1997 mit Karl Stojka geführt hat. Als zwölfjähriges Kind wurde er 1943 mit seinen fünf Geschwistern in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Er hat überlebt, so wie seine jüngere Schwester Ceija Stojka, die Karin Berger schon früher in zwei berührenden Filmen porträtiert hat. Der aktuelle Film ist das Ergebnis einer langen, freundschaftlichen Verbundenheit der Filmemacherin mit Ceija und Karl Stojka und ein einzigartiger Film über einen verschwundenen Erinnerungsort. In einer Gegenwart, in der die letzten Zeitzeug*innen sterben, stemmt sich die Dokumentarfilmemacherin Karin Berger gegen das drohende Schweigen und zeigt eine essenzielle Funktion des Kinos auf.
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