SELF
Claudia Larcher / Österreich 2015 / 8 min / OmdU (HoH)Die Haut selbst. Poren, Flecken, Härchen, Pickel. Durchschimmernde Adern, Falten, Kurven. Aber was für Kurven? Claudia Larcher, von Natur aus keine Freundin der eindeutigen Bilder, dafür aber der zirkelschlüssigen Struktur, inszeniert das größte Sinnesorgan des Körpers als Mutationsflächenmonster. Vom mal rauschenden, mal glucksenden, mal zerbröselnden, mitunter schmatzenden und luftschnappenden und lautfetzenden Sound Constantin Popps erregt, driftet die Erkundungsreise in wer weiß welche Fantasielandschaften ab, um schließlich zum Anfang zurückzunüchtern. Welcher Horror da jeweils durch die Netzhäute und Trommelfelle des Publikums schlägt, ist eine Frage der Nerven. (Viennale)
Claudia Larcher wurde für SELF auf der Viennale 2015 mit dem Erste Bank MehrWERT-Kurzfilmpreis ausgezeichnet.
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                    3 MINIATUREN AUS DEM LEBEN MIT 47Edith Stauber / Österreich 20153 MINIATUREN AUS DEM LEBEN MIT 47
 
3 MINIATUREN AUS DEM LEBEN MIT 47
Edith Stauber / Österreich 2015 / 2:15 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: OF
Drei Begebenheiten aus dem Alltag: Ein Ausflug, eine Migräneattacke und ein Nachmittag auf dem Sofa. In wenigen, beinahe statischen Bildern entsteht mit leisem Humor und Ironie ein Stimmungsbild aus der Mitte des Lebens – zwischen Überdruss und Behaglichkeit, zwischen Kommunikation und Kontemplation.
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                    SOME EXERCISE IN COMPLEX SEEING IS NEEDEDCarola Dertnig / Österreich 2012SOME EXERCISE IN COMPLEX SEEING IS NEEDED
 
SOME EXERCISE IN COMPLEX SEEING IS NEEDED
Carola Dertnig / Österreich 2012 / 2:30 minScreening: OmdU (SDH) / Streaming: eOF
Ein Bild voller Bewegung, jedoch vermeintlich unbewegt: Carola Dertnig beim unentwegten Anschwimmen gegen einen Wasserstrom. Über ihre Bewegung am Stand vermittelt sich Dauerhaftigkeit, vergleichbar mit der täglichen Arbeit an sich selbst. Aus dem Off rezitiert die Künstlerin dazu ein Poem: alphabetisch sortierte, performancegeschichtliche Begriffe, Floskeln, Zitate. »… Dance, Dada, Document …« – ihr persönliches Referenzsystem zum Leben als steter Probe. (Diagonale)
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                    KUNSTBOXENIna Loitzl / Österreich 2015KUNSTBOXEN
 
KUNSTBOXEN
Ina Loitzl / Österreich 2015 / 5:40 min / kein DialogMit der ihr eigenen Mischung aus Humor und manchmal brutaler Realitätsnähe schickt Ina Loitzl die Kunstfigur Artist A in den Ring. Runde um Runde kämpft sie sich weiter: gegen ihre eigene Motivation, ihre Rolle als weibliche Künstlerin, mit und gegen die Konkurrenz der Kolleg*innenschaft, als kleiner Teil im unüberschaubaren Kunstmarkt. Mit im Ring die prominenten Gegner*innen des globalen Kunstbusiness.
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NOEMA
Christiana Perschon / Österreich 2014 / 29 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU
»In der Nacht, wenn ich manchmal ein paar Stunden wach bin, dann sehe ich so viel. Ich mach‘ oft die Augen zu, auch am Tag, um zu sehen was ich inwendig sehe.« (Tatjana Gamerith)
Die 93-jährige Malerin Tatjana Gamerith verliert langsam ihr Augenlicht. Ihre Linienführung verläuft nun intuitiv und mehr aus der routinierten Hand als über das Sehen, da sie ihren Blick nicht mehr auf einen Punkt konzentrieren kann. Blicke werden zu Berührungspunkten, wenn die Kamera Gesten der Malerin einfängt. NOEMA spielt mit Wirklichkeitsvorstellungen und markiert Sinneseindrücke. Grenzen des Abbildbaren und des Imaginären werden dabei unscharf gezeichnet und verschwimmen. Die Brüchigkeit von Realität und Zeit wird spürbar.
Christiana Perschon wurde für ihr einfühlsames und visuell bestechendes Dokuporträt 2014 auf dem Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts mit gleich drei Auszeichnungen geehrt: dem Wiener Kurzfilmpreis für den besten österreichischen Film, dem Preis der Jugendjury und dem Publikumspreis. 2017 wurde NOEMA mit dem Publikumspreis von dotdotdot ausgezeichnet.
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                    O! FORTUNA! I-VIKarin Berger / Österreich 2017O! FORTUNA! I-VI
 
