SUPERCARGO

Christoph Schwarz & Peter Moosgaard / Österreich 2015 / 25 min
Screening: dOF / Streaming: OmeU

»Ideen hatte man nicht mehr selbst, Ideen fand man im Internet. Gleichgültig, welcher Geistesblitz einen traf, nach kurzer Google-Recherche war klar, es hatte längst schon jemand gemacht. Die Idee war tot, umsonst, das Original von vorgestern.«

Wie generiert man als junger Künstler Aufmerksamkeit? Peter Moosgaard, der neuen Medien überdrüssig, lässt sich durch eine Trivial-Pursuit-Frage inspirieren. Gleich melanesischen Eingeborenen, die westliche Technologien (Flugzeuge!) aus Holz nachbauten, bastelt er primitive Artefakte, sogenannte Cargos, um hiesige Fixierungen auf Objekte aufzuzeigen. Zum Beispiel einen Computer aus Astwerk. Damit aus der Idee ein Hype wird, benötigt es jedoch noch etwas mehr. SUPERCARGO, eine smarte Mockumentary, liefert das Making-of der Erfolgsgeschichte Moosgaards (die Ko-Regie übernahm Christoph Schwarz), eine ironische Analyse des Kunstbetriebs in Zeiten von Ich-AGs und Effizienzsteigerung. In Tagebuchform (Stimme: Fritz Ostermayer) gibt er preis, dass Planung nicht alles ist: Auch »b’soffene Gschichten« vermögen Eigendynamik zu entfalten. (Dominik Kamalzadeh, Der Standard)

www.christophschwarz.net

Credits

Mitwirkende Peter Moosgaard, Robert Pfaller, Valerie Lange, Bernhard Garnicnig, Philipp Friedrich & Christoph Schwarz Sprecher Fritz Ostermayer Drehbuch Christoph Schwarz & Peter Moosgaard Konzept Christoph Schwarz & Peter Moosgaard Produktion Christoph Schwarz & Peter Moosgaard

LAS MENINAS

Dániel Béres / Österreich 2016 / 16 min / OmeU

Nach einem strittigen Elfmeter bei einem Fußballspiel verfällt ein Schiedsrichter in tiefe Selbstzweifel. Den Madrid-Urlaub mit seiner Freundin vermag er nicht mehr entspannt zu genießen. Gedankenversunken verirrt er sich in den dunklen unterirdischen Gängen des Museo del Prado – wo er sich als Figur im titelgebenden Bild von Diego Velázquez wiederfindet. (…) Das Kunstwerk dringt in die Realität ein – die Wahrheit offenbart sich im Bild. Das Museum als Ort erkenntnisreicher Versenkung: Hier löst sich nicht nur das persönliche Dilemma des Schiedsrichters, sondern auch das seit Jahrhunderten in Malerei und Kunsttheorie diskutierte Mysterium um Velázquez’ berühmtes Werk LAS MENINAS. (Diagonale)

Credits

Schauspiel Boris Popovic, Daniel Wagner, Daniela Zacherl, Alois Frank, Stefano Bernardin, Therese Herberstein, Dominic Oley, Michael Rast, Alexander E. Fennon, Reinhold Kammerer & Brian Hatfield Drehbuch Dániel Béres Bildgestaltung Martin Putz Montage Sebastian Schreiner Ton Hubert Grissemann & Jose Luis Alcaine Bartolome Sound Design Márton Kristóf Produktionsleitung Alexandra Graupner & Klara Pollak Produktion Senad Halilbasic, Dániel Béres & Alexandra Graupner

DIE BADEWANNE

Tim Ellrich / Österreich 2015 / 12 min
Screening: dOF / Streaming: OmeU

Georg, Alexander und Niklas wollen ihrer Mutter zum 60. Geburtstag ein originelles Geschenk machen. Doch die Idee, einen Badewannen-Schnappschuss aus der Kindheit fotografisch nachzustellen, gefällt dem Ältesten, der mittlerweile in der Politik Fuß gefasst hat, gar nicht. Die Hüllen fallen und drei Brüder bleiben zurück, die in der Zwischenzeit Fremde geworden sind. Ein feuchtfröhliches Kammerspiel.

DIE BADEWANNE wurde 2016 auf dem internationalen Kurzfilmfestival von Clermont-Ferrand mit dem Prix Spécial du Jury ausgezeichnet.

