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WATCHING YOU, WATCHING MEPamela Romanowsky / USA 2016WATCHING YOU, WATCHING ME
WATCHING YOU, WATCHING ME
Pamela Romanowsky / USA 2016 / 6:40 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: eOF
»For me, each step I take, each move I make, I know I’m being watched. So I’m gonna be fierce with every step.« (Shea Diamond) – In faszinierenden Schwarzweiß-Porträts anonymer Gesichter im Getümmel der Metropole New York entwirft Pamela Romanowsky eine cineastische Kontemplation über Wahrnehmung, Sichtbarkeit und eingeschriebene Vorurteile. Was bedeutet es, jemanden wirklich zu sehen?
Credits
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LUCIA, BEFORE AND AFTERAnu Valia / USA 2016LUCIA, BEFORE AND AFTER
LUCIA, BEFORE AND AFTER
Anu Valia / USA 2016 / 13:40 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: eOF
200 Meilen im Auto hat Lucia hinter sich, als sie sich mit der gesetzlich vorgeschriebenen »Bedenkzeit« von 24 Stunden konfrontiert sieht, die sie abwarten muss, bevor der geplante Schwangerschaftsabbruch durchgeführt werden kann – gestrandet in einer texanischen Kleinstadt, bevormundet durch ein Gesetz, das auf der Annahme basiert, eine willkürlich lang festgesetzte Bedenkzeit könne sicherstellen, dass Frauen über ihre Schwangerschaft »richtig« entscheiden und die Häufigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen reduzieren. Anu Valia findet eine spannende Balance zwischen der Auseinandersetzung und der Kritik an den Barrieren, denen Frauen mit ungewollten Schwangerschaften immer noch ausgesetzt sind, und der Verortung der Geschehnisse in Lucias Leben als eben nur eine von vielen größeren und kleineren Entscheidungen, die mit ihrer Tragweite das Leben ausmachen. Lucia davor, Lucia danach.
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Screenings
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OUT AGAINRobin Cloud / USA 2016OUT AGAIN
OUT AGAIN
Robin Cloud / USA 2016 / 10:30 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: eOF
Cat und Liz sind frisch verheiratet und treten an, um Cats Eltern die frohe Kunde zu überbringen. Wäre da bloß nicht die Alzheimer-Erkrankung von Cats Mutter, die sie ausgerechnet die wirklich wichtigen Details im Leben ihrer Tochter vergessen lässt …
Mit Fingerspitzengefühl und entwaffnender Offenheit findet die New Yorker Comedienne Robin Cloud in ihrem Regiedebüt den richtigen Ton, um eine nicht unkomplizierte Situation humorvoll und leichtfüßig aufzulösen. Nebenbei wird gnadenlos wie gründlich mit gleich einem ganzen Bündel an Klischees aufgeräumt. – »Based on a deeply personal experience.« (Robin Cloud)
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KITTY
Chloë Sevigny / USA 2016 / 15 minScreening: OmdU (HoH) / Streaming: eOF
Was tun, um die Aufmerksamkeit der zerstreuten Mutter auf sich zu ziehen? Nach der gleichnamigen 1980 erschienenen Kurzgeschichte von Kultautor Paul Bowles erzählt Chloë Sevigny die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich nichts sehnlicher wünscht als sich in ein Kätzchen verwandeln zu können. Die amerikanische Schauspielerin, die auch als It-Girl und Model Furore machte, steht in ihrem Regiedebüt nicht selbst vor der Kamera, sondern besetzt u.a. Ione Skye (BUT I’M A CHEERLEADER, ZODIAC) und TV-Ikone Lee Meriwether. Für die zwischen Traum und Wirklichkeit changierende Bildsprache zeichnet Seamus McGarvey verantwortlich, noch eindrücklich in Erinnerung NOCTURNAL ANIMALS, in denen er ebenfalls animalische Instinkte in traumschwangere Bilder hüllte. Genderqueerer Sidekick: Katerquartett Jack, Handsome, Hero und Jaguar in der Rolle der weiblichen Hauptdarstellerin.
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Screenings
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IM ANFANG WAR DER BLICKBady Minck / Österreich/Luxemburg 2003IM ANFANG WAR DER BLICK
IM ANFANG WAR DER BLICK
Bady Minck / Österreich/Luxemburg 2003 / 45 min / OmdU (HoH)Man stelle sich ein Österreich-Portrait vor, gedreht von Jan Svankmajer und David Lynch. Dann bekommt man einen ersten Eindruck von Bady Mincks phantastischem Kinostück IM ANFANG WAR DER BLICK, in dem ein Schriftsteller Österreich in seinen Postkarten erforscht. Der Erzberg und Salzburg werden Landschaften zwischen Traum und Alptraum. Und die Texte, auf den Rückseiten der Karten verborgen, kommen als ein Flüstern ins Bild geschlichen: schreckliche, schmerzliche Texte, von wem auch immer geschrieben im Laufe der Zeit. Eine Spannung zwischen Bild und Text, Suspense zwischen Kultur und Landschaft. (Hans Schifferle, Süddeutsche Zeitung)
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LA BELLE EST LA BÊTEBady Minck / Österreich/Luxemburg 2005LA BELLE EST LA BÊTE
LA BELLE EST LA BÊTE
Bady Minck / Österreich/Luxemburg 2005 / 3 min / kein DialogEin Traum, eine Frau, eine Zunge aus Pelz: Bady Mincks LA BELLE EST LA BÊTE operiert an der Schnittstelle von Zivilisation und Wildnis, von Natur und Kultur, von Mensch und Tier. Ein Film, der die Frage nach dem Für und Wider unserer Kultivierung aufwirft. Im Spannungsfeld zwischen dem animalischen Innen und dem zivilisatorischen Außen wird »la Belle« selbst zu »la Bête«.