O! FORTUNA! I-VI
Karin Berger / Österreich 2017 / 12 min / dOFSechs Miniaturen folgen der Entwicklungsgeschichte von Karin Bergers Tochter in dokumentarischen Bildern und pointierten Bildmetaphern. Ein herrlich selbstironischer, auf die donnernden Klänge der »Carmina Burana« abgestimmter Blick auf Widersprüche und Absurditäten, die das Mutterdasein zwischen Liebe und Selbstverwirklichung mit sich bringt, und nicht zuletzt auf die heikle Frage nach der Weitergabe weiblicher Rollenbilder. (Diagonale)
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                    KOMMT EIN SONNENSTRAHL IN DIE TIEFKÜHLABTEILUNG UND WEICHT ALLES AUFLisa Weber / Österreich 2010KOMMT EIN SONNENSTRAHL IN DIE TIEFKÜHLABTEILUNG UND WEICHT ALLES AUF
 
KOMMT EIN SONNENSTRAHL IN DIE TIEFKÜHLABTEILUNG UND WEICHT ALLES AUF
Lisa Weber / Österreich 2010 / 8:50 min / OmeUKaffee am Morgen, danach Turnübungen im Garten, am Nachmittag fernsehen. Mit fürsorglicher Apathie leben Heidi und Harry aneinander vorbei. Doch für die seltsame Traurigkeit, die sich über den Alltag legt, gibt es vielleicht auch einen Grund. Lisa Webers Kurzspielfilm, der im Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen gezeigt und mit dem Österreichischen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurde, ist eine zurückhaltend liebevolle Betrachtung eines Miteinanders. In den Hauptrollen: die eigenen Großeltern. Drei Jahre später nahmen Oma und Opa übrigens auch die tragenden Rollen in Lisa Webers mehrfach preisgekröntem Dokumentarfilm SITZFLEISCH ein, in dem die Enkelin mit den Großeltern ans Nordkap reist.
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                    FAMILIENURLAUBKurdwin Ayub / Österreich 2012FAMILIENURLAUB
 
FAMILIENURLAUB
Kurdwin Ayub / Österreich 2012 / 22 min / OmeUBilder einer Reise in den Irak: Der Vater singt am Straßenrand. Schnitt. Schwester Tanya auf dem Laufband. Schnitt. In 17 Szenen lässt uns Kurdwin Ayub am titelgebenden Familienurlaub teilhaben. Wenn die Mutter bei der Erinnerung an Bagdad in Tränen ausbricht oder der Vater – ungeachtet anderer Meinungen – vom unbedingten Aufschwung Kurdistans schwärmt, vermischt sich Persönliches mit politischer Aktualität. Dazwischen: Alltag, Fadesse und inszenierte Spielszenen mit den Geschwistern – Miniaturfilme im Film. Ein wunderbar bunt irisierendes Kaleidoskop der Normalität. (Diagonale)
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MUSIK
Stefan Bohun / Österreich 2014 / 38 min / dOFEin korrupter Beamter, der eigentlich nur raus will – aus Job, Routine und Abwärtsspirale. Und stattdessen etwas ganz anderes möchte, so etwas wie Musik. In einer heiter-tragischen Gratwanderung zwischen Absurdität und entwaffnendem Realismus erzählt Stefan Bohun von einem liebenswerten Realitätsverweigerer, der ausgerechnet in der pubertierenden Freundin seiner Tochter eine glühende Bewunderin findet. (Diagonale)
MUSIK widersetzt sich der Gleichsetzung von gesellschaftlichem Scheitern – Scheidung, Pfändung, Korruption – und persönlicher Niederlage. »Was bist du für ein Opfer?« wird Andreas von seiner Tochter abgemahnt – und wächst als latent anarchischer Verweigerer der Selbstaufgabe über sich selbst hinaus. Mit feinem Gespür für die richtige Balance zwischen Tragik und Komik und präzise gesetzte Pointen begeisterte Stefan Bohun die Jury der Diagonale 2014, die MUSIK mit dem Preis für den besten Kurzspielfilm auszeichnete.
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                    G_GIRLS (GINNY/GRACIE)Susi Jirkuff / Österreich 2015G_GIRLS (GINNY/GRACIE)
 
G_GIRLS (GINNY/GRACIE)
Susi Jirkuff / Österreich 2015 / 11 min / eOFGinny und Gracie: zwei Miniaturen über zwei jugendliche Mädchen, miteinander lose verbunden durch ein Telefonat. Die Mädchen treten nicht als Figuren in Erscheinung, sondern werden ausschließlich über Dialoge und animierte Lebensräume skizziert: graue architektonische Bleistiftzeichnungen einer Plattenbausiedlung auf der einen, breitpinselige Rotoskopien einer besseren Wohngegend in gedeckten Braun-Grau-Tönen auf der anderen Seite. Zwei Welten, die sich ähneln, ohne gleich zu sein, und deren äußere Realität mit den Träumen und Bedürfnissen der Mädchen kollidiert. Zwei ästhetisch abstrahierte Milieuzeichnungen, die nicht soziologisch präzise, dafür jedoch poetisch verdichtend zwei ganze Leben aufmachen – und von denen man sich wünscht, sie würden auf eine unbestimmte Anzahl weiterer Menschen, Leben, Gegenden treffen. (Diagonale)
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