Credits

Schauspiel Simon Jaritz, Rainer Wöss & Stefan Pohl Drehbuch Tim Ellrich & Dominik Huber Bildgestaltung Lukas Gnaiger Montage Maximilian Merth & Andreas Ribarits Ton Rudolf Pototschnig Sound Design Volker Armbruster Produktion Emilia Möbus, Dominik Huber, Leopold Pape & Tim Ellrich

DIE LAST DER ERINNERUNG

Albert Meisl / Österreich 2016 / 20 min / dOF

Sich mit Stockhausen auskennen, aber keinen Kaffee kochen können: Der gescheiterte Musikwissenschaftler Szabo lebt im Chaos. Im Wohnzimmer seiner beengten Wohnung stapeln sich Bücher, Zeitschriften, Schallplatten, in der Küche das verkrustete, mit Zigarettenstummeln gespickte Geschirr, in seinem Kopf die unerledigten Projekte, von denen er sich Erfolg verspricht. Als der junge Musikwissenschaftler Fitzthum in diese komplexe Unordnung eindringt, um ein Notenblatt einzufordern, wird er unfreiwillig zum Assistenten des fahrigen und impulsiven Sonderlings – die vergebliche Recherche nach den Noten endet schließlich mit der Suche nach einem neuen Siphon im Baumarkt. (Diagonale)

Themen: Humor / Musik / Wissenschaft

Credits

Schauspiel Rafael Haider, Erwin Riedenschneider & Susi Stach Drehbuch Albert Meisl Bildgestaltung Alexander Dirninger Montage Sebastian Schreiner Ton Henning Backhaus, Mathias Seebacher, Max Liebich & Ines Vorreiter Sound Design Rudolf Pototschnig Produktion Lixi Frank Hochschule Filmakademie Wien

VIKTOR

Sandra Wollner & Michaela Taschek / Deutschland 2015 / 9 min / OmeU

Seit Wochen steht die Luft im Kongresszentrum von Baguio auf den Philippinen, in dem sich im brütend heißen Sommer des Jahres 1978 entscheidet, wer sich die kommenden Jahre Schachweltmeister nennen darf. Viktor Kortschnoi (47) und Anatoli Karpow (27) treten an, um den Titel nach Hause zu tragen. Karpow für Russland und Kortschnoi, nun ja, das ist so eine Sache …

Credits

Schauspiel Walter Sittler, Ilja Pletner, Andrej Kaminsky & Hans Scheible Drehbuch Michaela Taschek Bildgestaltung Stefanie Reinhard Montage Svenja Baumgärtner Ton Denis Elmaci Hochschule Filmakademie Baden-Württemberg & La fémis

WALD DER ECHOS

Maria Luz Olivares Capelle / Österreich 2016 / 30 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU

Auf der Suche nach ihren im Wald abhandengekommenen Begleiter*innen entdeckt eine Jugendliche die Leichen dreier ertrunkener Mädchen am Ufer eines Sees. Einem Wunder gleich erwachen sie wieder zum Leben. Drei Mädchen stoßen auf die im Waldsee treibende Leiche einer Teenagerin. Als sie diese begraben wollen, öffnet sie plötzlich die Augen. Figuren verschwinden und tauchen wieder auf – das Kuriosum ewiger Wiederkehr. In kontemplativen Szenen und tableaux vivants inszeniert Maria Luz Olivares Capelle einen mythopoetischen Streifzug durch den seit der Antike überlieferten Bild- und Textfundus, der Weiblichkeit, Tod und Schönheit miteinander verbindet. Ein traumhafter, unheimlicher Kurzfilm, der Natur als mysteriös-magischen Ort und zugleich als Echoraum unseres kulturellen Gedächtnisses heraufbeschwört. (Diagonale)

WALD DER ECHOS wurde auf der Diagonale 2016 mit dem Preis für den Besten Kurzspielfilm und bei VIS Vienna Independent Shorts 2016 mit dem Preis für den besten österreichischen Film ausgezeichnet.

Themen: Horror / Kindheit / Kunst / Natur / Sommer / Tod / Traum / Urlaub / Wald

Credits

Schauspiel Jasmin Wallner, Calista Berger, Katharina Plaim, Christina Kasper, Kathrin Resetarits, Florian Lang & Jakob Reischl Drehbuch Maria Luz Olivares Capelle Bildgestaltung Sebastian Thaler Montage László Váncsa Ton Nora Czamler Sound Design Rudolf Pototschnig Produktion Maria Luz Olivares Capelle Hochschule Filmakademie Wien

AUF WIEDERSEHEN SCHÖNBRUNN

Aleksey Lapin / Österreich 2015 / 17 min / OmdU

Eine russische Frau und ihr 6-jähriger Sohn besuchen Schönbrunn. Statt die Sehenswürdigkeit zu erkunden, sitzen sie auf der Parkbank und schreiben Postkarten. Angesichts der Nähe der Kamera verkommt der imperiale Bombast der Anlage regelrecht zur Nebensache und findet kaum Beachtung. Beim Spielen verliert der Junge dann auch die Mutter aus den Augen. Während sie ihn verzweifelt sucht, streift er gedankenversunken durch Gewächshäuser, bis ihn langsam das beklemmende Gefühl des Verlassenseins beschleicht. Mutter und Sohn wirken seltsam isoliert von der Außenwelt, fremd, kaum beachtet. Aleksey Lapin dehnt die Erzählzeit der reduzierten Handlung in langen, oft wortlosen Einstellungen, lässt die Hitze, die Langeweile und letztlich doch auch die Größendimensionen dieses Orts spürbar werden. Vor allem aber die Dauer des anstrengenden Tages – und demonstriert damit nicht nur metaphorisch, was fortschreitende Zeit bedeutet. (Diagonale)