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MÉCANOMAGIE
Bady Minck / Österreich/Luxemburg 1996 / 16 min / OmdU (SDH)»Das Gedächtnis einer kleinen Nation ist nicht kleiner als das Gedächtnis einer großen, es verarbeitet daher den vorhandenen Stoff gründlicher.« (Franz Kafka)
MÉCANOMAGIE ist ein Film über das kollektive Gedächtnis einer Landschaft: dem Ardennen-Gebiet (»Éisleck«) im Norden Luxemburgs. Dem uralten Kreislauf des Säens, Wachsens und Erntens folgend, erzählt Bady Minck von der Konfrontation der Bewohner*innen und Bebauer*innen dieses von keltischen, römischen und merowinger’ Kultstätten durchzogenen Landstrichs mit der beschleunigten Wahrnehmung des Informationszeitalters. Der Titel ist geradezu programmatisch für das Kino von Bady Minck, in dem das Surreale im Alltäglichen lauert: filmische Mechaniken wie Einzelbild-Animation werden von ihr so raffiniert eingesetzt, dass es geradezu magisch anmutet. Das Gedachte wird manifest und die Traumbilder gewinnen Oberhand über das »Natürliche«.
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SEEEN SEHENBady Minck / Österreich 1998SEEEN SEHEN
SEEEN SEHEN
Bady Minck / Österreich 1998 / 5 min / OmdU (HoH)In einer Hochgeschwindigkeitsfahrt von 160 Ansichtskarten pro Minute werden die Zuschauer*innnen zum Soundtrack von Pulsinger & Tunakan in die Höhen und Tiefen der österreichischen Postkartenseele katapultiert. Im Stakkato-Schnitt von SEEEN SEHEN verschwimmen 800 Postkartenansichten heimischer Seen in einem hypnotischen Strudel zu einem einzigen imaginären Österreich-See.
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MAPPAMUNDI
Bady Minck / Österreich/Luxemburg 2017 / 45 min / OmdU»I have no lines on my body.« – Kosmische Kartograf*innen vermessen fremde Galaxien und stoßen auf den Planeten Erde. Eine Collage aus futuristischen Spielfilmsequenzen, Weltraumanimationen, hunderten historischen Weltkarten, Ikonografien, Sprachen, Literatur und Religionen unterschiedlicher Epochen und Kulturkreise, die in einer beschleunigten Stop-Motion-Zeitreise mit Bild- und Sprachwitz 950 Millionen Jahre Weltgeschichte erzählt. Kartografien als Momentaufnahmen vergangener und gegenwärtiger Zeit-Räume, als Fragmente einer stets im Werden und Vergehen befindlichen Entität, die in ihrer Ganzheit weder fass- noch fixierbar ist. In MAPPAMUNDI offenbart sich das universelle Prinzip der kontinuierlichen Bewegung und des Wandels – vielfältige Weltbilder im Fluss der Zeit. (Diagonale)
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DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVENBady Minck & Stefan Stratil / Österreich/Luxemburg 1988DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN
DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN
Bady Minck & Stefan Stratil / Österreich/Luxemburg 1988 / 6:50 min / OFEine Pyramide, gar nicht statisch, vielmehr durch Kamerafahrten, Schnitte und Überblendungen immer rascher in Bewegung gebracht. Die Kino-Illusion führt die einzelnen Teile durcheinander, fügt sie zu einer symbolhaften Zeichnung der regen Gedankengänge von Adolf Loos: Eine Hochgeschwindigkeitsfahrt durch das Rückenmark des revolutionären Architekten. (Peter Illetschko)
Zahlreiche Filmemacher*innen haben die Stadt filmisch dargestellt, aber nur wenige haben mit dem architektonischen Material an sich gearbeitet. Aus dieser Sicht ist der Fall der Wiener Filmregisseure Bady Minck und Stefan Stratil ziemlich beispielhaft. Für ihren Film DER MENSCH MIT DEN MODERNEN NERVEN stellten sie ein Modell nach den Skizzen des Architekten Adolf Loos her, die dieser 1923 für ein Rathausprojekt in Mexiko-City entworfen hatte. Bei dem von Loos geplanten Gebäude handelt es sich um eine Stufenpyramide, die im filmischen Prozess in ein abstraktes Spiel der geometrischen Formen, der Lichter und Schatten gebracht wird, dass an bestimmte Filme der 1920er Jahre erinnert, etwa an ORGELSTÄBE von Oskar Fischinger (1923-1927). Über die Animation des Modells weit hinausgehend, beschäftigt sich der Film mit Adolf Loos‘ architektonischen Konzepten zur Fläche und zum Volumen des Raums. (Jean-Michel Bouhours)
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