Credits

Schauspiel Philipp Loshan, Valeria Loshan, Lev Eitzinger & Monika Eitzinger Drehbuch Aleksey Lapin Bildgestaltung Anna Hawliczek Montage Aleksey Lapin Ton Theda Schifferdecker, Markus Zizenbacher & Dorian Frey Sound Design Lenja Gathmann Produktion Aleksey Lapin Hochschule Filmakademie Wien

TWINNI ODER SO

Lisa Weber / Österreich 2012 / 11 min / OmdU (HoH)

Sommer, Sonne, Sonnenschein draußen. Bibi, Claudia, Langeweile drinnen, im Hinterzimmer. Das Hinterzimmer gehört zur Buchhandlung und die Buchhandlung gehört Claudias Mama. Claudia hat einen Fetzen auf Mathe und darf nicht raus, Bibi hilft ihr beim Zeit Totschlagen, die Mama ist grad nicht da und soll ein Eis mitbringen. (Lisa Weber)

Dieser Film ist ein kleines Radikal-Monument. Ein paar Momente aus dem Leben zweier Mädels, denen einfach nur »urfad« ist. (…) Lisa Weber hat eine Gabe: Sie spielt ihre Figuren aus all den Zuschreibungen und Bedeutungsebenen frei und betritt damit eine Terra Incognita des österreichischen Gegenwartskinos. Den Jugendfilm. Keinen, in dem die Gefühle, Gedanken, Idiome, Milieus hinterfragt werden. Sondern einen, der einfach ist, in all seiner schnöden Alltäglichkeit und Bedeutungslosigkeit. Das Leben halt. (Markus Keuschnigg)

Credits

Schauspiel Bianca Mayer & David Oberkogler Drehbuch Lisa Weber Bildgestaltung Sebastian Mayr Montage Lisa Weber Ton Daniel Helmer Produktion Lisa Weber Hochschule Filmakademie Wien

SCHWERELOS

Jannis Lenz / Österreich 2015 / 10 min
Screening: OmdU (HoH) / Streaming: OmeU

»Ich bin ein Stadtkind, geboren im Smog.« Leise und mit sehr viel Poesie erobert eine Gruppe junger Wiener Parcours-Künstler*innen den urbanen Raum ihrer Heimatstadt zurück. Immer im Hinblick auf die Frage: Wem gehört die Stadt? Begleitet werden sie dabei von den sanften Tönen der Poetry Slammerin Fatima Moumouni. Die Gruppe bewegt sich zielstrebig und zeigt ihre Form der politischen Kunst im öffentlichen Raum. Diese Intervention verfolgt ein klares Ziel und ist in ihrer Konsequenz und Sanftheit eine der notwendigsten Aktionen im Wohnzimmer der Stadt. (Jan Sebening, DOK.fest München)

Jannis Lenz kam über die Bewegungskunstform Parcours zum Filmemachen und schließlich an die Filmakademie Wien. SCHWERELOS ist seine Hommage an die Traceusen und Traceure Wiens, deren Linien er drei Jahre lang durch die Stadt folgte.

Credits

Mitwirkende Fatima Moumouni Konzept Jannis Lenz Bildgestaltung Carolina Steinbrecher Montage Jannis Lenz Sound Design Rudolf Pototschnig Produktion Jannis Lenz Hochschule Filmakademie Wien

MILCHZÄHNE

Peter Brunner / Österreich 2013 / 9:30 min / OmdU (HoH)

Eines Morgens ist es für Grisha Zeit, das Zuhause, seine jüngeren Geschwister und seine Mutter zu verlassen. Die Leere, die sein Vater hinterlassen hat, lastet zu schwer auf ihm. Während sein kleiner Bruder daran scheitert, Grisha aufzuhalten, weiß seine Mutter genau, was in solchen Situationen zu tun ist. Immerhin ist Grisha erst vier Jahre alt.

Credits

Schauspiel Grischa Sauer, Nando Musser, Nuria Musser, Birgit Sauer & David Scheifinger Drehbuch Peter Brunner Bildgestaltung Matthias Halibrand Montage Matthias Halibrand & Max Kliewer Ton Hjalti Bager-Jonathansson Sound Design Julia Kausch Musik Irene Kepl Produktion Matthias Halibrand Hochschule Filmakademie Wien

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